Das Konzept der Freundschaft ist keine Erfindung unserer Zeit. Bereits in der Antike befassten sich die Philosophen und die Autoren der Dramen mit diesem Thema. Besonders bekannt für seine ausführlichen Gedanken ist Aristoteles. Er behandelt die Freundschaft in seiner ,,Nikomachischen Ethik''. Da es sich hierbei allerdings eher um die Theorie handelt wäre es interessant zu ergründen, inwiefern seine Gedanken sich in der damaligen Lebenswirklichkeit der griechischen Familie wieder spiegelten.
An dieser Stelle wird es allerdings problematisch. Die Quellenlage darüber, wie die Menschen damals die Freundschaft betrachtet haben, ist dürftig. Ich habe mich daher dazu entschieden, mich auf einen Bereich zu konzentrieren, in dem das Zusammenleben von Menschen relativ gut dokumentiert ist: die griechische Hausgemeinschaft der Antike.
Die Verhältnisse innerhalb der Familie waren oft Gegenstand der antiken Dramen. Für diese Arbeit habe ich ,,Alkestis'' von Euripides gewählt. In dieser Geschichte geht es zum großen Teil um die Beziehungen innerhalb der Familie.
Durch den Vergleich der Freundschaftskonzeptionen in Aristoteles' ,,Nikomachischer Ethik'' und den familiären Beziehungen in Euripides' ,,Alkestis'' sollte es möglich sein, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Freundschaftskonzeptionen und der Familiendarstellung aufzuzeigen.
Da ich mich nicht nur auf diese beiden literarischen Quellen verlassen möchte, habe ich zusätzlich wissenschaftliche Literatur verschiedener Autoren ausgewählt, die sich ebenfalls mit dem Thema ,,Freundschaft in der Antike'' und den beiden genannten antiken Werken befassen.
Im Folgenden werde ich zunächst auf die wissenschaftlich belegten Fakten zur antiken griechischen Familie eingehen. Im weiteren Verlauf wird es dann darum gehen, mit Hilfe der Quellen und der Sekundärliteratur die in dieser Arbeit zu bearbeitende und oben bereits genannten Fragestellungen zu beantworten und aufzuzeigen, warum eine Beschäftigung mit den literarischen Werken der griechischen Antike lohnenswert für die historische Forschung ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Familie im antiken Griechenland
- 3. Die Autoren und die Quellen
- 3.1 Euripides
- 3.2 Aristoteles
- 4. Euripides,,Alkestis”
- 5. Wie ist,,Alkestis“ zu verstehen?
- 6. Die Freundschaft innerhalb der Familie in der „,Nikomachischen Ethik“
- 7. Wie ist Buch VIII der „,Nikomachischen Ethik zu verstehen?
- 8. Was sagen uns „Alkestis“ und die „Nikomachische Ethik“ über die griechische Familie in der Antike?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Konzepte von Freundschaft im antiken Griechenland, indem sie die philosophischen Ideen von Aristoteles in der „Nikomachischen Ethik“ mit den familiären Beziehungen in Euripides' Drama „Alkestis“ vergleicht. Ziel ist es, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den philosophischen und literarischen Darstellungen von Freundschaft und Familiendynamiken aufzuzeigen und die Bedeutung dieser Quellen für die historische Forschung zu beleuchten.
- Die Rolle von Freundschaft innerhalb der Familie im antiken Griechenland
- Vergleich zwischen den philosophischen Konzepten der Freundschaft in Aristoteles' "Nikomachischen Ethik" und der Darstellung von familiären Beziehungen in Euripides' "Alkestis"
- Die Bedeutung von familiären Bindungen und Treue in der antiken Gesellschaft
- Die Relevanz der griechischen Literatur und Philosophie für das Verständnis der antiken Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- 1. Einleitung: Diese Einleitung stellt das Konzept der Freundschaft in der Antike und die Bedeutung von Aristoteles' „Nikomachischen Ethik“ vor. Sie führt den Schwerpunkt auf die griechische Familie und Euripides' „Alkestis“ als Quelle für das Studium familiärer Beziehungen in der Antike ein.
- 2. Die Familie im antiken Griechenland: Dieser Abschnitt beleuchtet die Strukturen der antiken griechischen Familie, insbesondere die Bedeutung des „oikos“ und die Rolle des „kyrios“. Er beschreibt die Kernfamilie, die Bedeutung der Ehe und die Stellung der Kinder und der älteren Generation innerhalb der Familie.
- 3. Die Autoren und die Quellen: Dieser Abschnitt bietet einen kurzen Überblick über die Lebenszeiten und Werke von Euripides und Aristoteles. Er stellt die beiden Quellen - Euripides' „Alkestis“ und Aristoteles' „Nikomachische Ethik“ - vor und erklärt ihre Bedeutung für die Untersuchung von Freundschaft und Familie im antiken Griechenland.
- 4. Euripides ,,Alkestis”: Diese Zusammenfassung analysiert Euripides' Drama „Alkestis“ und konzentriert sich auf die Darstellung der Ehe zwischen Admet und Alkestis. Sie beleuchtet die Themen Opferbereitschaft, Liebe und Trauer innerhalb der Familiendynamik.
- 5. Wie ist ,,Alkestis“ zu verstehen?: Dieser Abschnitt beleuchtet die Interpretation von Euripides' „Alkestis“ im Kontext der antiken griechischen Gesellschaft.
- 6. Die Freundschaft innerhalb der Familie in der „,Nikomachischen Ethik“: Dieser Abschnitt untersucht Aristoteles' „Nikomachische Ethik“ mit Fokus auf die Philosophie der Freundschaft, insbesondere im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Familie.
- 7. Wie ist Buch VIII der „,Nikomachischen Ethik zu verstehen?: Diese Zusammenfassung konzentriert sich auf Buch VIII der „Nikomachischen Ethik“ und seine spezifischen Ausführungen zur Freundschaft in der Familie.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Freundschaft, Familie, antikes Griechenland, Aristoteles, „Nikomachische Ethik“, Euripides, „Alkestis“, oikos, kyrios, Ehe, Treue, Opferbereitschaft, Familiendynamik, historische Forschung.
- Quote paper
- Daniel Ossenkop (Author), 2011, Das Konzept der Freundschaft in der Nikomachischen Ethik des Aristoteles und in der Alkestis des Euripides, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172270