Das 1. Vaticanum (8.12.1869-20.10.1870) war nach dem Tridentinum das erste ökumenische Konzil der katholischen Kirche und somit das erste Konzil einer Zeit, in der die moderne Öffentlichkeit eine wichtige Rolle spielte. Anhand exemplarischer Analysen zeitgenössischer Schriften wird zum Einen der heftige öffentliche Schlagabtausch zwischen Gegnern und Befürwortern der päpstlichen Unfehlbarkeit dargestellt. Zum Anderen legt der Autor dar, welche wichtige Rolle die "private Öffentlichkeit" rund um das Konzil für die Außenwirkung des Konzils spielte.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- A Einleitung
- B Öffentlichkeit vor und während des Konzils
- I Die Debatte um die Unfehlbarkeit im Vorfeld des Konzils
- 1 Infallibilistische Vorstöße der Civiltà Cattolica
- 2 Reaktionen in Deutschland und Frankreich
- II Öffentlichkeit im Konzilsverlauf
- 1 „Private Öffentlichkeit“: Gesellschaftliches Leben in Rom
- 2 Die „Römischen Briefe“ des Quirinus und Gegenmaßnahmen der Kurie
- C Ergebnisse
- Quellen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Öffentlichkeit auf dem 1. Vatikanischen Konzil und bei der Unfehlbarkeitsdebatte im Vorfeld. Sie beleuchtet den Einfluss der öffentlichen Meinung auf die Debatten im Vorfeld des Konzils, insbesondere auf die Frage der päpstlichen Unfehlbarkeit, sowie die Rolle der Öffentlichkeit während des Konzils, vor allem in Bezug auf die Außenwirkung der Ereignisse in Rom. Die Arbeit analysiert die Reaktionen der Verantwortlichen auf die öffentliche Meinung.
- Der Einfluss der öffentlichen Meinung auf die Debatte um die päpstliche Unfehlbarkeit im Vorfeld des 1. Vatikanischen Konzils.
- Die Rolle der Öffentlichkeit während des Konzils, insbesondere die Auswirkungen der „Römischen Briefe“ des Quirinus.
- Die Reaktionen der Kirche und der Kurie auf die öffentliche Meinung und die Debatten um die Unfehlbarkeit.
- Die verschiedenen Strömungen innerhalb der katholischen Kirche, insbesondere die ultramontane und die liberale Richtung.
- Die internationale Rezeption des Konzils und der Unfehlbarkeitsdebatte.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt das 1. Vatikanische Konzil als erstes ökumenisches Konzil der katholischen Kirche seit dem Tridentinum vor und skizziert die Bedeutung der öffentlichen Meinung in der damaligen Zeit. Die Arbeit konzentriert sich auf die Debatte um die päpstliche Unfehlbarkeit im Vorfeld des Konzils, die hauptsächlich in Deutschland und Frankreich stattfand, und untersucht die Rolle der Öffentlichkeit während des Konzils anhand der „Römischen Briefe“ des Quirinus.
Das erste Kapitel beleuchtet die Debatte um die päpstliche Unfehlbarkeit im Vorfeld des Konzils, die von der jesuitischen Zeitschrift „La Civiltà Cattolica“ entfacht wurde. Die Publikation von Artikeln über die päpstliche Unfehlbarkeit und das Gelübde zur Verteidigung dieser Lehre führten zu öffentlichen Diskussionen, insbesondere in Frankreich, wo eine emotionale Bewegung für das Unfehlbarkeitsgelübde entstand.
Das zweite Kapitel behandelt die öffentliche Reaktion auf das Konzil, insbesondere auf die „Römischen Briefe“ des Quirinus, die während des Konzils veröffentlicht wurden. Die Briefe kritisierten die Konzilsvorbereitungen und die Unfehlbarkeitsdebatte. Die Kirche reagierte mit Gegenmaßnahmen, um die negative Außenwirkung der Briefe zu minimieren.
Schlüsselwörter (Keywords)
1. Vatikanisches Konzil, päpstliche Unfehlbarkeit, Öffentlichkeit, „La Civiltà Cattolica“, „Römische Briefe“ des Quirinus, ultramontane Strömung, liberale Strömung, Kirchenpolitik, katholische Kirche, Medienwirkung, Konzilsdebatten, Debatte um die Unfehlbarkeit.
- Quote paper
- Kilian Georg Wolf (Author), 2010, Die Rolle der Öffentlichkeit auf dem 1. Vatikanischen Konzil und bei der Unfehlbarkeitsdebatte im Vorfeld, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174196