Zu Beginn der Arbeit wird der Begriff «Doping» in seinen Ursprüngen und Bedeutungen betrachtet. Zudem werden, über die aktuell gültige Definition hinaus mehrere Definitionsansätze von Doping vorgestellt.
Im folgenden Kapitel findet sich ein Überblick über die grundlegenden Bestandteile des Dopingkontrollsystems.Mit dem Abschnitt 3.4 folgt ein eingeschobener Exkurs in die Geschichte von Doping und Dopingkontrollen. Kapitel 4 thematisiert das Phänomen Doping als einen Struktureffekt des Leistungssports. Es greift die in der Einleitung vorgestellte These der Soziologen Bette und Schimank auf und bildet damit die Grundlage für die Beantwortung der Frage nach dem Sinn von Dopingkontrollen. Entsprechend der These wird hier davon ausgegangen, dass Doping nicht aus einer individuellen Fehlentscheidung, nämlich der des Sportlers hervorgeht, sondern in der Eigenlogik des heutigen Spitzensports und seinen Beziehungen zur gesellschaftlichen Umwelt angelegt ist. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht folglich nicht nur der dopende Athlet, sondern auch das ihn umgebende System mit seinen strukturellen Bedingungen und seinen Verstrickungen mit anderen gesellschaftlichen Teilbereichen. Darüber hinaus wird in diesem Kapitel aufgezeigt, wie sich diese teilsystemischen Strukturen und Umweltbezüge in der Biografie eines einzelnen Athleten niederschlagen.
Abschnitt 5 beschäftigt sich mit dem eigentlichen Schwerpunkt dieser Arbeit: dem Sinn bzw. Unsinn von Dopingkontrollen. Während zunächst einmal geklärt wird, welchen Zielsetzungen die derzeitige Dopingbekämpfung folgt, werden nachstehend die Probleme des Kontrollsystems dargelegt. Dabei geht es aller-dings nicht darum, die Defizite des Kontrollsystems herauszuarbeiten, die etwa aufgrund einer eingeschränkten Analytik oder aufgrund fehlender finanzieller Ressourcen entstehen. Vielmehr geht es diesem Kapitel darum, die zuvor gewonnenen Erkenntnisse auf die Kontrollproblematik zu übertragen. Es soll folglich herausgestellt werden, inwiefern sich der Umstand, dass Doping als Konstellationsprodukt zu werten ist, auf die Effektivität von Dopingkontrollen auswirkt. Dabei richtet sich das Hauptaugenmerk auf diejenigen Akteure, die für eine wirksame Dopingbekämpfung verantwortlich sind: die Sportverbände und Dopingkontrolleure.
Das abschließende Kapitel stellt eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen Erkenntnisse dieser Arbeit dar und beantwortet schließlich die Frage nach dem Sinn von Dopingkontrollen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- PROBLEMAUFRISS
- STRUKTURELLER ÜBERBLICK
- DOPING
- BEGRIFFSBESTIMMUNG
- DEFINITION
- DAS DOPINGKONTROLLSYSTEM
- WETTKAMPFKONTROLLEN
- TRAININGSKONTROLLEN
- VORWETTKAMPFKONTROLLEN
- SANKTIONEN
- DOPING UND DOPINGBEKÄMPFUNG: EIN HISTORISCHER EXKURS
- DOPING: EIN STRUKTUREFFEKT DES LEISTUNGSSPORTS
- SIEGESCODE, KONKURRENZKAMPF UND KÖRPERABHÄNGIGKEIT
- DOPINGDRUCK DURCH SPORTLICHE UMFELDAKTEURE
- DOPINGDRUCK DURCH ANDERE GESELLSCHAFTLICHE TEILBEREICHE
- Publikum
- Massenmedien
- Wirtschaft und Politik
- DIE BIOGRAPHISCHE FIXIERUNG DER SPORTLERKARRIERE
- DOPING AUS PERSÖNLICHEN GRÜNDEN
- DOPING ALS STRUKTUREFFEKT
- VOM SINN UND UNSINN VON DOPINGKONTROLLEN
- ZIELE DER DOPINGBEKÄMPFUNG
- PROBLEME DES DOPINGKONTROLLSYSTEMS
- Desinteresse an der Aufklärung von Dopingfällen
- Kontrollspiel zwischen Athleten und Kontrolleuren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Problematik von Doping im Leistungssport und untersucht die Effektivität von Dopingkontrollen. Ziel ist es, die komplexen Ursachen für Doping im Spitzensport zu beleuchten und die Funktionsweise des Dopingkontrollsystems kritisch zu analysieren.
- Doping als strukturelles Problem im Leistungssport
- Der Einfluss von medialen und wirtschaftlichen Faktoren auf Doping
- Die Rolle von Athleten und Kontrollorganen im Dopingkontrollsystem
- Die Frage nach der Effektivität von Dopingkontrollen
- Die ethischen und gesellschaftlichen Implikationen von Doping
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema Doping im Kontext der Olympischen Spiele und der Professionalisierung des Leistungssports einführt. Im Anschluss wird der Begriff Doping definiert und das Dopingkontrollsystem mit seinen verschiedenen Kontrollformen und Sanktionen beschrieben. Kapitel 4 untersucht Doping als strukturelles Problem des Leistungssports, indem es die Faktoren wie Siegescode, Konkurrenzkampf und die zunehmende Kommerzialisierung des Sports sowie den Einfluss von Publikum, Medien und Wirtschaft auf Doping analysiert. Das Kapitel 5 befasst sich mit der Frage nach Sinn und Unsinn von Dopingkontrollen, indem es die Ziele der Dopingbekämpfung und die Probleme des Dopingkontrollsystems beleuchtet.
Schlüsselwörter
Doping, Leistungssport, Dopingkontrolle, Strukturproblem, Siegescode, Kommerzialisierung, Medien, Wirtschaft, Athleten, Kontrollorgane, Ethik, Gesellschaft.
- Quote paper
- Maria Poppendieck (Author), 2009, Vom Sinn und Unsinn von Dopingkontrollen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173750
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