Katalonien hat – abgesehen von seiner vorteilhaften geographischen Lage am Mittelmeer mit den legendären Sandstränden und die Verfügung über eine malerische Gebirgslandschaft, den Pyrenäen – viel in kultureller Hinsicht zu bieten. Doch was ist noch typisch Katalanisch? Ist es Cava, der hochwertige Schaumwein und kleine Bruder des Champagners, der zum größten Teil in der südlich von Barcelona gelegenen Weinbauregion Penedès hergestellt wird? Sind es die Castells, die Menschenpyramiden, die zu besonderen Anlässen in der Öffentlichkeit errichtet werden, sich auf eine über dreihundert-jährige Tradition berufen und zu einer Art Kunstform erhoben wurden? Oder ist es der Burro Català, der katalanische Esel, der auf vielen Fahrzeugen, T-Shirts etc. angebracht ist und der unter anderem ein Symbol für den altbewährten Wunsch nach Unabhängigkeit darstellt, nach staatlicher Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien?
„Der Esel symbolisiert nicht nur als katalanisches Wappen die katalanische Kultur. Der katalanische Esel soll vielmehr auch – als eindeutig friedliches Gegenstück zum spanischen Stier, die Abneigung einer deutlichen Mehrheit der Katalanen gegen den brutalen und tierquälenden Stierkampf darstellen“
Deutlich grenzt man sich mit einer derartigen Aussage vom Stierkampf ab, der hier als "typisch Spanisch" dargestellt wird. Neben der Paella, dem Flamenco und den Kastagnetten ist die Corrida de Toros ein weiteres Stereotyp über die spanische Nation – aber auch zugleich ein integraler Bestandteil der spanischen Kultur, der nicht so leicht wegzudenken ist, da sie „gleichzeitig kulturelles Erbe und künstlerisches Manifest einer ganzen Nation“2 ist.
Um so mehr sorgte der 28. Juli 2010 nicht nur in Spanien, sondern auch in aller Welt für großes Aufsehen, da an diesem besagten Tag durch die Medien bekanntgegeben wurde, dass der Stierkampf ab 2012 in Katalonien verboten wird.
Ziel dieser Seminararbeit ist es, den spanischen Stierkampf mit seiner Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte näher zu untersuchen. Dabei soll auch der Ablauf einer Corrida de toros der Vollständigkeit halber beschrieben und ein Beispiel für katalanische Kampfkunst erwähnt werden.
Das Augenmerk soll im Allgemeinen verstärkt auf Katalonien liegen – sofern das möglich ist. Es soll der Versuch unternommen werden, die Bedeutung des Stierkampfs in diesem Teil Spaniens zu skizzieren, wo die Corrida „nicht übermäßig populär“1 ist und wo vermehrt auf deren Bekämpfung Wert gelegt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeines zum spanischen Stierkampf
- Die Wurzeln des spanischen Stierkampfs
- Die Entwicklung des spanischen Stierkampfs
- Der Ablauf eines spanischen Stierkampfs
- Die Señoritas Toreras Catalanas
- Die Rolle Kataloniens im Kampf gegen die Corrida de toros
- Tierschutz
- PROU!
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den spanischen Stierkampf, seine Entstehung und Entwicklung. Der Ablauf einer Corrida de toros wird beschrieben, und ein Beispiel katalanischer Kampfkunst wird erwähnt. Der Fokus liegt auf der Bedeutung des Stierkampfs in Katalonien, wo er nicht besonders populär ist und dessen Abschaffung aktiv betrieben wird.
- Die Geschichte und Entwicklung des spanischen Stierkampfs
- Der Ablauf einer Corrida de Toros
- Die Rolle Kataloniens im Bezug auf den Stierkampf
- Der Tierschutz im Kontext des Stierkampfs
- Katalanische Gegenbewegungen zum Stierkampf
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt Katalonien und seine kulturelle Vielfalt vor, im Kontrast zum spanischen Stierkampf, der als typisch spanisches Stereotyp dargestellt wird. Die Ankündigung des Verbots des Stierkampfs in Katalonien ab 2012 bildet den Ausgangspunkt der Arbeit und legt die Zielsetzung fest: eine Untersuchung des spanischen Stierkampfs, seines Ablaufs und seiner Bedeutung in Katalonien, wo er auf Widerstand stößt.
Allgemeines zum spanischen Stierkampf: Dieses Kapitel beschreibt die spanische Stierkampfsaison, die Arenen und ihre Ausstattung, sowie die Beteiligten und den Ablauf eines Kampfes. Es wird auf die unterschiedliche Bedeutung des Stierkampfs in verschiedenen Regionen Spaniens hingewiesen, wobei Katalonien als Region mit geringer Popularität und starkem Widerstand hervorgehoben wird. Die Zahl der Arenen und der jährlich stattfindenden Kämpfe wird quantifiziert, um die Größenordnung des Phänomens zu verdeutlichen.
Die Wurzeln des spanischen Stierkampfs: Dieses Kapitel untersucht die Ursprünge des Stierkampfs, wobei der Stierlauf um 1100 n. Chr. als wichtiger Vorläufer identifiziert wird. Der Stier wird als Symbol für Vollkommenheit im Sinne der aristotelischen Philosophie beschrieben, was seine rituelle Bedeutung im Kontext des Stierkampfs hervorhebt. Die Kapitel beschreibt die Entwicklung vom rituellen Stierlauf zum organisierten Stierkampf.
Schlüsselwörter
Stierkampf, Corrida de Toros, Katalonien, Spanien, Tierschutz, PROU!, Tradition, Kultur, Geschichte, Widerstand, Tierschutzbewegung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Der Spanische Stierkampf in Katalonien
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit dem spanischen Stierkampf, insbesondere seiner Geschichte, Entwicklung und Bedeutung in Katalonien. Sie untersucht den Ablauf einer Corrida de Toros und beleuchtet den starken Widerstand und die Tierschutzbewegung in Katalonien gegen diese Tradition.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Geschichte und Entwicklung des spanischen Stierkampfs, den Ablauf einer Corrida de Toros, die Rolle Kataloniens im Bezug auf den Stierkampf, den Tierschutz im Kontext des Stierkampfs und katalanische Gegenbewegungen zum Stierkampf (wie z.B. PROU!).
Wie ist die Seminararbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu allgemeinen Aspekten des spanischen Stierkampfs, seinen Wurzeln und Entwicklung, dem Ablauf einer Corrida, der Rolle Kataloniens und dem Widerstand gegen den Stierkampf in Katalonien, und schliesst mit einem Fazit. Die einzelnen Kapitel werden in der Zusammenfassung der Kapitel detaillierter beschrieben.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit und worum geht es darin?
Die Seminararbeit enthält folgende Kapitel: Einleitung (Einführung in das Thema und die Zielsetzung), Allgemeines zum spanischen Stierkampf (Beschreibung der Saison, Arenen, Beteiligte und Ablauf), Die Wurzeln des spanischen Stierkampfs (historische Entwicklung und rituelle Bedeutung), Die Entwicklung des spanischen Stierkampfs (Wandel vom rituellen Stierlauf zum organisierten Stierkampf), Der Ablauf eines spanischen Stierkampfs (detaillierte Beschreibung des Kampfes), Die Señoritas Toreras Catalanas (ein Beispiel katalanischer Kampfkunst), Die Rolle Kataloniens im Kampf gegen die Corrida de toros (Schwerpunkt auf Tierschutz und der Bewegung PROU!), und schliesslich ein Fazit.
Welche Rolle spielt Katalonien im Kontext des Stierkampfs?
Katalonien nimmt eine besondere Stellung ein, da der Stierkampf dort deutlich weniger populär ist als in anderen Regionen Spaniens. Die Arbeit beleuchtet den aktiven Widerstand und die Tierschutzbewegung in Katalonien, die zum Verbot des Stierkampfs ab 2012 geführt haben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Stierkampf, Corrida de Toros, Katalonien, Spanien, Tierschutz, PROU!, Tradition, Kultur, Geschichte, Widerstand, Tierschutzbewegung.
Was ist das Ziel der Seminararbeit?
Die Seminararbeit zielt darauf ab, den spanischen Stierkampf umfassend zu untersuchen, seine Entwicklung nachzuvollziehen und seine Bedeutung in Katalonien im Kontext des dort bestehenden Widerstands zu analysieren. Der Fokus liegt auf dem Kontrast zwischen der traditionellen spanischen Kultur und der katalanischen Ablehnung des Stierkampfes.
Welche Quellen wurden für die Seminararbeit verwendet? (Hinweis: Diese Frage kann nicht aus dem gegebenen HTML beantwortet werden)
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- Quote paper
- Eugenia Steinbach (Author), 2011, Der Stierkampf in Katalonien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172522