„Als ewige Autobiographin […] werde ich, wenn überhaupt, in die Geschichte eingehn.“ erklärt Marie Luise Kaschnitz in einem nachgelassenen Text durchaus nicht unbegründet, besteht doch ein beachtlicher Teil ihrer Werke aus autobio-grafischer Prosa. Aber auch ihre Lyrik, speziell in den späteren Jahren ihrer Schaffenszeit, ist mit eigenen Erfahrungen und Gedanken durchsetzt. In Dein Schweigen meine Stimme verarbeitet sie den Tod ihres Mannes und reflektiert, wie schon in einigen früheren Werken, speziell über ihre Fehler in der Vergangenheit und die „[…] Probleme von Dichtung und Dichtertum“. Sie bezieht dazu auch öffentlich eindeutig Stellung.
„Was vom Gedicht der Jetztzeit tatsächlich vermittelt werden kann, ist die vielfach gebrochene und stückhafte Innenwelt des heutigen Menschen, eines in der Welt und an die Welt Verlorenen, der die Gefahren seiner Verlorenheit kennt.“
Eben diese verzweifelte Ich-Suche, die natürlich nicht nur auf ihre eigene Person zutrifft und die sie bis an ihr Lebensende nicht abschließen konnte, wird der Ansatzpunkt dieser Arbeit sein. Anhand einiger Gedichte aus Dein Schweigen meine Stimme soll Kaschnitz innerer Konflikt beleuchtet und unter anderem mit Beispielen aus ihrer autobiografischen Prosa begründet werden.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Die ewige Autobiografin
- Marie Luise Kaschnitz und das lyrische Ich
- Interpretation ausgewählter Gedichte
- Interview
- Ich und Ich
- Schreibend
- Zusammenführung
- Die Beobachterin
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit analysiert Marie Luise Kaschnitz` Lyrik im Gedichtband „Dein Schweigen meine Stimme“ und untersucht den inneren Konflikt des lyrischen Ichs anhand ausgewählter Gedichte. Dabei soll der autobiografische Hintergrund ihrer Werke beleuchtet und ihr Umgang mit Themen wie dem Tod ihres Mannes, den „Problemen von Dichtung und Dichtertum“ und der Suche nach dem eigenen Ich analysiert werden.
- Die Autobiografische Dimension in Kaschnitz` Lyrik
- Das lyrische Ich in „Dein Schweigen meine Stimme“
- Die Auseinandersetzung mit dem Tod und dem Verlust
- Der innere Konflikt und die Suche nach Identität
- Die Rolle der Literatur und die Reflexion des eigenen Schaffens
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die zentralen Fragen dar. Es wird die Bedeutung der Autobiografie in Kaschnitz` Werk und die Schwierigkeit der Interpretation des lyrischen Ichs diskutiert. Das zweite Kapitel fokussiert sich auf die Analyse des lyrischen Ichs in „Dein Schweigen meine Stimme“. Das Kapitel beleuchtet, wie das lyrische Ich mit dem Tod des Mannes und der daraus resultierenden Schaffenskrise umgeht. Im dritten Kapitel werden drei ausgewählte Gedichte „Interview“, „Ich und Ich“ und „Schreibend“ interpretiert. Diese Gedichte geben Einblicke in die Gedankenwelt und die Lebenswelt des lyrischen Ichs.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit konzentriert sich auf die Lyrik von Marie Luise Kaschnitz, insbesondere auf ihren Gedichtband „Dein Schweigen meine Stimme“. Wichtige Themen sind die Autobiografie, das lyrische Ich, die Auseinandersetzung mit dem Tod, der innere Konflikt, die Suche nach Identität, die Rolle der Literatur und die Reflexion des eigenen Schaffens.
- Quote paper
- Dennis Burghart (Author), 2009, Die Ich-Suche der Marie-Luise Kaschnitz: untersucht an drei Gedichten aus "Dein Schweigen meine Stimme", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173964