Der Mann ist in der Krise. Er habe keine feste Rolle mehr, so der Tenor deutscher Medien, sei zwischen der Variante des harten Gewinner-Typus und dem neuen emotional emanzipierten Mann, der auch mal Elternzeit nimmt, hin und her gerissen.
Über die Frau und ihre Rollenkonflikte spricht man kaum mehr. Die Frau von heute, so scheint es, ist verdammt selbstbewusst: Sie studiert was ihr gefällt, verdient ihr eigenes Geld und macht auch sonst was ihr Spaß macht. Es wird so getan, als könne sich eine junge Frau heute einfach aus einer Vielzahl von Möglichkeiten eine passende Identität zusammenschneidern. Aber wie selbstbewusst ist der Großteil junger Frauen heute wirklich? Und wie selbstbewusst sind die Bilder der Frauen, die Ihnen von den Titeln der Frauenzeitschriften entgegen strahlen? Nimmt man an, dass Frauen sich in ihrem Verhalten und zur Identitätsbildung an den Medien orientieren, dann spielt das Bild, das Frauenzeitschriften wie Brigitte mit einer Auflage von circa 1725.600 verkauften Exemplaren von Frauen kreieren, für die Entfaltung und das Selbstverständnis von Frauen eine große Rolle. Emma, die wohl bekannteste feministische Zeitschrift in Deutschland, hat nach eigenen Angaben eine deutlich niedrigere Auflage von 45.882 verkauften Exemplaren.2 Die Frauenbilder der beiden Zeitschriften zu vergleichen, soll Anliegen dieser Arbeit sein.
Im theoretischen Teil wird das Frauenbild in seinen spezifischen Bereichen näher untersucht. Feministische Literaturquellen unterschiedlicher Strömungen sollen gegenüber gestellt werden. Damit möglichst viele Thesen in die Arbeit einfließen können, liegt der Fokus auf den Kernaussagen der Werke.
Der praktische Teil bezieht sich konkret auf die Frauenbilder in den beiden Zeitschriften Brigitte und Emma, deren Inhalt analysiert und verglichen wird. Um einen möglichst tiefgehenden, differenzierten Eindruck der Zeitschriften zu gewinnen, wird jeder Artikel und jede Werbeanzeige beider Zeitschriften qualitativ und quantitativ untersucht. Aus Zeitgründen kann dies nur über die Zeitspanne eines Jahres erfolgen. Um die Arbeit möglichst aktuell zu halten, soll das Jahr 2008 untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Feminismus im 21. Jahrhundert
- 3 Feministische Ansätze zum Frauenbild
- 3.1 Definition
- 3.2 Das Frauenbild in verschiedenen Bereichen
- 3.2.1 Mutterschaft
- 3.2.2 Beruf und Karriere
- 3.2.3 Körper und Sexualität
- 3.2.4 Schönheit
- 3.2.5 Pornografie
- 3.2.6 Frau und Mann
- 3.2.7 Vernunft und Liebe
- 3.2.8 Religion
- 3.2.9 Das Alter
- 3.3 Das Frauenbild in den Massenmedien
- 3.3.1 Frauenbilder in der Werbung
- 3.3.2 Frauenbilder in Printmedien
- 3.3.3 Frauenbilder in Frauenzeitschriften
- 4 Zwischenfazit
- 5 Emma und Brigitte – Einordnung in die Presse
- 6 Inhaltsanalyse
- 6.1 Vorgehensweise
- 6.1.1 Fragestellung und Hypothesen
- 6.1.2 Stichprobenziehung und Repräsentativität
- 6.1.3 Kategoriensystem
- 6.1.4 Codierbuch
- 6.1.5 Pretest und Instrumentenprüfung
- 6.2 Datenauswertung und -analyse
- 6.2.1 Auswertung der Texte
- 6.2.2 Auswertung des optischen Leitbildes
- 6.1 Vorgehensweise
- 7 Interpretation
- 7.1 Überprüfung der Hypothesen
- 7.2 Kritik
- 8 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht das Frauenbild in modernen Frauenzeitschriften und vergleicht die Darstellung in der feministischen Zeitschrift „Emma“ mit der Frauenzeitschrift „Brigitte“. Ziel ist es, die Selbstbewusstheit des Frauenbildes in diesen Medien zu analysieren und zu bewerten. Die Arbeit basiert auf einer inhaltsanalytischen Untersuchung der Zeitschriften aus dem Jahr 2008.
- Das Frauenbild in feministischer Literatur und Theorie
- Der Vergleich der Frauenbilder in „Emma“ und „Brigitte“
- Die Rolle der Medien bei der Konstruktion des Frauenbildes
- Die Entwicklung des Feminismus im 21. Jahrhundert
- Selbstbewusstsein und Identität junger Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung präsentiert die Forschungsfrage, welche die Selbstbewusstheit des Frauenbildes in Frauenzeitschriften im Vergleich zwischen „Emma“ und „Brigitte“ untersucht. Sie begründet die Relevanz der Untersuchung mit der hohen Auflage von „Brigitte“ und dem Einfluss von Medien auf die Identitätsbildung junger Frauen. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen Teil, der feministische Ansätze zum Frauenbild beleuchtet, und einen praktischen Teil, der die Inhaltsanalyse von „Emma“ und „Brigitte“ umfasst. Die zeitliche Eingrenzung auf das Jahr 2008 wird ebenfalls erläutert.
2 Feminismus im 21. Jahrhundert: Dieses Kapitel beleuchtet die dritte feministische Welle und diskutiert unterschiedliche feministische Positionen. Es werden die Meinungen von Alice Schwarzer, die die anhaltende Benachteiligung von Frauen kritisiert, und andere Stimmen vorgestellt, die den Feminismus als überholt oder unattraktiv wahrnehmen. Das Kapitel diskutiert die Herausforderungen der Gleichberechtigung, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis, und beleuchtet die anhaltende Debatte über die Rolle der Frau in Gesellschaft und Familie.
3 Feministische Ansätze zum Frauenbild: Dieses Kapitel liefert den theoretischen Rahmen der Arbeit. Es definiert den Begriff des Frauenbildes und untersucht dessen Darstellung in verschiedenen Lebensbereichen wie Mutterschaft, Beruf, Sexualität, Schönheit und Religion. Verschiedene feministische Positionen werden vorgestellt und miteinander verglichen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse von Kernaussagen und deren Bedeutung für das Verständnis des Frauenbildes.
5 Emma und Brigitte – Einordnung in die Presse: Dieses Kapitel ordnet die beiden untersuchten Zeitschriften, „Emma“ und „Brigitte“, im medialen Kontext ein und beschreibt ihre jeweilige Ausrichtung und Zielgruppe. Es bildet die Grundlage für den anschließenden Vergleich der Frauenbilder in beiden Publikationen. Die unterschiedlichen Auflagen und die Positionierung im Markt werden analysiert und ihre Relevanz für die Studie begründet.
Schlüsselwörter
Frauenbild, Feminismus, Medien, Inhaltsanalyse, Frauenzeitschriften, Emma, Brigitte, Selbstbewusstsein, Identität, Geschlechterrollen, Gleichberechtigung, Werbung, Printmedien, 21. Jahrhundert.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Frauenbild in den Zeitschriften "Emma" und "Brigitte"
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht das Frauenbild in den Frauenzeitschriften "Emma" und "Brigitte" im Jahr 2008. Im Mittelpunkt steht der Vergleich der Darstellung des Frauenbildes in beiden Zeitschriften und die Analyse der Selbstbewusstheit, die in diesen Darstellungen vermittelt wird.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine Inhaltsanalyse der Zeitschriften "Emma" und "Brigitte" aus dem Jahr 2008. Die Analyse umfasst sowohl die Texte als auch das optische Leitbild. Die Vorgehensweise beinhaltet die Formulierung von Fragestellungen und Hypothesen, die Stichprobenziehung, die Entwicklung eines Kategoriensystems und eines Codierbuchs sowie einen Pretest zur Instrumentenprüfung. Die Auswertung der Daten erfolgt durch eine qualitative und quantitative Analyse.
Welche feministischen Ansätze werden berücksichtigt?
Die Arbeit beleuchtet den Feminismus im 21. Jahrhundert und diskutiert verschiedene feministische Positionen. Sie untersucht das Frauenbild in verschiedenen Lebensbereichen (Mutterschaft, Beruf, Sexualität, Schönheit, Religion etc.) und analysiert die Darstellung in den Medien. Es werden verschiedene feministische Theorien und Kernaussagen vorgestellt und miteinander verglichen.
Wie werden "Emma" und "Brigitte" im medialen Kontext eingeordnet?
Die Arbeit ordnet "Emma" und "Brigitte" im Kontext des Medienmarktes ein und beschreibt ihre jeweilige Ausrichtung und Zielgruppe. Die unterschiedlichen Auflagen und die Positionierung der Zeitschriften werden analysiert und ihre Relevanz für die Studie begründet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Feminismus im 21. Jahrhundert, ein Kapitel zu feministischen Ansätzen zum Frauenbild, ein Kapitel zur Einordnung von "Emma" und "Brigitte" in die Presselandschaft, ein Kapitel zur Inhaltsanalyse (mit Unterkapiteln zu Vorgehensweise und Datenauswertung), ein Kapitel zur Interpretation der Ergebnisse, und ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind enthalten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Frauenbild, Feminismus, Medien, Inhaltsanalyse, Frauenzeitschriften, Emma, Brigitte, Selbstbewusstsein, Identität, Geschlechterrollen, Gleichberechtigung, Werbung, Printmedien, 21. Jahrhundert.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist die Analyse und Bewertung der Selbstbewusstheit des Frauenbildes in den Zeitschriften "Emma" und "Brigitte". Die Arbeit möchte untersuchen, wie die Selbstbewusstheit von Frauen in diesen Medien dargestellt und konstruiert wird.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie das Frauenbild in feministischer Literatur und Theorie, den Vergleich der Frauenbilder in "Emma" und "Brigitte", die Rolle der Medien bei der Konstruktion des Frauenbildes, die Entwicklung des Feminismus im 21. Jahrhundert und die Selbstbewusstheit und Identität junger Frauen.
- Quote paper
- Desirée Brenner (Author), 2009, Die selbstbewusste Frau in der Moderne – ein inhaltsanalytischer Vergleich der Frauenbilder in Frauenzeitschriften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172257