Kaum etwas Vergleichbares hat sich in den vergangenen Jahren so rasch entwickelt wie das Internet. Mittlerweile kann man im World Wide Web fast alles machen, was man auch im realen Leben machen kann – Geld verdienen, Musik hören, einkaufen, arbeiten, sich informieren, sich politisch betätigen, Filme schauen, spielen, sich unterhalten, flirten und Freunde finden. Somit ist die heutige virtuelle Welt zu einem unverzichtbaren, interkulturellen Raum herangewachsen.
Da Persönlichkeitsmerkmale für jene Aktivitäten im realen Leben eine Rolle spielen, liegt die Vermutung nahe, dass zumindest ähnliche Zusammenhänge bei der internetbasierten Kommunikation ebenfalls bestehen könnten. Aus welchen theoretischen Gründen das Internet persönlichkeitsverändernde Wirkungen entfalten könnte und ob es diese tatsächlich entfaltet, soll die zentrale Frage dieser Arbeit sein.
Die zunehmenden Warnungen über die allgemeinen Gefahren des Internets bis hin zum Verlust der Privatsphäre durch die virtuelle Selbstdarstellung in Internetgemeinschaften richten meine Konzentration auf die sich damit verändernden Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster von Jugendlichen. Durch die mediale Veränderung wurde die selbstreflexive Aufzeichnung eines Tagebuches oder das Austauschen von Poesiealben unter den besten Freunden nun längst durch das öffentliche Präsentieren von persönlichen Informationen via Internet abgelöst.
Diese Arbeit bezieht sich größtenteils auf die Auswertung und Verwendung von vielfältiger Fachliteratur und Studien, die sich mit den Themen über Jugend, Internet und Persönlichkeitsbildung sowie Identitätskonstruktionen auseinandersetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.1 Fragestellung und Material
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2 „Die Jugend“ – Eine Lebensphase oder nur ein Wort?
- 2.1 Was ist die Jugend?
- 2.2 „Die Jugend“ heute
- 3 Der Prozess der Identitätskonstruktion
- 3.1 Die Bedeutung von „Identität“ und „Konstruktion“
- 3.2 Die humanistische Psychologie
- 4 Kommunikation im Wandel der Zeit
- 4.1 Tagebücher und Poesiealben – Kommunikation früher
- 4.1.1 Tagebuchforschung nach Siegfried Bernfeld (1931)
- 4.1.2 Tagebuchforschung der Moderne
- 4.1.3 Poesiealben
- 4.2 Das neue Medienzeitalter – Kommunikation heute
- 4.3 Die JIM-Studie (Jugend, Information, Multimedia)
- 5 Das Internet
- 6.1 Motive und Interessen der Nutzer
- 6.2 Online-Communities
- 6.2.1 Communities im Überblick
- 6.2.2 Entstehung und Aufbau
- 6.2.3 Studie zur Selbstdarstellung auf jugendnahen Plattformen
- 6.2.3.1 Gegenstand der Untersuchung
- 6.2.3.2 Durchführung und Analyse
- 6.2.3.3 Identitätsarbeit in Online-Öffentlichkeiten
- 6.2.3.4 Auszüge der Selbstdarstellungen
- 6.2.3.5 Zusammenfassung
- 6.3 Online-Spiele: Die zweite Identität
- 6.4 Konsument oder Produzent?
- 6.5 Potential oder Gefahr?
- 6.5.1 Studie zum Privatsphärenschutz
- 6.5.1.1 Gegenstand der Untersuchung
- 6.5.1.2 Komponenten der Datengenerierung
- 6.5.1.3 Zusammenfassung
- 6.6 Bildungs- und Jugendarbeit im Netz
- 6.7 Die Relevanz des sozialen Raumes
- 7 Die Rolle des Internets bei der Identitätskonstruktion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Internets im Prozess der Identitätskonstruktion von Jugendlichen. Die zentrale Frage ist, ob und wie das Internet persönlichkeitsverändernde Wirkungen entfaltet. Hierzu werden frühere Kommunikationsformen wie Tagebücher und Poesiealben mit der heutigen internetbasierten Kommunikation verglichen. Die Studie analysiert die Nutzung von Online-Communities und Online-Spielen und deren Einfluss auf die Selbstwahrnehmung und -darstellung Jugendlicher.
- Wandel der Kommunikation von traditionellen Formen (Tagebücher, Poesiealben) zu internetbasierten Medien
- Identitätskonstruktion im Kontext des Internets und sozialer Medien
- Selbstdarstellung und Privatsphäre im digitalen Raum
- Einfluss von Online-Communities und Online-Spielen auf die Jugendentwicklung
- Gefahren und Potenziale des Internets für die Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den persönlichkeitsverändernden Wirkungen des Internets auf Jugendliche. Sie begründet die Relevanz der Thematik mit den zunehmenden Warnungen vor den Gefahren der virtuellen Selbstdarstellung und dem Wandel der Kommunikationsformen. Die methodische Vorgehensweise, die auf Literaturrecherche und Studienanalysen basiert, wird ebenfalls erläutert.
2 „Die Jugend“ – Eine Lebensphase oder nur ein Wort?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition von Jugend und untersucht, wie sich das Verständnis von Jugend im Laufe der Zeit und in der heutigen Gesellschaft verändert hat. Es analysiert die Besonderheiten und Herausforderungen der Jugendphase im Kontext der Identitätsfindung und des Sozialisationsprozesses.
3 Der Prozess der Identitätskonstruktion: Dieses Kapitel beleuchtet den theoretischen Hintergrund der Identitätskonstruktion. Es definiert den Begriff der Identität und erklärt verschiedene psychologische Ansätze zur Entstehung und Entwicklung der Identität. Es wird insbesondere auf die Bedeutung der humanistischen Psychologie und deren Relevanz für das Verständnis der Identitätsfindung eingegangen.
4 Kommunikation im Wandel der Zeit: Dieses Kapitel vergleicht die Kommunikationsformen der Vergangenheit (Tagebücher, Poesiealben) mit den heutigen internetbasierten Kommunikationsformen. Es analysiert die Unterschiede und Gemeinsamkeiten und zeigt, wie der Wandel der Medien die Art und Weise der Kommunikation und des sozialen Austauschs beeinflusst hat. Die JIM-Studie wird als Beispiel herangezogen.
6 Das Internet: Dieses Kapitel stellt das Internet als zentralen Kommunikationsraum vor und untersucht die Motive und Interessen von Jugendlichen im Netz. Es analysiert die Rolle von Online-Communities und Online-Spielen für die Identitätsfindung und Selbstdarstellung und beleuchtet sowohl die Potenziale als auch die Gefahren des Internets für Jugendliche. Dabei werden verschiedene Studien und deren Ergebnisse einbezogen, welche den Aspekt von Privatsphärenschutz und Jugendarbeit beleuchten.
Schlüsselwörter
Identitätskonstruktion, Jugend, Internet, Online-Communities, Online-Spiele, Selbstdarstellung, Privatsphäre, Kommunikation, Tagebücher, Poesiealben, Medienwandel, Persönlichkeitsentwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Die Rolle des Internets bei der Identitätskonstruktion Jugendlicher
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Internets im Prozess der Identitätskonstruktion von Jugendlichen. Der Fokus liegt darauf, ob und wie das Internet die Persönlichkeitsentwicklung beeinflusst.
Welche Forschungsfrage wird behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Entfaltet das Internet persönlichkeitsverändernde Wirkungen auf Jugendliche?
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf Literaturrecherche und der Analyse bestehender Studien. Es werden frühere Kommunikationsformen mit heutigen internetbasierten Kommunikationsformen verglichen.
Welche Kommunikationsformen werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht traditionelle Kommunikationsformen wie Tagebücher und Poesiealben mit der heutigen internetbasierten Kommunikation, inklusive Online-Communities und Online-Spielen.
Welche Aspekte der Identitätskonstruktion werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert die Selbstdarstellung, die Privatsphäre, die Nutzung von Online-Communities und Online-Spielen und deren Einfluss auf die Selbstwahrnehmung und -darstellung Jugendlicher.
Welche Studien werden herangezogen?
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Studien, darunter die JIM-Studie (Jugend, Information, Multimedia) und weitere Studien zum Privatsphärenschutz und zur Selbstdarstellung auf jugendnahen Plattformen. Die Arbeit erwähnt auch die Tagebuchforschung nach Siegfried Bernfeld.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu folgenden Themen: Einleitung, Definition von Jugend, Identitätskonstruktion, Wandel der Kommunikation, Das Internet (mit Unterkapiteln zu Online-Communities, Online-Spielen, Privatsphärenschutz, Jugendarbeit im Netz und dem sozialen Raum), und die Rolle des Internets bei der Identitätskonstruktion.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Identitätskonstruktion, Jugend, Internet, Online-Communities, Online-Spiele, Selbstdarstellung, Privatsphäre, Kommunikation, Tagebücher, Poesiealben, Medienwandel, Persönlichkeitsentwicklung.
Welche Gefahren und Potenziale des Internets werden diskutiert?
Die Arbeit beleuchtet sowohl die Potenziale des Internets für die Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher als auch die Gefahren, insbesondere im Hinblick auf den Privatsphärenschutz und die Auswirkungen auf die Selbstwahrnehmung.
Wie wird die Thematik in der Einleitung eingeführt?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, stellt die Forschungsfrage, begründet die Relevanz und beschreibt die methodische Vorgehensweise.
Welche Rolle spielt die humanistische Psychologie?
Die humanistische Psychologie wird als relevanter Ansatz für das Verständnis der Identitätsfindung im Kontext der Arbeit diskutiert.
- Quote paper
- Dominik Pohl (Author), 2010, Vom Tagebuch und Poesiealbum zum virtuellen Selbstdarsteller, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173026