Grundfrage seiner Dissertationsarbeit ist die Frage nach dem Verhältnis des gegenständlichen Bildes zum Wort des Evangeliums - wie und inwieweit das Bild der Verkündigung dienen kann. Die katechetische Funktionen von Bildern soll dabei vor allem in ihren meditativen Aspekten untersucht werden, da die frühe griechische Theologie hier ein weitaus tiefergehendes Verständnis der katechetischen Funktionen von Bildern entwickelt hatte als der Westen. Katechese versteht Lange dabei nicht nur als Erstunterweisung, sondern als alle dem Glauben förderlichen Effekte, die durch Bilder hervorgerufen werden können - er benennt insbesondere die Funktionen der Heilsbelehrung, Vergegenwärtigung und der gläubigen Reaktion.
Zeitlich und sachlich soll sich die Arbeit auf die theologischen Reflexionen griechischer Theologen des sechsten bis neunten Jahrhunderts über die ihnen bekannten Bildwerke beschränken, da nur in diesem Zeitraum originäre Ideen und Entwicklungen vermutet werden, die den Bildergebrauch der Kirche nachträglich zu rechtfertigen versuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Die Kappadokier und die Vorgeschichte des Vergleichs von Bild und Wort.
- II Joannes Chrysostomos
- III Hypatios
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Dissertation von Günter Lange untersucht das Verhältnis zwischen bildlichen Darstellungen und dem Wort des Evangeliums. Insbesondere wird der Fokus auf die katechetischen Funktionen von Bildern in der griechischen Theologie des 6. bis 9. Jahrhunderts gelegt, wobei Lange nicht nur die Erstunterweisung betrachtet, sondern auch alle anderen Effekte, die durch Bilder im Kontext des christlichen Glaubens hervorgerufen werden.
- Die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Bild und Wort in der frühen griechischen Theologie
- Die Rolle von Bildern in der Katechese und deren meditative Aspekte
- Die Rolle von Bildern in der Vermittlung von Heilsbelehrung, Vergegenwärtigung und der gläubigen Reaktion
- Die Rechtfertigung des Bildergebrauchs in der Kirche durch theologische Reflexionen
- Die Vergleichbarkeit von Bildkunst und Wortkunst in der Antike und deren Relevanz für die Theologie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Lange untersucht die Frage nach dem Verhältnis von Bild und Wort im Evangelium und den katechetischen Funktionen von Bildern, insbesondere in ihrer meditativen Wirkung. Der Fokus liegt auf der frühen griechischen Theologie, die ein tiefes Verständnis für die katechetischen Funktionen von Bildern entwickelt hat.
I. Die Kappadokier und die Vorgeschichte des Vergleichs von Bild und Wort.
Dieses Kapitel analysiert die Vorgeschichte des Vergleichs von Bild und Wort, beginnend mit Basileios von Caesarea. Lange untersucht die positiven Aussagen über Bilder im Kontext der rhetorisch-literarischen Tradition der damaligen Zeit und kommt zu dem Schluss, dass diese keine prinzipielle Billigung von gemalten Bildern darstellen.
II Joannes Chrysostomos
Lange analysiert die Verehrung, die Joannes Chrysostomos für den Apostel Paulus empfand, und stellt fest, dass er Paulus als ein lebendiges Abbild Christi sah, das nicht durch stofflich gebundene Künste dargestellt werden kann.
III Hypatios
Dieses Kapitel analysiert ein Fragment von Hypatios von Ephesos, das sich mit der Zulässigkeit von Bildern in Kirchen auseinandersetzt. Hypatios argumentiert, dass Bilder legitim sind, wenn sie der Heranführung an den Glauben dienen, wobei er den „vollendeteren“ Gläubigen gegenübersetzt, der Gott in seinem Geiste verehrt und Bilder nicht mehr benötigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den katechetischen Funktionen von Bildern in der frühen griechischen Theologie, insbesondere in ihrer meditativen Wirkung. Dabei werden die Perspektiven von Basileios von Caesarea, Gregor von Nazianz, Gregor von Nyssa, Joannes Chrysostomos und Hypatios von Ephesos beleuchtet. Die Arbeit behandelt Themen wie das Verhältnis von Bild und Wort, die Rolle von Bildern in der Katechese, die Rechtfertigung des Bildergebrauchs und die Vergleichbarkeit von Bildkunst und Wortkunst in der Antike.
- Quote paper
- Christoph Osterholt (Author), 2001, Rezension: Günter Lange: Bild und Wort: die katechetischen Funktionen des Bildes in der griechischen Theologie des sechsten bis neunten Jahrhunderts. Würzburg 1969, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17417