Zivilgesellschaft ist ein Konzept, das aus dem westlichen Demokratiegedanken entspringt. Es kann nicht problemlos auf andere Teile der Welt übertragen werden. Dennoch stellen zivile Akteure einen wichtigen Bestandteil einer Gesellschaft egal welcher Herrschaftsform dar. Im Zuge der Globalisierung treten diese Akteure vermehrt auf und sind ein wichtiger Teil der nationalen wie internationalen Politik.
Selbst ein Land wie Indonesien, das lange Zeit jegliche Opposition unterdrückte und für dessen Zukunft man das Gegenteil nicht mit Sicherheit voraussagen kann, braucht Zivilgesellschaft. Auf diesem Grundgedanken gründet sich die Struktur dieser Arbeit. Zentraler Punkt ist die Zivilgesellschaft, weshalb sie auch zuerst betrachtet werden soll, verbunden mit einigen Gedanken zum Spannungsfeld ‚demokratische und asiatische Werte‘.
Eine allgemeine Darstellung des Landes Indonesien und ein Blick in seine Geschichte sollen im darauffolgenden ein Bild des Landes zeichnen, ohne das ein Verständnis unmöglich scheint. Darauf aufbauend beschäftigt sich Kapitel 3.3 mit dem politischen System Indonesiens, in dem nicht zuletzt klar werden wird, wie stark Ideologie und traditionelle, kulturelle wie religiöse Werte mit dem Staat verknüpft sind und diesen nachhaltig prägen.
Im Kapitel 4 wird das Gesagte zusammengeführt und eine eingehende Betrachtung der Zivilgesellschaft in Indonesien mit ihren Besonderheiten und den Veränderungen mit 1998, dem politischen Machtwechsel, vorgenommen. Dadurch werden auch Perspektiven für die Zukunft der Zivilgesellschaft in Indonesien deutlich. Diese allerdings sind nur schwer festzustellen, da die Entwicklungen in Indonesien genauso wie zum Teil auch die indonesische Gesellschaft (zumindest für uns West-europäer) unberechenbar erscheinen.
Politische Veränderungen gibt es fortlaufend, neben Unabhängigkeitsbestrebungen einzelner Inseln sorgen unter anderem Unwetter (und als Folge davon Zerstörung und Armut) für Unruhe und Bewegung in der Gesellschaft und Politik.
Das kommt auch in der Literatur zum Ausdruck, schon wenige Monate nach dem Er-scheinen von Artikeln gelten sie nicht mehr oder sie widersprechen einander in grundlegenden Punkten wie in der Verfassung.
Ich habe versucht, einen für Sie möglichst spannenden Weg durch das Chaos zu finden, und doch ein wenig Klarheit in diese konfuse Situation zu bringen. Allemal finden wir hier ein unglaublich spannendes Thema voller Entwicklungsmöglichkeiten.
Inhalt
1 EINLEITUNG
2 DAS KONZEPT ‚ZIVILGESELLSCHAFT‘
2.1 ZUM BEGRIFF ZIVILGESELLSCHAFT
2.2 DEMOKRATISCHE UND ASIATISCHE WERTE - UNVEREINBARE GEGENSÄTZE?
3 INDONESIEN
3.1 ALLGEMEINE DATEN
3.2 KURZER GESCHICHTLICHER ABRIß
3.2.1 BIS 1998
3.2.2 BEGINN EINER NEUEN ÄRA - DER STURZ SUHARTOS
3.3 DAS POLITISCHE SYSTEM
3.3.1 DIE STRUKTUR DES POLITISCHEN SYSTEMS
3.3.2 PANCASILA UND DWIFUNGSI ALS IDEOLOGISCHE GRUNDLAGEN DES POLITISCHEN SYSTEMS
3.3.3 AKTUELLE MACHTVERTEILUNGEN IN INDONESIEN
4 ZIVILGESELLSCHAFT IN INDONESIEN
4.1 HEMMENDE FAKTOREN FÜR DIE HERAUSBILDUNG VON ZIVILGESELLSCHAFT
4.2 BESONDERHEITEN IM LÄNDLICHEN RAUM
4.3 ENTWICKLUNGSMÖGLICHKEITEN FÜR ZIVILGESELLSCHAFT UND DEMOKRATIE NACH DEM ENDE DER ÄRA SUHARTO
4.4 DIE ASIENKRISE - ENDE ODER CHANCE FÜR DEMOKRATIE IN INDONESIEN?
5 ABSCHLUßBEMERKUNGEN
6 LITERATUR
- Quote paper
- Anja Meisner (Author), 2001, Zivilgesellschaft in Südostasien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173889
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