Die öffentliche Aufmerksamkeit für Fragen der Finanzmarktaufsicht ist durch deutliche Konjunkturschwankungen geprägt. Die jüngste Finanzkrise, die 2007 in den USA ihren Lauf genommen und sich zu einer ausgeprägten Weltwirtschaftskrise entwickelt hat, hat nach Jahren der Deregulierung die Diskussion nach angemessenen und effektiven Vorschriften für die nationalen, aber auch die weltweiten Finanzmärkte wiederaufleben lassen. Auch Umfang und Reichweite angebotener Finanzdienstleistungen haben sich besonders im vergangenen Jahrzehnt deutlich erweitert. Neben klassischen Anlagemöglichkeiten wie Spargeschäften und Aktienkäufen können Anleger mittlerweile in weitaus komplexere Wertpapierbündel in Form von strukturierten Finanzprodukten investieren. Die weitestgehend unkontrollierte Verbreitung derartiger Anlagen wird als Mitverursacher der jüngsten Verwerfungen an den Finanzmärkten verantwortlich gemacht.
An diese Entwicklung knüpft die Fragestellung der vorliegenden Arbeit an. Ziel soll es sein, der Frage nach dem ‚Warum‘ staatlicher Aufsicht und Kontrolle im Finanzsektor nachzugehen. Kapitel 2 gibt dazu einen Überblick über den Status Quo der Finanzmarktaufsicht in Deutschland und Europa und zeigt die wichtigsten Regulierungsmaßnahmen auf. Kapitel 3 befasst sich mit dem Finanzmarktsektor als Aufsichtsobjekt. Neben der besonderen Bedeutung eines funktionierenden Finanzsystems werden hier mögliche Marktunvollkommenheiten herausgearbeitet. Diese werden im vierten Kapitel zur konkreten Rechtfertigung staatlicher Kontrolle im Finanzsektor herangezogen. In Kapitel 5 werden die gewonnen Erkenntnisse abschließend zusammengefasst und mit Bezug auf die aktuellen Ereignisse bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Finanzmarktregulierung
- Institutionen der Finanzmarktaufsicht in Deutschland und Europa
- Maßnahmen der Regulierung
- Besonderheiten des Finanzsystems
- Finanzmärkte in der ökonomischen Theorie
- Marktversagen im Finanzsektor
- Die Bedeutung asymmetrischer Informationsverteilung
- Argumente für staatliche Regulierung im Finanzsektor
- Gläubiger- und Anlegerschutz
- Regulierung systemischer Risiken
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Rechtfertigung für staatliche Regulierung im Finanzsektor. Ziel ist es, die Notwendigkeit und die Argumente für staatliche Aufsicht und Kontrolle im Finanzmarktsektor aufzuzeigen. Die Arbeit analysiert den aktuellen Status Quo der Finanzmarktaufsicht in Deutschland und Europa und beleuchtet die wichtigsten Regulierungsmaßnahmen.
- Institutionen der Finanzmarktaufsicht
- Marktversagen im Finanzsektor
- Asymmetrische Informationsverteilung
- Gläubiger- und Anlegerschutz
- Systemische Risiken
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit stellt die Relevanz der Finanzmarktaufsicht in Zeiten globaler Finanzkrisen und komplexer Finanzprodukte heraus. Sie skizziert die Zielsetzung der Arbeit und den Aufbau der einzelnen Kapitel.
Finanzmarktregulierung
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Institutionen der Finanzmarktaufsicht in Deutschland und Europa. Es beleuchtet die Aufgaben und die Zusammenarbeit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und der Bundesbank sowie die Rolle europäischer Aufsichtsgremien wie CEBS, CEIOPS und CESR.
Besonderheiten des Finanzsystems
Dieses Kapitel fokussiert sich auf die Besonderheiten des Finanzsystems. Es beleuchtet die Rolle von Finanzmärkten in der ökonomischen Theorie und analysiert mögliche Marktversagen, insbesondere im Hinblick auf asymmetrische Informationsverteilung.
Argumente für staatliche Regulierung im Finanzsektor
Dieses Kapitel beleuchtet die Argumente für staatliche Regulierung im Finanzsektor. Es analysiert die Notwendigkeit des Gläubiger- und Anlegerschutzes und die Regulierung systemischer Risiken.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen Finanzmarktaufsicht, Regulierung, Marktversagen, asymmetrische Informationsverteilung, Gläubiger- und Anlegerschutz sowie systemische Risiken. Die Analyse bezieht sich auf den deutschen und europäischen Finanzsektor, wobei die jüngste Finanzkrise als Hintergrund für die Regulierungsdiskussion dient.
- Citar trabajo
- Max Hanisch (Autor), 2010, Eine Analyse der Rechtfertigung für staatliche Regulierung im Finanzsektor, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173682