Diese Facharbeit beschäftigt sich mit dem Weltkriegsdenkmal in der Sekundarstufe I des Gymnasium Lehrte. Die Kernfrage, die wir uns gestellt haben ist, wie und warum sich die Wirkung des Denkmals gewandelt hat. Im Folgenden wurde neben der Lage des Denkmals, auch die Baugeschichte und die Wirkung betrachtet und dargelegt. Hierbei stellt die Lage zunächst eine Einleitung in die Thematik dar, die wichtige Rahmeninformationen bietet, aber auch kritisch hinterfragt wurde. Zur Beschreibung der Baugeschichte wurden historische Primarquellen herangezogen und es wurde besonderer Wert auf eine detaillierte Darstellung der verschiedenen Aspekte von der Planung bis zur Einweihung gelegt. Bei der Erarbeitung der Wirkung des Denkmals wurde zwischen der ursprünglich beabsichtigten und zu dieser Zeit erzielten Wirkung und der gegenwärtigen Wirkung auf die Schüler des Gymnasium Lehrte differenziert. Ersteres gründet ebenfalls auf Primarquellen, während zur Ermittlung der gegenwärtigen Wirkung eine schulinterne Umfrage genutzt wurde. Zusätzlich wurden die Ergebnisse miteinander verglichen und Übereinstimmungen und Unterschiede begründet.
Abschließend werden die Ergebnisse der gesamten Facharbeit in einem Fazit zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Lage
Lage des Denkmals in der Region Hannover
Lage in der Stadt Lehrte
Lage des Weltkriegsdenkmals zu anderen Denkmälern in der Stadt
Lage des Denkmals in der Sekundarstufe I des Gymnasiums Lehrte
Lage der Denkmalselemente zueinander
Kritik an der Lage des Denkmals
Baugeschichte
Idee
Planung
Finanzierung
Einweihung
Wirkung
Wirkung von Tegtmeiers Rede
Reaktionen auf das Denkmal
Wirkung des Denkmals nach Ansicht von Pastor Tegtmeier
Wirkung des Denkmals nach Ansicht von Oberstudiendirektor Dr. Redeker
Tatsächlich erzielte Wirkung
Heutige Wirkung des Denkmals
Vergleich zwischen der damaligen und der heutigen Wirkung
Fazit
Quellenverzeichnis
Anhang
Einleitung
Diese Facharbeit beschäftigt sich mit dem Weltkriegsdenkmal in der Sekundarstufe I des Gymnasium Lehrte. Die Kernfrage, die wir uns gestellt haben ist, wie und warum sich die Wirkung des Denkmals gewandelt hat. Im Folgenden wurde neben der Lage des Denkmals, auch die Baugeschichte und die Wirkung betrachtet und dargelegt. Hierbei stellt die Lage zunächst eine Einleitung in die Thematik dar, die wichtige Rahmeninformationen bietet, aber auch kritisch hinterfragt wurde. Zur Beschreibung der Baugeschichte wurden historische Primarquellen herangezogen und es wurde besonderer Wert auf eine detaillierte Darstellung der verschiedenen Aspekte von der Planung bis zur Einweihung gelegt. Bei der Erarbeitung der Wirkung des Denkmals wurde zwischen der ursprünglich beabsichtigten und zu dieser Zeit erzielten Wirkung und der gegenwärtigen Wirkung auf die Schüler des Gymnasium Lehrte differenziert. Ersteres gründet ebenfalls auf Primarquellen, während zur Ermittlung der gegenwärtigen Wirkung eine schulinterne Umfrage genutzt wurde. Zusätzlich wurden die Ergebnisse miteinander verglichen und Übereinstimmungen und Unterschiede begründet.
Abschließend werden die Ergebnisse der gesamten Facharbeit in einem Fazit zusammengefasst.
Lage
Lage des Denkmals in der Region Hannover
Das Weltkriegsdenkmal im Gymnasium Lehrte liegt circa 20 Kilometer östlich von der Landeshauptstadt Hannover und kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Hannover, aber auch den umliegenden Städten und Dörfern wie zum Beispiel Burgdorf, Sehnde, Ahlten, Hämelerwald und Ilten, zügig erreicht werden. Dies wird durch die in Lehrte traditionell guten Bahnverbindungen noch begünstigt und macht das Denkmal für Besuche attraktiv.
Lage in der Stadt Lehrte
Das Gymnasium Lehrte, in dem sich das Denkmal befindet, liegt im Stadtzentrum und somit in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs und zahlreichen Bushaltestellen. Das Gebäude befindet sich in der Friedrichsstraße, einer Seitenstraße der Burgdorfer Straße, die bis zur Fertigstellung des „Zuckerzentrums“ die Lebensader des Einzelhandels in Lehrte war und auch heute noch eine viel Besuchte Einkaufsstraße ist.
Außerdem ist anzumerken dass es sich bei dem Altbau des Gymnasium Lehrte um ein besonders geschichtsträchtiges Gebäude handelt. Die Schule wurde bereits 1897, damals noch als Mittelschule, die, gegenüber der Volksschule, ein vielfältigeres Unterrichtsangebot aufweisen konnte und den Schülern „den Übergang in die 8. Klasse einer höheren Lehranstalt“[1] ermöglichte, gegründet und hat eine bewegte Geschichte.[2]
Hierbei werde ich vor allem auf die Zeit während des Zweiten Weltkriegs eingehen, da diese für das Thema besonders relevant ist.
Die Folgen des Krieges wurden für die Schule sofort nach Kriegsbeginn spürbar. Neben der Einziehung von mehreren Lehrern in den Kriegsdienst wurde in dem Schulgebäude ein Reservelazarett eingerichtet, wodurch ein Großteil der Klassen auf andere Räumlichkeiten in Lehrte, wie zum Beispiel das Belegschaftshaus der Zuckerfabrik, ausweichen musste und es auch bereits zu Unterrichtsaussetzungen kam. Dieser Zustand verbesserte sich bis zum Ende des Krieges nur kurzzeitig und wenn dann nur geringfügig. Insgesamt wurde die Situation, mit der sich immer klarer abzeichnenden Niederlage Deutschlands, immer schlechter und es fand kaum noch geregelter Unterricht statt.[3]
Zudem wurden ab Sommer 1943 auch Schüler zum Kriegsdienst eingezogen. Dies betraf zunächst nur die Jahrgänge 1926/27. Nach Ausrufung des „Totalen Kriegs“ durch Reichspropagandaminister Josef Goebbels am 18.02.43 ist vor allem Offiziersnachwuchs gefragt. Daher wird nun auch „die Reifeprüfung für die einberufenen Jungen kurzerhand abgesetzt“[4], um den Nachwuchs schneller an die Front zu bringen. Als Ersatz galt nun die Versetzung in die 8. Klasse, die der heutigen 12. Klasse entspricht. Das eigentliche Interesse der Jugend an einer Offizierslaufbahn war, aller Propaganda zum Trotz, allerdings bemerkenswert niedrig, so hegten im Mai 1940 zum Beispiel nur fünf von 38 Schulabgängern den Wunsch eine solche einzuschlagen.[5]
Auch die Verknappung in fast allen Bereichen machte sich mit Voranschreiten des Kriegsgeschehens immer stärker im Schulalltag bemerkbar. Ernteeinsätze der Schüler, Ferien aus Brennstoffmangel und ein hohes Maß an Improvisationsvermögen gehörten zur Normalität.[6]
Zusammenfassend ist zu sagen, dass das Gymnasium Lehrte bereits in dieser Zeit eine wichtige Rolle in der Stadt Lehrte spielte und durch seine Geschichte im Zweiten Weltkrieg zu den geschichtsträchtigsten Gebäuden Lehrtes zu zählen ist.
Lage des Weltkriegsdenkmals zu anderen Denkmälern in der Stadt
Das nächstgelegene Denkmal ist das Weltkriegsdenkmal neben der Matthäuskirche, es ist ca. einen Kilometer entfernt. Weitere Kriegsdenkmäler lassen sich in Arpke, Steinwedel, Aligse und Immensen finden. Das Denkmal auf dem Gelände des Güterbahnhofs der Deutschen Bahn ist zu vernachlässigen, da es sich auf einem abgelegenen Areal befindet und zusätzlich auch noch verwittert und von Gebüsch umwuchert ist. Somit ist das Weltkriegsdenkmal im Gymnasium Lehrte das einzige im Stadtzentrum. Dadurch wird die Bedeutung dieses Denkmals weiter angehoben.
Lage des Denkmals in der Sekundarstufe I des Gymnasiums Lehrte
Das Denkmal hängt im 2. Stock des Treppenhauses des Altbaus der Sekundarstufe I des Gymnasiums Lehrte. Es wurde ungefähr drei Meter über der Treppe angebracht und fällt daher vor allem, wenn man die Treppe hinuntergeht ins Auge, da man dann direkt darauf zugeht. Es ist nordöstlich, zum Innenhof der Schule hin, ausgerichtet und durch die ihm gegenüberliegenden Buntglasfenster wird es morgens, bei Schulbeginn, von der Sonne beschienen. Durch seine zentrale Lage in der Schule wird es von einem Großteil der Schüler der Mittelstufe mehrmals täglich passiert, allerdings von den meisten nur flüchtig oder gar nicht wahrgenommen. Dies ist auf die allgemeine Hektik im Schulalltag zurückzuführen.
Lage der Denkmalselemente zueinander
Das Denkmal besteht im wesentlichen aus der Holztafel in Form eines Adlers, auf der die Namen der vermissten und gefallenen Schulangehörigen verzeichnet sind, zwei gusseisernen Leuchtern, zwei metallischen Kreuzen und drei Buntglasfenstern, die verschiedene regionale Wappen zeigen. Die Holztafel, das Hauptelement des Denkmals, ist mittig, zwischen den beiden Leuchtern und den Kreuzen, angebracht. Gegenüber, auf einer Höhe mit der Tafel, liegen die Buntglasfenster.
Kritik an der Lage des Denkmals
Der Hauptkritikpunkt an der Positionierung des Denkmals ist, dass das Denkmal in einem Gebäude liegt und daher von der Stadtbevölkerung kaum wahrgenommen wird, da es nicht, wie die meisten anderen Denkmäler, beim vorbeigehen ins Auge fällt. Dies liegt natürlich auch daran, dass es aus Holz gefertigt ist und daher verwittern würde wenn es draußen angebracht wäre. Allerdings wäre eine öffentlichkeitswirksamere Darstellung dieses Denkmals wünschenswert, da sonst die Wirkung, die erzielt werden soll größtenteils verloren geht. Hinzu kommt, dass das Betreten des Schulgebäudes schulfremden Personen offiziell sogar komplett untersagt ist (siehe Schilde in der Eingangshalle des Neubaus Friedrichsstraße), das Denkmal der städtischen Bevölkerung also vollständig entzogen wird. Natürlich ist das Denkmal, da ausschließlich Schulangehörige auf ihm verzeichnet sind auch vor allem für die Schüler und Lehrer der Schule entstanden, jedoch ist selbst die schulinterne Wahrnehmung des Denkmals verbesserungswürdig. Nur 61%, der in einer Umfrage befragten Schüler gaben an das Denkmal zu kennen.[7]
Des Weiteren haben selbst diejenigen, die das Denkmal kennen häufig nur sehr allgemeines Wissen über das Denkmal, detaillierte Informationen sind kaum vorhanden. So wussten war zwar noch 91% wo das Denkmal zu finden ist, doch die Frage nach der Form des Denkmals konnten nur noch weniger als die Hälfte (43%) richtig beantworten. Die Werte nehmen von Frage zu Frage fast durchgängig ab und erreichen ihren Tiefpunkt schließlich bei der letzten Frage nach der Bedeutung der Zahlen, die neben den Namen auf der Tafel stehen, die nur noch 4% bekannt war.[8]
Dies liegt, neben der oben bereits erwähnten Hektik im Schulalltag, daran dass es im Treppenhaus hängt. Obwohl man häufig daran vorbeikommt wird es kaum registriert, da man in einem Treppenhaus den Raum um sich herum weniger stark war nimmt. In der Aula des Schulgebäudes wäre das Denkmal wesentlich besser aufgehoben. Durch die traditionell gehaltene Ausstattung des Raumes würde das Weltkriegsdenkmal nicht fehl am Platz wirken und durch seine Größe, die in dem Raum besser zum Ausdruck kommen würde, wäre dem Denkmal die Aufmerksamkeit jedes Besuchers garantiert.
Baugeschichte
Idee
Die Idee ein Denkmal zu Ehren der im 2. Weltkrieg gefallenen Absolventen und Lehrer der Realoberschule Lehrte zu errichten, kam der „Vereinigung ehemaliger Real-und Oberschüler zu Lehrte“ während der Feierlichkeiten zum 40jährigen Bestehen des Gymnasiums Lehrte. Diese fanden vom 7. bis 12. September 1953 statt. Zu Ehren der im zweiten Weltkrieg gefallenen Mitglieder des Gymnasiums Lehrte gab es einen Raum, in dem der Toten gedacht wurde. Studienrat Dr. Bruns ermittelte im Rahmen seiner Möglichkeiten die Namen, Sterbedaten und Schuldaten der Gefallenen und stellte diese zu einer sogenannten „Ehrenliste“ zusammen.
Diese Liste wurde die Vorlage für das angedachte Denkmal, welches in 10 Jahren zum 50jährigen Bestehen des Gymnasiums Lehrte enthüllt werden sollte.[9]
Planung
Die Planung wurde in allen Details von der "Vereinigung ehemaliger Real-und Oberschüler zu Lehrte" durchgeführt. Diese einigten sich bei ihrer ersten Versammlung nach den Feierlichkeiten zum 40jährigen Bestehen auf eine schnellere Durchführung einer Ehrung im Sinne einer Gedenktafel als zum nächsten runden Jubiläum.[10]
Der erste Entwurf eines Denkmals wurde im Januar 1954 von Studienrat Erich Schlicht eingebracht. Er tat dies ohne das er von der Vereinigung dazu aufgefordert worden war, sondern aus eigenem Antrieb, da er sich wegen seines im zweiten Weltkriegs gefallenen Bruders dem Denkmal sehr verpflichtet fühlte. Der Vorschlag bestand aus einem stilisierten Eisernen Kreuz, welches zugeklappt werden konnte. Diese Möglichkeit musste zu dem derzeitigen Stand der Planung vorhanden sein, denn es war geplant das Denkmal in der Aula des Gymnasiums aufzustellen. Da die Aula jedoch auch zu anderen Zwecken als dem Gedenken genutzt wird und wurde, musste die Gedenkstätte daher platzsparend konzipiert sein. Dieser Entwurf wurde jedoch von den Mitgliedern der "Vereinigung ehemaliger Real-und Oberschüler zu Lehrte" abgelehnt.
Der nächste Entwurf wurde Ende August wiederum vom Studienrat Erich Schlicht eingebracht und zeigte nun eine dem heutigen Denkmal ähnliche Ausführung; die eines stilisierten Adlers. Dieser Entwurf stieß auf eine gemischte Resonanz, da die strenge Stilisierung bei einigen Ehemaligen auf Ablehnung stieß.[11] Daraufhin entschloss sich der Vorstand Kostenvoranschläge von verschiedenen Bildhauern einzuholen. Parallel dazu wurden künstlerisch begabten Mitgliedern gebeten eigene Entwürfe zu entwickeln und zu präsentieren.
[...]
[1] Zit.: Barlang, Beinsen, Hammerschmidt, 1988, S.25.
[2] Vgl.: ebd.: S.17, 25.
[3] Vgl.: ebd.; S.37-39.
[4] Zit.: ebd.; S.40.
[5] Vgl.: ebd.; S.40.
[6] Vgl.: ebd.; S.42.
[7] Vgl.: Statistik 1 (Anhang).
[8] Vgl.: Statistik 2 (Anhang).
[9] Vereinigung ehemaliger Real-u. Oberschüler zu Lehrte, 1955, S. 18.
[10] Ebd. S. 18.
[11] Ebd.: S. 18.
- Quote paper
- Enno Eßer (Author), Arne Weykopf (Author), 2010, Lage, Baugeschichte und Wirkung des Weltkriegsdenkmals in der Sekundarstufe I des Gymnasiums Lehrte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172108
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