China ist eine eigene Welt mit einer über 4000 Jahre alten Geschichte sowie verschiedenen Sprachen und Dialekten. Die Größe des Landes, dessen Öffnung nach dem Westen 1978 und ein unvergleichliches Wirtschaftswachstum machen China zu einem lukrativen und wirtschaftlich interessanten Wachstumsmarkt für deutsche Investoren. Doch warum sind schon so viele von ihnen bisher gescheitert? Hochqualitative Produkte und überlegene Konzepte reichen für einen erfolgreichen Eintritt in den chinesischen Markt schon lange nicht mehr aus. Viel bedeutender ist es mittlerweile im sino-deutschen Geschäftsleben geworden, die Denk- und Verhaltensmuster des ausländischen Kooperationspartners zu kennen und ihre kulturelle Wurzeln zu verstehen.
„When in Rome do as the Romans do.“ heißt ein altbekanntes Sprichwort. Unterschiedliche Kulturen bedingen eine unterschiedliche Kommunikation und somit unterschiedliche Geschäftspraktiken. Denn Kommunikation ist für das Wirtschaften von essentieller Bedeutung. Manager verwenden etwa 70 Prozent ihrer Arbeitszeit allein für Kommunikation. Das Sprichwort betont, dass Geschäftsleute aus aller Welt außerhalb ihrer gewohnten Umgebung über die Kultur ihres Gastgebers nachdenken und sich daran so gut wie möglich anpassen sollten. Doch kann man so einfach seine Kultur wechseln? Sicherlich nicht, und das soll man auch nicht.
Die Relevanz kultureller Unterschiede für erfolgreiche Geschäftsbeziehungen mit China kann von deutschen Investoren aber nicht mehr länger bestritten werden. Menschen kommen öfter als jemals zuvor in Kontakt mit Menschen anderer Kulturen. Neben sprachlichen Problemen treten kulturelle Hürden und Missverständnisse oft unbewusst in den Vordergrund der Geschäftsbeziehung. Aber auch offensichtliche Probleme rühren aus den kulturellen Unterschieden. Verhandlungen geraten ins Stocken und drohen abgebrochen zu werden, oder die seit Jahren bestehende Geschäftsbeziehung erfährt plötzlich ohne offensichtlichen Grund einen spürbaren Dämpfer. Solche Störungen und Missverständnisse sind - nicht zuletzt häufig aus Unwissenheit - in einem unangemessenen Umgang miteinander begründet.
Diese Arbeit beschäftigt sich daher mit den kulturellen Unterschieden in sino-deutschen Geschäftsbeziehungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Problemstellung und Zielsetzung
- Gang der Untersuchung
- Der Wirtschaftsstandort China
- Allgemeine Angaben und Bevölkerung
- Wirtschaftliche Bedingungen des Landes
- Die Reformierung des Wirtschaftssystem und ihre Folgen
- Wirtschaftliche Entwicklung
- Politische und rechtliche Bedingungen
- Die Grundzüge der chinesischen Kultur
- Der Kulturbegriff
- Der normative Kulturbegriff
- Der Kulturbegriff der kognitiven Anthropologie
- Kultur als ein System von Symbolisierungen
- Die Entwicklung der chinesischen Kultur
- Die Entwicklung des Verhältnisses der Chinesen zu Ausländern
- Die konfuzianischen Prinzipien und ihre Auswirkungen
- Das Hierarchiebewusstsein
- Die Wahrung des Gesichts (Mianzi)
- Das chinesische Beziehungsnetzwerk (Guanxi)
- Kommunikation im Geschäftsalltag
- Interkulturelle Kommunikation als Grundvoraussetzung
- Der Begriff der interkulturellen Kommunikation
- Kommunikative Gewohnheiten in China
- Allgemeine Aspekte und Regeln
- Chinesische Gewohnheiten verstehen
- Deutsche Gewohnheiten vermeiden
- Ausgewählte chinesische Business-Etikette
- Allgemeine Gedanken und Regeln
- Kontaktaufnahme und Begrüßung
- Tipps zur Namensfindung für das Unternehmen /Stempel
- Bankette/Essen und Trinken
- Umgang mit der Bürokratie
- Umgang mit chinesischen Mitarbeitern
- Verhandlungsführung mit chinesischen Geschäftspartnern
- Maßnahmen zur Vorbereitung einer Verhandlung
- Vorbereitung der Unterlagen
- Wahl des Dolmetschers
- Geschenke
- Zusammenhang von Verhandlung und Beziehung
- Zeitaspekt bei Verhandlungen
- Verhalten während der Verhandlung
- Allgemeine Hinweise
- Führen von Protokollen
- Eigenes Auftreten
- Verbale und nonverbale Kommunikation
- Umgang mit dem chinesischen Geschäftspartner
- Strategie in der Verhandlung
- Typische Charakterzüge und Verhaltensweisen der Chinesen
- Die 36 Strategeme
- Strategische Merkmale und taktische Methoden der Chinesen
- Verhalten nach dem Abschluss von Verhandlungen
- Die Besonderheiten der chinesischen Kultur und deren Einfluss auf Geschäftsbeziehungen
- Die Bedeutung von Kommunikation und interkultureller Kompetenz für den Erfolg von Geschäftsbeziehungen
- Chinesische Geschäftsgewohnheiten und -etikette
- Die strategischen Besonderheiten von Verhandlungen mit chinesischen Geschäftspartnern
- Die Notwendigkeit, kulturelle Unterschiede zu verstehen und zu respektieren, um langfristige und erfolgreiche Geschäftsbeziehungen aufzubauen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die kulturellen Unterschiede in sino-deutschen Geschäftsbeziehungen aufzuzeigen und die Bedeutung dieser Unterschiede für den Erfolg von Geschäftsbeziehungen mit China zu verdeutlichen. Dabei werden die folgenden Themenschwerpunkte behandelt:
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit vor. Es wird die Bedeutung des chinesischen Marktes für deutsche Investoren hervorgehoben und gleichzeitig die Herausforderungen in Bezug auf kulturelle Unterschiede und Missverständnisse in sino-deutschen Geschäftsbeziehungen beleuchtet.
Kapitel 2 bietet einen Überblick über den Wirtschaftsstandort China. Es werden allgemeine Angaben zur Bevölkerung, den wirtschaftlichen Bedingungen und der politischen und rechtlichen Situation in China dargestellt.
Kapitel 3 widmet sich den Grundzügen der chinesischen Kultur. Hierbei werden der Kulturbegriff, die Entwicklung der chinesischen Kultur und die Auswirkungen der konfuzianischen Prinzipien auf das chinesische Geschäftsleben behandelt.
Kapitel 4 befasst sich mit der Kommunikation im Geschäftsalltag in China. Es werden die Bedeutung der interkulturellen Kommunikation, die kommunikativen Gewohnheiten in China und die wichtigsten Punkte der chinesischen Business-Etikette erläutert.
Kapitel 5 behandelt die Verhandlungsführung mit chinesischen Geschäftspartnern. Es werden verschiedene Aspekte der Verhandlungsvorbereitung, des Verhaltens während der Verhandlung und der strategischen Besonderheiten von Verhandlungen mit chinesischen Geschäftspartnern diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themenbereichen Sino-deutsche Geschäftsbeziehungen, Interkulturelle Kommunikation, Chinesische Kultur, Konfuzianismus, Business-Etikette, Verhandlungsführung, Strategien, Taktiken, Kulturunterschiede und erfolgreiche Geschäftsbeziehungen.
- Quote paper
- Jens Schwerdtfeger (Author), 2006, China verstehen - Orientierungshilfen zur erfolgreichen Kommunikation und Verhandlungsführung für deutsche Unternehmen in China , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172687