In dieser Facharbeit werden folgende Aspekte behandelt:
- Erklärung der Funktionsweise (bezogen auf Nordwalde)
- Informationen zum Kohleflözgas, Bohrtechnik
- Geologische Situation in Nordwalde
- Ausführliche Analyse zum Thema
- Auswertung
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Vorstellung des Prinzips
2.1. Voraussetzungen in Deutschland
2.2 Tätigkeiten in Nordwalde
3. Erdgas
3.1 Erdgas in Deutschland
3.2 Konventionelles Erdgas
3.3 Unkonventionelles Erdgas in Nordwalde
3.3.1 Kohleflözgas
3.3.2 Kohleflözgasförderung
3.3.3 Bohrtechnik
4. Geologische Situation um Nordwalde
4.1 Lokalisierung der Explorationsbohrung
4.1 Die Oberfläche
4.2 Der Untergrund
5. Analyse
5.1 Wirtschaftliche Vorteile
5.1.1 Unabhängigkeit
5.1.2 Neue Arbeitsplätze
5.1.3 Preisstabilität
5.2 Wirtschaftliche Nachteile
5.2.1 Stilllegung von Windkraftanlagen
5.2.2 Verkehr
5.3 Ökologische Vorteile
5.3.1 Sauberer Brennstoff
5.4 Ökologische Nachteile
5.4.1 Grundwasserbeeinträchtigung
5.4.2 Erdbebengefahr
5.4.3 Abfallprodukte
6. Abschließende Auswertung
6.1 Eigene Stellungnahme
6.2 Schlusswort
1. Einleitung
Das Thema hat mich sehr angesprochen, weil mich der Galileo-Bericht vom 15.12.2010 so faszinierte und ich mich fragte, wie man einerseits Gasvorkommen mit neuester Technologie aus bisher unerreichten Ebenen fördern kann, jedoch gleichzeitig in einem Industrieland fatale Fehler zulässt, sodass durch Aktivierungsenergie nicht nur Wasser sondern gleichzeitig brennendes Erdgas aus den Wasserhähnen strömt.
Als berichtet wurde, dass solches Projekt in unmittelbarer Umgebung meines Wohnortes in Deutschland umgesetzt werden soll, stellte sich für mich die Frage, ob dieses Prinzip sinnvoll und effizient genug ist um potentiell gefährliche ökologische Folgen in Kauf zu nehmen.
2. Vorstellung des Prinzips
2.1 Voraussetzungen in Deutschland
Damit eine Gasbohrung in Deutschland überhaupt erfolgen kann, müssen folgende Aspekte erfüllt werden: Eine Umweltverträglichkeitsprüfung mit Öffentlichkeitsbeteiligung, sowie die Offenlegung der Chemikalien und die Quantifizierung der Mengen muss im Vorfeld geschehen. Des Weiteren sind die Betriebsangaben, Verbräuche und Emissionen zu monitorisieren. Aus der Lebenszyklusanalyse, mit Ermittlung des Energieaufwandes und der sonstigen Umwelteinwirkungen, folgt die Berechnung der spezifischen Umweltauswirkung je Fördermenge. Wenn diese Punkte den Mindestmaßstäben entsprechen, kann eine Genehmigung in dem jeweiligen Bezirk erfolgen.[1]
2.2 Tätigkeiten in Nordwalde
Das vor Ort tätige Energieunternehmen „ExxonMobil“ gibt an, dass „Die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben [...] durch eine schalltechnische Untersuchung eines unabhängigen Gutachters (TÜV-Nord) überprüft [worden ist].“ Der gesetzlich vorgeschriebene Maximalpegelwert wird in einem Umkreis von 300 bis 500 Metern von 45 dB(A) erreicht. Die zwei benachbarten Windkraftanlagen, welche zusätzliche Lärmemissionen erzeugen, wurden bei der Berechnung berücksichtigt. Während der geplanten, vier- bis sechswöchigen Kernbohrung werden diese jedoch abgeschaltet, weil die Gefahr von Eisschlag und ein möglicher Umsturz des Aggregats ExxonMobil als zu groß erscheint.[2] Im Laufe der Explorationsbohrung, welche bei dem Unternehmen mit ca. zwei Millionen Euro zu Buche schlägt, „sollen insgesamt 150-300 Kernproben aus unterschiedlichen Bereichen des Oberkarbon entnommen und anschließend im Labor untersucht werden.“[3] Das potentielle, 3000 m2 große Bohrland[4] wurde bereits am 20.08.2010 an ExxonMobil verpachtet, danach vermessen und abgesteckt.[5] Des Weiteren finden zum Thema Grundwasserschutz Gespräche mit den Unternehmen Stadtwerke Steinfurt, Arbeitskreis Wasserwerke, Halterner Sande und der Bezirksregierung Arnsberg statt, um einen Antrag auf wasserrechtliche Erlaubnis zu stellen.[6] Die Probebohrungen in Nordwalde sind bereits bei der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg beantragt und die Chemikalien sind offengelegt worden. „Diese Aufsuchungserlaubnis berechtigt und verpflichtet u.a. zum Abteufen mehrerer sog. Kernbohrungen.“[7] Außerdem werden Alarm- und Gefahrenabwehrpläne entwickelt um bei einer Hochwassersituation angemessen reagieren zu können.[8] „Ob es zu einer Förderung im Münsterland kommen wird, lässt sich frühestens in einigen Jahren entscheiden.“[9]
3. Erdgas
3.1 Erdgas in Deutschland
Erdgasfelder in Deutschland sind vergleichsweise „klein und in ein kompliziertes geologisches Gefüge eingebettet.“[10] Daher sind diese schwer auszubeuten und deutlich ertragsärmer als Lagerstätten im vorderen Orient und in der GUS. „Die Erdgasförderung in Höhe von über 20 Mrd. m3, die ein Fünftel des Bedarfs [in Deutschland] deckt, ist [...] [tendenziell] ein wirtschaftlich und politisch stabilisierender und vor Pressionen schützender Faktor.“[11] Der jährlich geförderte, fossile Brennstoff Erdgas „würde ausreichen, [um] mehr als 10 Millionen Haushalte [...] zu beheizen.“[12]
3.2 Konventionelles Erdgas
„Der bisher am häufigsten erschlossene Erdgaslagerstättentyp sind Gasvorkommen in so genannten Erdgasfallen. Das während seiner Migration durch die Porenräume des Gesteins nach oben steigende Erdgas sammelt sich unter undurchlässigen Schichten wie etwa Tonschichten in geeigneten geologischen Strukturen wie etwa Sätteln. Sehr häufig treten Erdöl und Erdgas in ihren Lagerstätten in unterschiedlichen Zusammensetzungen zusammen auf (Kohlenwasserstofffelder); dabei sammelt sich das Erdgas oberhalb des Erdöls. Reine Erdölfelder sind selten, reine Erdgasfelder wegen der durch die geringe Dichte bedingten einfacheren Migration häufiger. Das bei der Erdölgewinnung anfallende Erdgas wird abgetrennt und gesondert verarbeitet.“[13]
3.3 Unkonventionelles Erdgas in Nordwalde
3.3.1 Kohleflözgas
Die genaue Bezeichnung für die potentielle Förderstätte in Nordwalde lautet „Nordwalde Z1“. Das „Z1“ steht für die erste, anstehende Probebohrung. In diesem Gebiet kann Kohleflözgas bzw. Coal Bed Methane (CNM) gefördert werden.[14] „Erdgas ist dort in Kohleflözen gebunden. Das Methan wird von der Kohle adsorbiert, aufgrund seiner großen Oberfläche kann ein Kohleflöz bis zu sieben Mal mehr Methan enthalten als eine Erdgaslagerstätte. Je tiefer das Kohleflöz liegt, desto höher sind Druck und Temperatur, desto höher ist der gewinnbare Methananteil.“[15] „Ganz Norddeutschland und die südliche Nordsee werden in 3.000 bis über 7.000 m Tiefe von den gleichen Kohleflözen des Karbons unterlagert [...]. Sie sind das Erdgasmuttergestein, von dem so gut wie alle Gaslagerstätten gespeist wurden, die man in Norddeutschland, Holland und der südlichen Nordsee kennt.“[16]
[...]
[1] Dr. Zittel, W., Unkonventionelles Erdgas in NRW (Öffentliche Veranstaltung im Landtag NRW), 10.11.2010
[2] Dipl. Ing. Stahlhut, N., Mit Energie die Zukunft sichern (ExxonMobil-Präsentation im Regionalrat Münster), 19.01.2011
[3] ExxonMobil, Kernbohrungen, http://www.erdgassuche-in-deutschland.de/erdgas/kernbohrungen/kernbohrungen.html (19.02.2011, 13:08)
[4] Wäschenbach, J., Suche nach Erdgas weckt Goldgräberstimmung, http://www.mt-online.de/lokales/wirtschaft/3966422_Suche_nach_Gas_weckt_Goldgraeberstimmung.html (06.02.2011, 17:24)
[5] Elsdorff, M., Experteninterview, 04.02.2011
[6] Dr. Zittel, W., Unkonventionelles Erdgas in NRW (Öffentliche Veranstaltung im Landtag NRW), 10.11.2010
[7] ExxonMobil, Kernbohrungen, http://www.erdgassuche-in-deutschland.de/erdgas/kernbohrungen/kernbohrungen.html (19.02.2011, 13:08)
[8] Dipl. Ing. Stahlhut, N., Mit Energie die Zukunft sichern (ExxonMobil-Präsentation im Regionalrat Münster), 19.01.2011
[9] ExxonMobil, Landschaft, http://www.erdgassuche-in-deutschland.de/sicherheit_umwelt_umfeld/landschaft/landschaft.html (19.02.2011, 12:36)
[10] Buja, H., Deutschlands Bodenschätze, Halle 2010, S. 91
[11] Buja, H., Deutschlands Bodenschätze, Halle 2010, S. 91
[12] Buja, H., Deutschlands Bodenschätze, Halle 2010, S. 263
[13] Wikipedia, Erdgas, http://de.wikipedia.org/wiki/Erdgas#Grundlagen (19.02.2011, 19:03)
[14] Dipl. Ing. Stahlhut, N., Mit Energie die Zukunft sichern (ExxonMobil-Präsentation im Regionalrat Münster), 19.01.2011
[15] Wikipedia, Kohleflözgas, http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlefl%C3%B6zgas (19.02.2011, 19:03)
[16] Buja, H., Deutschlands Bodenschätze, Halle 2010, S. 89
- Quote paper
- Markus Lüersmann (Author), 2011, Hydraulic Fracturing in Nordwalde, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174157
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