Ich habe hierbei die Probleme, die Bettelheim im Erziehungssystem sieht und zentrale Punkte, die ihm besonders am Herzen liegen zusammengefasst und danach auf heutige Zeit betrachtet.
Inhalt
Vorwort
Probleme in der Erziehung nach Bettelheim und Verbesserung der Erziehungsmethoden
Meine Meinung
Vorwort
Ich möchte mich heute mit dem Werk „ Ein Leben für Kinder - Erziehung in heutiger Zeit“ vom Autor Bruno Bettelheim auseinandersetzen. Ich habe mich deshalb dafür ent- schieden, dieses Buch zu behandeln, weil mich schon immer die Frage beschäftigte, was Erziehung eigentlich ist, und wie man diese in die Praxis umsetzen kann. Bruno Bettelheim gibt zu dieser Frage zahlreiche Anregungen. Anstatt eine Anleitung für perfekte Eltern geben zu wollen, konzentriert er sich darauf, zu erklären, wie man Kinder besser verstehen kann. Was genau er damit meint, werde ich später in meiner Arbeit noch genauer erläutern. Ich werde nun mit meiner Rezension beginnen und Ihnen einen kurzen Überblick über den Inhalt des Buches vermitteln.
Probleme in der Erziehung nach Bettelheim und Verbesserung der Erziehungsme- thoden Bruno Bettelheim ist der Ansicht, dass sich ein richtig erzogenes Kind dadurch auszeich- net, dass es mit den Schwierigkeiten, die das Leben mit sich bringt, einigermaßen zurecht- kommt. Dies kann ihm nur dann gelingen, wenn er seiner selbst sicher ist. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist wiederum, dass es in einer Familie aufwächst, in der eine innige Beziehung sowohl zwischen den beiden Elternteilen, sowie zwischen Eltern und Kindern besteht. Eine zentrale Aussage Bettelheims basiert darauf, dass Eltern lernen sollten, sich in ihr Kind hineinzuversetzen und gleichzeitig die Motive für sein Handeln in spezifischen Situationen herauszufinden suchen. Nur so werden sie zu einem besseren Verständnis, so- wie zu einer Einstellung gelangen, die für ihre gegenseitige Beziehung förderlich ist. Seit den 50-er Jahren suchen sich immer mehr Eltern Trost und Rat bei Fachleuten oder ver- mehrt auch in verschiedensten Büchern, wenn sie hinsichtlich der Erziehung ihrer Kinder nicht mehr weiter wissen. Diese Tatsache begründet Bettelheim damit, dass sich das tradi- tionelle Familienleben aufgrund der Industrialisierung und Urbanisation immer mehr auf- gelöst hat und Menschen damit an Sicherheit verloren haben. In früheren Jahren überließ man die Versorgung der Kinder oft den älteren Geschwister oder anderen jungen Verwand- ten. Wenn diese schließlich selber Kinder bekamen, fiel es ihnen leichter, sie zu erziehen, weil sie schon Erfahrungen gesammelt hatten. Heute dagegen werden viel größere Ansprü- che an sie gestellt, wenn es darum geht Kinder zu erfolgreichen Menschen zu erziehen. Wenn junge Erwachsene ihre Eltern um Ratschläge bitten, haben sie Angst davor, Kritik zu ernten und des Weiteren glauben sie, mit den Ratschlägen der Eltern nichts anfangen zu können, weil sich die Zeiten geändert haben. Die Meinung, dass man sich nur noch auf Fachleute verlassen könne, ist weit verbreitet. „Man baut heute nicht mehr auf die der Tra- dition innewohnende Weisheit, sondern auf die Wissenschaft als Quelle des Fortschritts.“ (Bettelheim 2003, S. 14) Man kann aber in keinem Buch oder sonstiges einen Rat, der sich auf eine sorgfältige Prüfung und Auswertung aller spezifischen Details, wie zum Beispiel der Vorgeschichte des Problems bezieht, finden, denn jeder von uns ist ein Individuum und kein Autor kann alle Fakten kennen und bewerten, die in einem speziellen Fall eine Rolle spielen. Daher ist Bettelheim davon überzeugt, dass die einzig richtige Lösung unsere ei- gene Lösung ist, denn das vermittelt uns ein Gefühl der Sicherheit, weil wir selbstständig verstanden haben, worum es in einer Situation geht und was wir tun können.
Ein weiteres Problem sieht der Autor darin, dass die Gesellschaft davon überzeugt ist, dass es für alles nur einen einzigen richtigen Weg gibt, und dass wir demzufolge unser Ziel ein- fach erreichen können, indem wir den diesen einzig richtigen Weg einschlagen. Man zieht bei dieser „How-to“-Methode einen Zusammenhang zwischen einem Kind und dem Zu- sammenbau einer Maschine. Viele sagen, sie wünschten, ihr Kind „leiste“ mehr und „funk- tioniere“ besser. Wenn man sich aber im Umgang mit Menschen nach Anleitungen richtet, ist der Preis, den man zahlt, hoch, denn jene Spontanität, die sie menschlich bedeutungs- voll macht, geht verloren.
Bettelheim betont, dass Eltern darauf achten sollen, das Kind nie so zu formen, wie sie es gerne hätten, sondern dass sie ihm dabei helfen sollen, sich zu dem zu entwickeln, was es selber sein möchte und was es aufgrund seiner natürlichen Begabung und seiner Lebensge- schichte sein kann. Eine zentrale Aussage ist, dass die Art und Weise, wie Eltern ihre Kin- der erziehen, einen starken Einfluss darauf hat, wie sie sich entwickeln und was später aus ihnen wird. Die wichtigste Aufgabe der Eltern besteht laut Bettelheim darin, ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Bedeutung eine bestimmte Situation für ihr Kind hat, und bei einem Problem eine Lösung zu finden, welche sowohl die Eltern als auch das Kind akzep- tieren. Demzufolge hat Bettelheim Recht, wenn er sagt: „Die Erziehung von Kindern ist eine kreative Aufgabe- eher eine Kunst als eine Wissenschaft.“ (Bettelheim 2003, S. 21)
Der Autor lehnt Regeln ab, denn laut ihm soll sich das Kind nach den Eltern richten, also den Menschen die es liebt und nicht nach unpersönlichen Regeln. Eltern und Kind würden sich entfremden, würden sie sich an Regeln halten. Regeln sind des Weiteren Feinde von Spontanität und positiven Gefühlen.
[...]
- Quote paper
- Manuela Aberger (Author), 2011, Rezension zu Bettelheim, Bruno "Ein Leben für Kinder", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172974