Im Rahmen meines Studiums bin ich für zwei Semester als Austauschstudentin an einer amerikanische Universität in Connecticut gegangen. In diesem Bericht schildere ich meine Erlebnisse und teile Erfahrungen, die auch zukünftigen Austauschstudenten sicher von Nutzen sein können.
, Mathematik, Deutsch
Studienziel: Europalehramt an Grund-, Haupt- und Werkrealschulen,
Schwerpunkt Grundschule
Semester: 7. Semester
Zeitpunkt: 25. August 2010 – 20. Juni 2011 (zwei Semester)
Schon mit dem Beginn meines Studiums stand für mich fest, dass ein Auslandsaufenthalt und Studium in einem anderen Land unbedingt ein Teil werden sollten. Diese Entscheidung habe ich nicht nur getroffen, weil es mein Studienplan im Europalehramt so vorsah, dass ich für ein Semester im englischsprachigen Ausland studieren sollte, sondern auch, weil ich kurz zuvor von einem fast zweijährigen USA-Aufenthalt zurück gekehrt war, wo ich als AuPair (Kindermädchen) gearbeitet hatte. Ich vermisste die USA und konnte es kaum erwarten, wieder für einige Zeit ins Ausland zu gehen.
Sobald sich herausstellte, dass ich an die Central Connecticut State University gehen würde, begann ich den Aufenthalt intensiv vorzubereiten. Ich kaufte Flugtickets für den Hinflug Ende August sowie den Rückflug im Juni. Des Weiteren buchte ich einen Termin an der Amerikanischen Botschaft in Frankfurt/Main, wo ich mein Visum für den Aufenthalt beantragen wollte. Dazu erhielt ich das von der amerikanischen Universität ausgefüllte und unterschriebene Formular DS-2019 per Post und reichte es zusammen mit den Bewerbungsformularen sowie weiteren Unterlagen wie Passfotos und Nachweis über die bezahlte SEVIS-Gebühr ein. Es wurden außerdem Nachweise gefordert, die zum einen belegen, dass ich über ausreichend finanzielle Mittel für den Aufenthalt verfüge und zum anderen zeigen, dass ich tatsächlich nach Ablauf meines Visums in mein Heimatland zurückkehren werde. Meinen Pass erhielt ich zusammen mit dem J1-Visum zirka zwei Wochen nach meinem Besuch an der Botschaft Ende Juli.
Ich machte mir außerdem Gedanken zu meinem Leben in den USA. Ich entschied mich dafür, nach einem Zimmer außerhalb des Campus zu schauen, da die Dorm Rooms auf dem Campus rund $2000 pro Semester kosten und nur zusammen mit einem Meal Plan, der ungefähr ebenso teuer ist, zu bekommen sind. Dies erschien mir nicht nur sehr teuer, ich befürchtete auch, dass ich mein Zimmer mit jemandem teilen würde, mit der ich mich eventuell nicht gut verstehen würde. Da ich mir auch nicht sicher war, wie die Qualität des Essens auf dem Campus sein würde, entschied ich mich, nach einem privaten Zimmer in der Umgebung der Universität zu suchen. Dazu schaute ich in private Kleinanzeigen aus New Britain und fand viele interessante Angebote auf Craigslist (www.craigslist.com) sowie Facebook Marketplace (www.facebook.com/marketplace). Schließlich fand ich ein zweckmäßiges Zimmer in einem Haus, welches von mehreren jungen Leuten nur zwei Blocks vom Campus entfernt bewohnt wurde. Der Vermieter war einverstanden damit, dass ich Kaution und Miete erst nach meiner Ankunft bezahlen würde und erlaubte mir sogar, dass ich in der letzten Augustwoche, in der ich das Zimmer noch nicht bewohnen würde, kostenlos auf der Couch schlafen könnte. Somit hatte ich gleich direkt nach meiner Ankunft in den USA eine Unterkunft und musste nicht übergangsweise in ein Hotel ziehen.
Eine weitere Frage, mit der ich mich beschäftigte, war die Anschaffung eines Autos während meines Auslandsaufenthaltes. Von meinem vorangegangenen Auslandsaufenthalt wusste ich, dass ein Leben in den USA ohne Fahrzeug fast undenkbar war. Ich sprach mit der Austauschschülerin, die im Jahr vorher ebenfalls in New Britain studierte, und auch sie riet mir sehr zum Kauf eines Autos, da man damit viel flexibler war und mehr Freiheiten hatte als ohne fahrbaren Untersatz. Ich beschloss also, mich sofort nach der Ankunft in den USA nach einem geeigneten Gebrauchtwagen umzusehen.
Die Kurswahl traf ich ebenfalls, während ich in Deutschland war. Ich entschloss, sowohl Kurse, von denen ich die Credits an der Pädagogischen Hochschule anrechnen konnte, als auch ein paar Kurse aus Interesse zu wählen. So belegte ich einen Einführungskurs in die Philosophie, der sich als schwierig herausstellte, da ich in diesem Kurs und vor allem während Examen an meine sprachlichen Grenzen geriet; einen Einführungskurs in American Studies, den ich eigentlich schon einmal in Deutschland besucht hatte, aber die amerikanische Perspektive reizte mich; einen Französischkurs für Anfänger, da ich schon immer an dieser Sprache interessiert war, aber in Deutschland hatte sich bis dahin noch nicht die Möglichkeit ergeben. Des Weiteren besuchte ich einen TESOL Methods-Kurs, in dem wir uns intensiv mit verschiedenen Methoden beschäftigten, um Englisch als Zweit- oder Fremdsprache zu unterrichten. Ich genoss diesen Kurs sehr, da wir sehr produktiv und hart arbeiteten. Fast alle meine Klassenkameraden hatten Englisch als Zweit- oder Fremdsprache gelernt und konnten sich so besser in zukünftige Schüler hinein versetzen. Als Teil unseres Leistungsnachweises sollten wir einem internationalen Studenten an der Universität als Conversation Partner zur Verfügung stehen und diese Treffen über mehrere Wochen lang dokumentieren. Außerdem sollten wir mindestens zwei Stunden in verschiedenen Kursen des Intensiv English Language Programs (IELP) der Central Connecticut State University hospitieren. Das Semester schloss ab mit einer selbst kreierten Unterrichtsstunde, die wir an einem Abend den Studenten, die intensiv Englisch an der Universität lernen, unterrichten sollten.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Studienziele des beschriebenen Auslandsaufenthaltes?
Das Studienziel ist ein Europalehramt an Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, mit Schwerpunkt auf der Grundschule. Der Auslandsaufenthalt fand im 7. Semester statt, von August 2010 bis Juni 2011 (zwei Semester).
Warum wurde der Auslandsaufenthalt unternommen?
Der Auslandsaufenthalt war sowohl durch den Studienplan des Europalehramts vorgegeben, als auch durch den Wunsch, nach einem vorherigen Aufenthalt in den USA, wieder ins Ausland zu gehen.
Wie wurde der Auslandsaufenthalt vorbereitet?
<Die Vorbereitungen umfassten das Buchen von Flugtickets, das Beantragen eines Visums (J1-Visum) bei der Amerikanischen Botschaft in Frankfurt/Main, inklusive der Einreichung des Formulars DS-2019, Passfotos, Nachweis über die bezahlte SEVIS-Gebühr sowie Nachweise über finanzielle Mittel und Rückkehrabsichten.
Wie wurde eine Unterkunft gefunden?
Es wurde ein Zimmer außerhalb des Campus gesucht, um Kosten zu sparen und eine WG-Situation zu vermeiden. Angebote wurden auf Craigslist und Facebook Marketplace gefunden. Ein Zimmer in der Nähe des Campus wurde angemietet, wobei Kaution und Miete erst nach Ankunft bezahlt werden mussten.
Wurde ein Auto während des Auslandsaufenthaltes benötigt?
Ja, der Kauf eines Gebrauchtwagens wurde empfohlen, um flexibler und unabhängiger zu sein. Der Text erwähnt, dass das Leben in den USA ohne Fahrzeug fast undenkbar ist.
Welche Kurse wurden während des Auslandsaufenthaltes belegt?
Es wurden Kurse gewählt, die sowohl für das Studium anrechenbar waren als auch aus persönlichem Interesse. Dazu gehörten ein Einführungskurs in die Philosophie, American Studies, ein Französischkurs für Anfänger und ein TESOL Methods-Kurs.
Was wurde im TESOL Methods-Kurs gemacht?
Der TESOL Methods-Kurs beschäftigte sich mit verschiedenen Methoden zur Vermittlung von Englisch als Zweit- oder Fremdsprache. Ein Teil des Kurses umfasste die Betreuung eines internationalen Studenten als Conversation Partner, Hospitationen im Intensiv English Language Program (IELP) und eine selbst kreierte Unterrichtsstunde für IELP-Studenten.
Was ist das IELP-Programm?
Das IELP (Intensive English Language Program) ist ein Intensivkurs für Studenten aus aller Welt, die Englisch lernen wollen. Die Studenten besuchen Vollzeitkurse an der Universität und werden je nach ihrem Sprachlevel in unterschiedliche Schwierigkeitsstufen eingeteilt.
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- Luisa Liebold (Author), 2011, Zwei Semester an einer amerikanischen Hochschule - Ein Erfahrungsbericht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174302