Das Prinzip der Variation in der Musik gab es praktisch schon immer, zumindest sind erste Variationen schon im Mittelalter, beispielsweise in den Gregorianischen Gesängen in Form von variationsartigen Ziergesängen, nachweisbar, aber auch bei verschiedenen Natur- und Kulturvölkern stellen Variationen ein uraltes Prinzip der Musikübung dar.
Allgemein bezeichnet der Begriff der Variation, der aus dem Lateinischen („variatio“) stammt und Abweichung bzw. Unterschied bedeutet, in der Musik ein Formungsprinzip, das auf rhythmischen, melodischen, harmonischen oder kontrapunktischen Veränderungen eines meist einfachen, liedhaften Themas beruht. Werden nun mehrere Stücke, die dasselbe Thema variieren, aneinandergereiht, so entsteht die Variation als spezielle Form in der Bedeutung einer Variationsreihe ; das Thema steht dabei in der Regel in originaler Gestalt, also unverändert, vor der ersten Variation. Grundsätzlich lassen sich hierbei zwei verschiedene Typen unterscheiden: die strenge, bzw. Figuralvariation und die freie, bzw. Charakter-variation. Weitere Formen sind beispielsweise die Fantasie-Variation, die Cantus-firmus-Variation, die Ostinato-Variation, die Melodievariation und andere mehr.
Auch Ludwig van Beethoven (1770-1827) schrieb bemerkenswerte Variationswerke, eines davon sind die bekannten „Zweiunddreissig c-Moll-Variationen für Klavier über ein eigenes Thema“, WoO 80, die unter den Variationswerken als bedeutend herausragen, weshalb sie Gegenstand dieser Arbeit sein sollen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich anhand einer musikalischen Analyse näher mit dem Thema und der Struktur der 32 c-Moll-Variationen Beethovens, beleuchtet aber zuvor den geschichtlichen Hintergrund der Entwicklung des Formenprinzips in der Musik und gibt im Folgenden einen kurzen Überblick über die Variationswerke bei Beethoven, bevor schließlich das Variationswerk WoO 80 näher betrachtet wird, welches – wie eben gezeigt – in den glücklichen Jahren Beethovens und einer Zeit des Schaffensreichtums entstand. Es wird daher auch gezeigt, weshalb diese Variationen so beispielhaft und bedeutend sind für die musikgeschichtliche Entwicklung.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung zum Thema
- Ludwig van Beethoven und das Prinzip der Variation
- Das Prinzip der Variation in der Musik im Spiegel der Geschichte
- Beethoven und seine Variationswerke
- Analyse der 32 c-Moll-Variationen für Klavier über ein eigenes Thema, WoO 80 von Ludwig van Beethoven
- Allgemeines über das Werk
- Das Thema
- Die 32 Variationen
- Teil I: Variationen 1 – 11
- Teil II: Variationen 12 – 16
- Teil III: Variationen 17 – 22
- Teil IV: Variationen 23 - 30
- Teil V: Variationen 31 - 32
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die 32 c-Moll-Variationen für Klavier über ein eigenes Thema, WoO 80 von Ludwig van Beethoven. Sie untersucht die Struktur des Werks im Kontext der Entwicklung des Variationsprinzips in der Musikgeschichte. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse des Themas und der verschiedenen Variationen, um die kompositorischen Besonderheiten und die Bedeutung dieses Werkes für die Musikgeschichte aufzuzeigen.
- Das Prinzip der Variation in der Musik
- Ludwig van Beethovens Leben und Schaffen
- Die Bedeutung der 32 c-Moll-Variationen für die Musikgeschichte
- Die Struktur und Form des Werks
- Analyse der einzelnen Variationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Hinführung zum Thema Variation und skizziert die historische Entwicklung des Prinzips in der Musik, von den Gregorianischen Gesängen bis hin zu modernen Kompositionen. Es folgt eine kurze Biographie Ludwig van Beethovens, die seinen Werdegang und die Entstehung seiner Variationswerke beleuchtet.
Das Hauptkapitel widmet sich einer detaillierten Analyse der 32 c-Moll-Variationen. Es werden das Thema, die allgemeine Struktur und die einzelnen Variationen in fünf Teilen analysiert. Diese Analyse erörtert die musikalischen Besonderheiten der einzelnen Variationen, ihre Beziehung zum Thema und die kompositorischen Mittel, die Beethoven einsetzt.
Schlüsselwörter
Variationsform, Ludwig van Beethoven, 32 c-Moll-Variationen, WoO 80, Musikgeschichte, Thema, Struktur, Analyse, Komposition, Klaviermusik
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- Toni Holzfuß (Author), 2008, Die Kunst der Veränderung: Die 32 c-Moll-Variationen für Klavier, WoO 80 von Ludwig van Beethoven, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172470