„Homo homini lupus“ – Der Mensch ist des Menschen ein Wolf. Mit diesem Zitat reduzierte Thomas Hobbes Mitte des 17. Jahrhunderts den Menschen auf ein Wesen, das sich ohne eingreifende Gewalt (selbst-)zerstörerisch gegenüber seinen Mitmenschen verhält. Er schloss damit an das bereits knapp 100 Jahre vor ihm entwickelte negative Menschenbild Niccolo Macchiavellis an, der diesem von Grund auf misstraute, da dieser selbst gegenüber seinem eigenen Wohltäter undankbar sei. Auf dieser Anthropologie aufbauend entwickelte Thomes Hobbes seinerzeit in seinen politischen Schriften die politisch-philosophische Lehre vom Naturzustand, in dem eben jenes Zitat in vollster Ausprägung zutreffen würde. Dieser Zustand, so Hobbes, könne nur über den rationalistisch begründeten Abschluss eines Gesellschaftsvertrages aller Individuen untereinander und der Übertragung der Macht an eine übergeordnete Instanz – den Staat – überwunden werden.
Doch wie genau sollte ein idealer Staat aufgebaut sein? Hobbes selbst hatte einen vom Gesellschaftsvertrag ausgenommenen absoluten Monarchen vorgeschlagen, was nicht nur die Frage aufkommen ließ, wie dieser sich dann noch legitimieren ließe, sondern auch, warum Thomas Hobbes zu den ersten Aufklärern zählen darf.
Im Zentrum der folgenden Arbeit soll daher im ersten Teil zunächst die politische Theorie Thomas Hobbes´ stehen. Es soll mit Hilfe seiner philosophischen Überzeugungen dargestellt werden, wie der Naturzustand zu verstehen ist und welche praktischen Konsequenzen sich für ihn aus diesem Konstrukt ergeben, beispielsweise die strikte Ablehnung demokratischer Staatsformen und die Einrichtung einer – später „absolutistisch“ genannten – Monarchie. Im zweiten Teil der Arbeit wird dann vor allem die Rezeption und Wirkung Thomas Hobbes besprochen. Dabei soll geklärt werden, ob und inwieweit Hobbes trotz seiner heute anachronistisch wirkenden politischer Überzeugung zu den frühen Aufklärern zählt. Denn während bereits Zeitgenossen aller Couleur seine Lehre größtenteils ablehnten, zeigte sich spätestens im 18. Jahrhundert das zweite Gesicht des Denkers und dessen bleibender Einfluss. Ob gewollt oder ungewollt hat er späteren Philosophen und Staatstheoretikern nämlich Instrumente in die Hand gegeben, mit deren Hilfe die politischen Ideen der Aufklärung legitimiert werden konnten.
Inhaltsangabe
1. Einleitung
2. Thomas Hobbes
2.1. Kurzbiografie Thomas Hobbes´
2.2. Thomas Hobbes im historischen Kontext
3. Hobbes´ politische Theorie
3.1. Hobbes´ „Leviathan“
3.2. Der Naturzustand
3.3. Der Gesellschaftsvertrag und die Skizzierung des idealen Staates
3.4. Vorzüge der Monarchie und Kritik der Demokratie
4. Rezeption und Kritik
4.1. Rezeption
4.2. Kritik
5. Bewertung
Anhang
Literaturangaben
- Arbeit zitieren
- Matti Ostrowski (Autor:in), 2011, Die politische Philosophie Thomas Hobbes´, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173512
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