Kaum eine andere Erkrankung hat in so schneller Zeit eine derart rasante Entwicklung in der medizinischen und pharmazeutischen Forschung erlebt wie die Infektionskrankheit AIDS.
Mittlerweile sind die namhaften antiretroviralen Medikamente aus der HIV- und AIDS- Behandlung nicht mehr wegzudenken.
Obwohl antiretrovirale Therapien (ART) ein großer Erfolg für die Behandlung der Immunschwächekrankheit sind, tritt durch ihren Einsatz ein weiteres großes Problem in den Vordergrund:
Die regelmäßige korrekte und lebenslange Medikamenteneinnahme, die hinsichtlich der Tablettenanzahl und der Notwendigkeit mehrfacher täglicher Einnahmen sehr komplex sein kann.
Insbesondere für HIV und AIDS stellt die sogenannte Medikamenten-compliance inzwischen einen als zentral anerkannten Faktor für den langfristigen Therapieerfolg dar.
Die Situation im Krankenhaus scheint wegen ihrer kurativen Ausrichtung und der vorherrschenden bio-medizinischen Sichtweise ein eher ungeeignetes Setting zur Förderung der Compliance von chronisch Kranken darzustellen. Paradoxerweise ist es aber gerade hier von besonderer Relevanz, HIV-infizierte Patienten im Umgang mit den Medikamenten zu schulen und zu unterstützen. Denn
1. findet im Krankenhaus häufig die Einleitung oder Umstellung der medikamentösen HIV-Therapie statt und
2. werden hier viele Patienten versorgt, die durch eine nachlässige Compliance eine Verschlechterung ihres Allgemeinzustandes erleben.
Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Programme fürs Krankenhaus zu entwickeln und umzusetzen, die die Medikamentencompliance positiv fördern und beeinflussen.
Aufgrund dieser Forderung ergibt sich folgende Frage, die im Rahmen dieser Arbeit beantwortet werden soll:
• Wie können HIV- und AIDS-Patienten im Krankenhaus verständlich und umfassend über die antiretrovirale Therapie und die Notwendigkeit der hohen Compliance informiert werden?
Die Literaturanalysen zeigen des Weiteren, dass es den Patienten an Erkenntnissen fehlt, wie das Medikamentenregime dauerhaft umzusetzen ist und wie es zur Routine werden kann. Daraus leitet sich eine weitere Frage für diese Arbeit ab:
• Wie können HIV- und AIDS-Patienten im Krankenhaus unterstützt werden, die antiretrovirale Therapie langfristig in ihren Alltag zu integrieren?
Ziel der Arbeit ist es, aufzuzeigen, wie die Versorgung und Behandlung HIV-Infizierter im Krankenhaus im Hinblick auf eine verbesserte Medikamentencompliance optimiert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Krankheit AIDS
- 2.1 Historischer Rückblick
- 2.2 Medizinische Grundlagen
- 2.3 Epidemiologie
- 3. Medikamentencompliance in der HIV- und AIDS-Therapie
- 3.1 Die antiretrovirale Therapie (ART) – Erfolg versus Folgen
- 3.2 Verständnisse von Compliance und Adhärenz
- 4. Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Medikamentencompliance bei HIV- und AIDS-Patienten
- 4.1 Messung und Erfassung der Compliance
- 4.2 Aktuelle Studienergebnisse
- 4.3 Compliance aus Sicht der Patienten und der Ärzte
- 4.4 Einflussfaktoren auf die Medikamentencompliance
- 4.5 Zusammenfassung und Diskussion
- 5. Maßnahmen zur Förderung der Medikamentencompliance im Krankenhaus
- 6. Leitlinie zur Förderung der Compliance im Krankenhaus
- 6.1 Theoretischer Bezugsrahmen
- 6.2 Die Patientenschulung auf der Station
- 6.3 Die Therapiesprechstunde
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit analysiert das Problem der Medikamentencompliance in der HIV- und AIDS-Therapie. Sie untersucht die Bedeutung und die Auswirkungen von Compliance, beleuchtet die wissenschaftlichen Erkenntnisse und diskutiert wichtige Einflussfaktoren. Darüber hinaus werden Maßnahmen zur Förderung der Compliance im Krankenhaus vorgestellt.
- Die antiretrovirale Therapie (ART) und ihre Bedeutung für die Behandlung von HIV/AIDS
- Verschiedene Konzepte und Definitionen von Compliance und Adhärenz
- Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Messung und Erfassung von Compliance
- Wichtige Einflussfaktoren, die die Compliance von HIV/AIDS-Patienten beeinflussen
- Maßnahmen zur Verbesserung der Compliance im Krankenhaussetting
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Medikamentencompliance im Kontext von HIV/AIDS dar. Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Krankheit AIDS, ihre Geschichte, medizinischen Grundlagen und epidemiologischen Aspekte. Kapitel 3 befasst sich mit der Bedeutung der antiretroviralen Therapie und verschiedenen Konzepten von Compliance. Kapitel 4 präsentiert wissenschaftliche Erkenntnisse zur Messung und Erfassung von Compliance sowie aktuelle Studienergebnisse. Es werden auch die Perspektiven von Patienten und Ärzten auf die Compliance beleuchtet. In Kapitel 5 werden Maßnahmen zur Förderung der Compliance im Krankenhaus vorgestellt, und Kapitel 6 diskutiert eine Leitlinie zur Verbesserung der Compliance im Krankenhaussetting.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit fokussiert auf die Bereiche HIV/AIDS, Medikamentencompliance, antiretrovirale Therapie, Patientenschulung, Einflussfaktoren, Gesundheitsversorgung und Krankenhaussetting.
- Quote paper
- Stefanie Dupont (Author), 2009, HIV und AIDS: Das Problem der Medikamentencompliance, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172036