Die Erde ist eine Scheibe! Die Erde ist eine Kugel! Was haben diese Aussagen gemeinsam? Sie waren 400 v.Chr. Theorien, subjektive Theorien.
Jeder hat sie, jeder braucht sie und niemand kann sich ihnen verbergen. Theorien sind und waren ein wesentlicher Bestandteil im Leben aller Menschen. Sie sind sowohl selbständig generierte Beschreibungen bestimmter Ereignisse, als auch wissenschaftliche Erkenntnise. Man untergliedert sie demnach in subjektive und wissenschaftliche Theorien. Eine der bedeutensten und theoriereichsten Fragen der Menschheit war Zweifels ohne die Frage nach der Struktur und der Form der Erde. Diese schriftliche Ausarbeitung soll jedoch kein wissenschaftliches Werk über die aufgestellten Theorien von Pythagoras, Eratosthenes oder Aristoteles sein, wohl aber dient diese Problematik, welche zu Zeiten des sogenannten Hellenismus für zahlreiche Dogmen sorgte, als Grundstein zur Bearbeitung der Thematik „Subjektive Theorien“.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Ein Zugang zur Thematik der subjektiven Theorien
2.1. Theorien
2.2. Subjektive Theorien
3. Arten subjektiver Theorien
3.1. Subjektive Theorien kurzer Reichweite
3.2. Subjektive Theorien großer Reichweite
4. Zusammenfassung subjektiver Theorien
5. Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die Erde ist eine Scheibe! Die Erde ist eine Kugel! Was haben diese Aussagen gemeinsam? Sie waren 400 v.Chr. Theorien, subjektive Theorien.
Jeder hat sie, jeder braucht sie und niemand kann sich ihnen verbergen. Theorien sind und waren ein wesentlicher Bestandteil im Leben aller Menschen. Sie sind sowohl selbständig generierte Beschreibungen bestimmter Ereignisse, als auch wissenschaftliche Erkenntnise. Man untergliedert sie demnach in subjektive und wissenschaftliche Theorien. Eine der bedeutensten und theoriereichsten Fragen der Menschheit war Zweifels ohne die Frage nach der Struktur und der Form der Erde. Diese schriftliche Ausarbeitung soll jedoch kein wissenschaftliches Werk über die aufgestellten Theorien von Pythagoras, Eratosthenes oder Aristoteles sein, wohl aber dient diese Problematik, welche zu Zeiten des sogenannten Hellenismus für zahlreiche Dogmen sorgte, als Grundstein zur Bearbeitung der Thematik ÄSubjektive Theorien“.
In der Geisteswissenschaft unterscheidet man, wie bereits erwähnt, subjektive und wissenschaftliche Theorien. Subjektive Theorien oder auch Alltagstheorien, wie sie genannt werden, grenzen sich stark von wissenschaftlich fundierten Theorien ab. Schwerpunkt der vorliegenden Ausarbeitung soll jedoch nicht der Unterschied zwischen diesen Imaginationen sein, sondern eine vertiefende Darstellung subjektiver Theorien. Als Grundlage für die Hausarbeit dient hierbei eine Definition der Begriffe Theorie und subjektive Theorie, um eventuell auftretende Verständnisprobleme zu vermeiden oder zu reduzieren. Anschließend folgt eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den einzelnen Arten subjektiver Theorien, bei welchen ich mich hauptsächlich mit denen von Diethelm Wahl auseinandersetzen werde, um diese genauer zu beleuchten. Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung, um die wesentlichen Punkte hervorzuheben und Zusammenhänge und Unterschiede darzustellen. Ziel dieser Ausarbeitung soll es sein, die Frage nach Realität oder Wahnsinn subjektiver Theorien zu beantworten, denn niemand kann behaupten, dass sowohl eigene als auch fremde Theorien ausschließlich der Realität entsprechen und in ihr hervorgetreten sind. Die persönliche Darstellung und Beurteilung eines Ereignisses soll hierbei im Fokus der Betrachtung stehen, wobei auch Gruppentheorien nicht unbedeutend für die Beantwortung der oben genannten Frage sein werden.
2. Ein Zugang zur Thematik der subjektiven Theorien
In dem folgenden Abschnitt werden die Begriffe Theorie und subjektive Theorie definiert, um so eine Grundlage für die Hausarbeit zu legen und essentielle Begriffe zur Beantwortung der Frage aufzuzeigen.
2.1. Theorien
Theorien werden auf vielfältige Weise definiert. Ich habe mich deshalb entschieden, an die historisch fundierte Wortbedeutung von Hierdeis/Hug (1992) anzuschließen und diese als Grundlage zu nehmen. Sie nehmen das Duden- Herkunftswörterbuch zur Hilfe, in dem es heißt, dass dem Wort Theorie das griechische Substantiv theoròs zugrunde liegt. Theorós bedeutet Zuschauer, welches sich aus théa, anschauen und horàein, sehen, ein Schauspiel sehen, auseinandersetzt. Dieses wiederrum war Grundlage für das griechisch- lateinische theoria. Allgemein ausgedrückt kann man sagen, dass demnach Theorie definiert werden kann als Betrachtung, Untersuchung oder Zuschauen.1 Bereits im 16. Jahrhundert wurde dieses dann als Theorie in den deutschen Sprachgebrauch adaptiert. ÄDas Adjektiv theoretisch, das auf das lateinische theoreticus (beschauend, untersuchend) und damit auf das griechische theoretikós zurückgeht, ist seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Theorie hat also ursprünglich mit Schauspiel und Dichtung zu tun, ein Zusammenhang, den wir nicht aus dem Auge verlieren sollten. Im griechischen Abendland waren der Mythos und die Epen die zentralen Erklärungs- und Darstellungsformen. Heute sind abstrakte Begriffe und Theorien beziehungsweise logisch - systematische Gesetzesaussagen an die Stelle von Erzählungen getreten“2. Anknüpfend an diesen Definitionsansatz möchte ich ein Zitat von Kurt Lewin setzen, der gesagt hat: ÄEs gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie“3. Die Problematik in diesem Zitat besteht jedoch nicht nur ausschließlich darin, dass es konträr ist zu dem obigen von Hierdeis/Hug (1992) ist, sondern darin dass Lewin einen Bezug von Praxis und Theorie sieht. Eine Theorie ist jedoch deutlich von der Praxis abzugrenzen, denn sie ist ein nicht falsifiziertes Produkt menschlichen Gedankengutes, welches einer Überprüfung auf Anwendbarkeit unterzogen werden muss.4 Man kann sagen, dass Theorien durch die tagtägliche Auseinandersetzung mit der Realität entstehen.5 Sie unterscheiden sich jedoch in alltägliche und wissenschaftliche Theorien. Weiteres soll in der folgenden Betrachtung jedoch keine Rolle spielen. Darüber hinaus dienen Theorien zur Erkenntniserleichterung und zum Deuten nicht falsifizier barer Ereignisse. Beispielhaft dafür ist das Zitat von Lesch (2006), der Aussagen zum und über das Universum tätigt und feststellte: ÄWir können das Universum nicht erklären, sondern nur beschreiben; und wir wissen nicht, ob unsere Theorien wahr sind“6.
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1 vgl. Hierdeis/ Hug 1992, S. 64
2 Hierdeis/Hug 1992, S. 65
3 Field theory in social science; selected theoretical papers, 1951; D. Cartwright (Hrsg.) New York: Harper & Row, S. 169
4 vgl. Kuß 2009, S. 59
5 vgl. Kühnl 2000, S. 43
6 Lesch 2006, S.28
- Quote paper
- Marc Ehlert (Author), 2010, Subjektive Theorien - Realität oder Wahnsinn?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173510
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