1. Die Entwicklung der Online–Befragung
Nachdem das Internet erstmals Mitte der 1980er Jahre zur Durchführung wissenschaftlicher Studien genutzt wurde, nahm seine Bedeutung als Marktforschungsinstrument in den folgenden Jahren stetig zu. Diese Entwicklung vollzog sich parallel zur steigenden Anzahl der Internet – Nutzer. Innerhalb von nur drei Jahren - zwischen 1998 und 2001 - vervielfachte sich ihre Zahl in Deutschland um mehr als 300 Prozent (vgl. http://www.gemeinsamlernen.de, 13.11.2004). 2002 waren es bereits über 40 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland, die zumindest gelegentlich online waren (vgl. ebenda, 13.11.2004).
Weltweit können heute nach einer Studie von Nua Internet Surveys (vgl. http://www.nua.ie, 13.11.2004) über 200 Millionen Menschen auf das Internet zugreifen. Aufgrund dieser Zahlen ist das steigende Interesse am Internet als Marktforschungsmedium nicht verwunderlich. Dabei wird es vor allem von Markt- und Meinungsforschungsinsituten bereits seit Mitte der 1990er Jahre aktiv als Befragungsinstrument eingesetzt (vgl. adm-ev.de, 13.11.2004), während sich die empirische Sozialforschung dieser neuen Datenerhebungsquelle gegenüber bislang noch relativ zurückhaltend verhält. Neben internetbasierten Beobachtungen, Interviews und Experimenten machen vor allem Befragungen per E-Mail und im WorldWideWeb (WWW) den Großteil der Marktforschung im Internet aus. Der Anteil von Online – Befragungen an der Gesamtzahl der Befragungen liegt nach Angaben des Arbeitskreises Deutscher Markt und Sozialforschungsinstitute (vgl. adm-ev.de, 13.11.2004) zwar erst bei zehn Prozent, jedoch mit steigender Tendenz. Vor allem mit Blick auf die USA, wo der Anteil weit höher liegt, prophezeien Experten ein weiteres Wachstum. Von einer Verdrängung klassischer Institute und Methoden kann jedoch keine Rede sein, es ist vielmehr eine institutionelle und methodische Verschmelzung beider Bereiche zu beobachten.
In dieser Arbeit sollen die Charakteristika der Online - Befragung erläutert sowie ihre Vorteile und Nachteile gegenüber den klassischen Befragungsmethoden herausgearbeitet werden. Den Schluss der Arbeit bildet ein kurzes Fazit über die Sinnhaftigkeit des Einsatzes der Online–Befragung.
Inhaltsverzeichnis
- Die Online - Befragung
- Die Entwicklung der Online - Befragung
- Charakteristika der Online - Befragung
- Methoden
- Voraussetzungen für die Teilnahme
- Anwendungsmöglichkeiten
- Möglichkeiten der Teilnehmeransprache
- Die Vorteile der Online – Befragung gegenüber herkömmlichen Methoden
- Schnelligkeit und Aktualität
- Flexibilität
- Kosten
- Hohe Datenqualität und Objektivität
- Einsatzmöglichkeiten multimedialer Effekte
- Gefahren der Online – Befragung und Möglichkeiten zu deren Vermeidung
- Das Problem der Selbstselektivität
- Probleme mit der Repräsentativität
- Technische Restriktionen
- Methodische Restriktionen
- Sinn und Unsinn von Online - Befragungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Online-Befragung als Instrument der empirischen Sozialforschung. Sie analysiert die Entwicklung, die Charakteristika, die Vor- und Nachteile sowie die Einsatzmöglichkeiten dieser Methode im Vergleich zu traditionellen Befragungsmethoden.
- Die Entwicklung der Online-Befragung und ihre Bedeutung als Marktforschungsinstrument
- Die Charakteristika der Online-Befragung, insbesondere die Unterscheidung zwischen E-Mail- und WWW-Befragungen
- Die Vorteile der Online-Befragung, wie Schnelligkeit, Flexibilität, Kostenersparnis und hohe Datenqualität
- Die Gefahren der Online-Befragung, wie Selbstselektivität, Repräsentativitätsprobleme, technische und methodische Restriktionen
- Die Sinnhaftigkeit des Einsatzes der Online-Befragung in der empirischen Sozialforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Online-Befragung und ihre wachsende Bedeutung als Marktforschungsinstrument. Es zeigt die rasante Zunahme der Internetnutzer und die damit verbundene Popularität von Online-Befragungen auf.
Das zweite Kapitel geht auf die Charakteristika der Online-Befragung ein. Es unterscheidet zwischen E-Mail- und WWW-Befragungen und erläutert die jeweiligen Methoden und Anwendungsmöglichkeiten.
Das dritte Kapitel analysiert die Vorteile der Online-Befragung gegenüber herkömmlichen Methoden. Es hebt die Vorteile in Bezug auf Schnelligkeit, Flexibilität, Kosten und Datenqualität hervor.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Gefahren der Online-Befragung. Es untersucht die Probleme der Selbstselektivität, der Repräsentativität sowie die technischen und methodischen Restriktionen.
Schlüsselwörter
Online-Befragung, empirische Sozialforschung, Marktforschung, E-Mail-Befragung, WWW-Befragung, Web-Surveys, Vorteile, Nachteile, Selbstselektivität, Repräsentativität, technische Restriktionen, methodische Restriktionen
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- Inka Hemmerich (Autor), 2004, Die Online-Befragung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171815