Jugendzeitschriften erfreuen sich großer Beliebtheit unter den Heranwachsenden. Sie lesen diese Zeitschriften, um genauere Einblicke in den Freizeitbereich zu erhalten, der für sie von Interesse ist, und sich mit Freunden darüber austauschen zu können.
Doch wie schaffen es die Herausgeber der Jugendzeitschriften, über einen längeren Zeitraum hinweg die unterschiedlichsten Jugendlichen anzusprechen? Und welche Rolle spielt dabei die sprachliche Gestaltung? Diese Bachelor-Arbeit soll klären, auf welche Weise die sogenannte Jugendsprache in der bekanntesten und auflagenstärksten deutschen Jugendzeitschrift, der Bravo, verwendet wird. Es wird davon ausgegangen, dass die sprachliche Gestaltung der Jugendzeitschriften einen erheblichen Anteil an einer guten Zielgruppenorientierung besitzt. Daher erfolgt zunächst eine Klärung der Begriffe Jugendsprache und Jugendzeitschrift, um dann eine stichprobenartige Analyse von Artikeln aus verschiedenen Bravo-Ausgaben durchzuführen. Dabei soll der Fokus nicht nur auf der derzeitigen quantitativen und qualitativen Verwendung von Jugendsprache in der Bravo liegen – d.h. wie viel Jugendsprache im Vergleich zur Nicht-Jugendsprache verwendet wird und welche jugendsprachlichen Phänomene genau verarbeitet werden –, sondern die Analyse erfährt eine Erweiterung, indem auch die Veränderung dieser Verwendung berücksichtigt wird. Dabei ist zum einen von Interesse, auf welche Weise sich die in Jugendzeitschriften aufgenommene Jugendsprache entwickelt hat, zum anderen soll aber auch geklärt werden, ob sich im Laufe der Zeit der Gebrauch von Jugendsprache in Jugendzeitschriften verändert hat.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Jugendsprache
2.1 Begriffsbestimmung
2.1.1 Jugend
2.1.2 Sprache und Standardsprache
2.1.3 Jugendsprache
2.2 Funktionen
2.3 Sprachliche Besonderheiten
2.4 Die historische Entwicklung der jugendsprachlichen Lexik
2.4.1 60er Jahre
2.4.2 80er Jahre
2.4.3 Aktuelle Entwicklungen
3. Jugendzeitschriften
3.1 Zielgruppe
3.2 Merkmale von Jugendzeitschriften
3.3 Die Jugendzeitschrift „Bravo“
3.3.1 Entwicklung
3.3.2 Thematische Schwerpunkte
3.3.3 Journalistische Umsetzung
4. Empirische Untersuchung der lexikalischen Veränderungen der Jugendsprache
4.1 Auswahl und Begründung der Untersuchungsgegenstände
4.2 Leitfragen und methodisches Vorgehen
4.3 Ergebnisse der Untersuchung
4.3.1 Textkorpus 1960
4.3.2 Textkorpus 1985
4.3.3 Textkorpus 2010
4.4 Vergleich und Erläuterung der Ergebnisse
5. Fazit
Anhang
Untersuchungsgegenstände
Literaturnachweis
Primärliteratur
Sekundärliteratur
Internetquellen
1. Einleitung
Jugendzeitschriften erfreuen sich großer Beliebtheit unter den Heranwachsenden. Sie lesen diese Zeitschriften, um genauere Einblicke in den Freizeitbereich zu erhalten, der für sie von Interesse ist, und sich mit Freunden darüber austauschen zu können.
Doch wie schaffen es die Herausgeber der Jugendzeitschriften, über einen längeren Zeitraum hinweg die unterschiedlichsten Jugendlichen anzusprechen? Und welche Rolle spielt dabei die sprachliche Gestaltung? Diese Bakkalaureus-Artium-Arbeit soll klären, auf welche Weise die sogenannte Jugendsprache in der bekanntesten und auflagenstärksten deutschen Jugendzeitschrift, der Bravo, verwendet wird. Es wird davon ausgegangen, dass die sprachliche Gestaltung der Jugendzeitschriften einen erheblichen Anteil an einer guten Zielgruppenorientierung besitzt. Daher erfolgt zunächst eine Klärung der Begriffe Jugendsprache und Jugendzeitschrift, um dann eine stichprobenartige Analyse von Artikeln aus verschiedenen Bravo -Ausgaben durchzuführen. Dabei soll der Fokus nicht nur auf der derzeitigen quantitativen und qualitativen Verwendung von Jugendsprache in der Bravo liegen – d.h. wie viel Jugendsprache im Vergleich zur Nicht-Jugendsprache verwendet wird und welche jugendsprachlichen Phänomene genau verarbeitet werden –, sondern die Analyse erfährt eine Erweiterung, indem auch die Veränderung dieser Verwendung berücksichtigt wird. Dabei ist zum einen von Interesse, auf welche Weise sich die in Jugendzeitschriften aufgenommene Jugendsprache entwickelt hat, zum anderen soll aber auch geklärt werden, ob sich im Laufe der Zeit der Gebrauch von Jugendsprache in Jugendzeitschriften verändert hat.
2. Die Jugendsprache
2.1 Begriffsbestimmung
Das Thema Jugendsprache besitzt seit mehreren Jahrzehnten ein hohes mediales Interesse. Die Divergenzen innerhalb des Sprachgebrauchs Jugendlicher finden vor allem in den Printmedien große Aufmerksamkeit. Während früher die Verwendung von Jugendsprache als äußerst negativ betrachtet wurde – Schlagworte wie Sprachverfall oder Sprachlosigkeit geben einen kurzen Einblick in die Besorgnis der Öffentlichkeit – sind mittlerweile auch vermehrt neutrale bzw. positive Stimmen zu dieser Thematik zu vernehmen, die die Jugendsprache als eine Sprachwandelerscheinung ansehen, die bereits seit Jahrhunderten existiert, oder aber die Kreativität Jugendlicher im Umgang mit ihrem Sprachgebrauch hervorheben. Unabhängig davon, wie jugendsprachliche Verwendungen empfunden werden, besteht das öffentliche Interesse daran bis heute. So werden auch in diesem Jahr noch Jugendsprache- bzw. Szenewörterbücher publiziert (vgl. Niegel 2010) und das Jugendwort des Jahres von Langenscheidt gekürt (vgl. o. V. b 2010), was vorwiegend zur Unterhaltung einer breiten Öffentlichkeit beitragen soll.
Doch auch die Linguistik beschäftigt sich seit den 1980er Jahren mit dem Phänomen Jugendsprache, was sich allerdings erheblich von der medialen Präsentation dieses Themas unterscheidet. Die Sprachwissenschaft zählt die Jugendsprache zur Teildisziplin der Soziolinguistik, welche sich mit „sozialen und kulturellen Bedingungen des Sprachgebrauchs, mit Sprache im sozialen Kontext und mit dem Zusammenhang von Sprache und sozialer Erfahrung“ (Neuland c 2008, 22) befasst. Um genau zu klären, was man in der Linguistik unter dem Terminus Jugendsprache versteht, ist es zunächst sinnvoll, die Begriffe Jugend bzw. Sprache und Standardsprache zu erläutern, bevor der eigentlich interessierende Ausdruck Jugendsprache expliziert wird.
2.1.1 Jugend
Unter dem Begriff Jugend versteht man ein „gesellschaftlich-historisches Phänomen“ (Griese 1987, 34), das sich im Laufe der Industrialisierung durch die komplexer werdende Gesellschaft und die verlängerten Ausbildungszeiten im soziologischen Sinne entwickelte (vgl. ebd., 45). Der Jugendliche befindet sich in der Altersrolle zwischen der Kindheit und dem Erwachsenenalter, in der er nicht mehr als Kind anerkannt wird, ihm der volle Status eines Erwachsenen aber auch noch nicht zugesprochen wird (vgl. Bühler-Niederberger 2008, 11).
Ein offener Jugendbegriff, wie er in dieser Arbeit verwendet wird, bezieht neben der Jugend im engeren Sinne auch eine weitere Altersrolle mit ein, nämlich die Phase der Post-Adoleszenz (vgl. Neuland c 2008, 121). Diese wird auch als Nachjugend bezeichnet und befindet sich folglich zwischen dem Jugend- und dem Erwachsenenalter. Die Post-Adoleszenz ist ein Merkmal der heutigen konsumkapitalistischen Zeit, in welcher die post-adoleszenten Individuen zwar sozio-kulturell unabhängig sind, in Hinblick auf das Alter bzw. die Persönlichkeit, ökonomisch, d. h. finanziell, aber noch an andere Individuen gebunden sind (vgl. Griese 1987, 46 f.).
Die Phase der Jugend lässt sich nicht nach dem Alter abgrenzen, da Eintritt und Dauer bei jedem Individuum unterschiedlich ausgeprägt sind. So beginnt und endet die Suche nach der eigenen Identität bzw. die Ausbildung von individueller Persönlichkeit, durch die die Jugendphase geprägt ist (vgl. Nowottnick 1988, 22), bei jedem unterschiedlich. Die Medien stellen dabei „einen entscheidenden und integrativen Sozialisationsfaktor im Lern- und Entwicklungsprozeß Heranwachsender dar, der sich sprachlich überdeutlich manifestiert“ (Ehmann 1992, 116).
Eine besondere Bedeutung innerhalb dieser Altersrolle wird den jugendlichen Gruppen zugesprochen. Unter dem Begriff Gruppe versteht man ein gesellschaftliches Gebilde von mehreren Personen, „die überindividuell eine innere Einheit zeigen, was sich im ‚Wir-Bewusstsein’ ausdrückt“ (Nowottnick 1988, 24). Die Gruppenmitglieder besitzen gemeinsame Weltanschauungen, Interessen, Werte und/oder Ziele und grenzen sich durch die Wahl bestimmter Kleidungsstile, Frisuren, Verhaltensweisen und/oder sprachlicher Handlungen von anderen Gruppen ab (vgl. ebd.). Die sogenannten Peer-Groups gelten als die kleinste Form jugendlicher Gruppen, die aus Gleichaltrigen mit ähnlicher sozialer Herkunft und zumindest teilweise gemeinsam geteilten Interessen und Einstellungen bestehen. In diesen erfolgt eine Erprobung von Lebensformen zur individuellen Orientierung und zur Vermittlung des Umgangs mit Menschen (vgl. ebd., 25). Die Gruppenmitglieder stehen hier in Face-to-Face-Interaktion, d. h. in einem direkten Kontakt, zueinander. Die Angehörigen von subkulturellen Jugendgruppen hingegen müssen keinen direkten Kontakt untereinander haben. Sie stellen überregionale Teile der Gesellschaft dar, die sich in ihren „Institutionen, Bräuchen, Werkzeugen, Normen, Wertordnungssystemen, Präferenzen, Bedürfnissen usw. in einem wesentlichen Ausmaß von den herrschenden Institutionen etc. der jeweiligen Gesamtgesellschaft“ (Farin 2008, 65) unterscheiden. Die Peer-Groups orientieren sich zum Teil an den einzelnen Subkulturstilen (vgl. Nowottnick 1988, 25), die durch unterschiedliche Sprache, Kleidung, Musik u. ä. gekennzeichnet sind (vgl. Werner 1987, 183/Trautner 2008, 41) und aus den Subkulturen hervorgehen.
Die existierende Vielzahl von Peer-Groups und jugendlichen Subkulturen legt die Schlussfolgerung nahe, dass man nicht von der Jugend als homogene Großgruppe sprechen kann. Vielmehr besteht eine „unüberschaubare Artenvielfalt oft widersprüchlichster Kulturen“ (Farin 2008, 70), die teilweise fließend ineinander übergehen, aber zum Teil scharf voneinander abgetrennt sind. Farin vermittelt mit seiner Aufzählung von unterschiedlichsten Jugendsubkulturen einen Eindruck von der Heterogenität der Jugend heute (vgl. ebd.).
Aufgrund dieser Vielfalt von jugendlichen Gruppen distanziert sich die aktuelle Jugendforschung auch von dem Terminus Subkultur, der den Eindruck einer homogenen Jugendgruppe erweckt, und favorisiert den Begriff Szene (vgl. Bühler-Niederberger 2008, 19). Die Szene impliziert ein „loses[, freiwilliges] Netzwerk von [in der Regel Gleichaltrigen] mit ähnlichen Orientierungen und/oder Interessenlagen, vor allem zur Freizeitgestaltung“ (Farin 2008, 65), das sich zwar überregional manifestiert, aber häufig lokal angebunden ist. Die einzelnen Szenen sind nicht scharf voneinander abgrenzbar (vgl. ebd., 77). Jedes Individuum besitzt die Möglichkeit, mehreren Szenen gleichzeitig anzugehören oder sich auf eine zu konzentrieren. Ersteres trifft auf den „Haupttypus der postmodernen Jugendlichen“ (ebd., 79) zu, der sich als Mitglied von unterschiedlichen Szenen versteht und somit auch als Szenesurfer bezeichnet wird (vgl. ebd.).
Dieser unüberschaubaren Heterogenität von Jugendgruppen wirken die Medien zumindest teilweise entgegen. Sie besitzen „eine gruppenverbindende Funktion“ (Nowottnick 1988, 26), indem sie bestimmte jugendkulturelle Elemente medial vermitteln, die sich dann unterschiedliche Jugendgruppen aneignen. So kommt es teilweise zur Erschaffung einer allgemeinen, homogenen Jugendkultur, in der sich die unterschiedlichen Peer-Groups in Bezug auf die medial präsentierten Jugendelemente gleichen bzw. zumindest ähneln. Diese Kommerzialisierung von Jugendkultur lässt „vorübergehend das Bild einer relativ einheitlichen Gruppe Jugend entstehen“ (ebd.). Die Industrie greift dazu die Bedürfnisse, Trends und Stile von bestimmten Jugendlichen bzw. Jugendgruppen auf und versucht diese, auf einen möglichst großen Teil der Jugendlichen zu übertragen. Durch die Verbreitung der medialen Jugendkulturelemente stellt sich ein Gefühl von Zugehörigkeit zwischen den unterschiedlichsten Jugendlichen ein. Letztlich kann dies aber auch nicht endgültig zur Auflösung der Heterogenität von Jugendgruppen beitragen (vgl. ebd., 27 f.), es entsteht lediglich eine Angleichung zwischen bestimmten Gruppen.
2.1.2 Sprache und Standardsprache
Die Sprache umfasst die „Gesamtheit von Wörtern und grammatischen Regeln, mit deren Hilfe sich eine Sprachgemeinschaft als ganze [sic!] verständigt“ (Pörksen 1987, 23). Dabei stellt sie kein starres Gefüge dar, sondern ist ständigen Fluktuationen unterworfen: Archaismen verschwinden allmählich aus dem Wortschatz, ebenso werden aber auch verschiedene Neubildungen in das mentale Lexikon der Sprachteilnehmer aufgenommen (vgl. ebd. 11 f.).
Doch nicht nur diachron betrachtet sind Veränderungen der Sprache feststellbar, auch innerhalb eines Zeitabschnitts lassen sich verschiedene Ausprägungen der Sprache feststellen, deren jeweiliger Gebrauch sozialen Normen unterworfen ist (vgl. ebd., 22 f.). Die Sprachausprägung mit dem „höchsten Grad an Verständlichkeit“ (Ehmann 1992, 12) ist die Standardsprache. Sie wird auch als Sprache der Öffentlichkeit bezeichnet und dient der überregionalen Verständigung (vgl. Neuland b 2008, 135). Die Standardsprache bildet einen „normative[n] Orientierungsrahmen mit Leitbildfunktion“ (Ehmann 1992, 12) und ist in schriftlicher Form in Aussprachewörterbüchern, Grammatiken und Lexika kodifiziert (vgl. Neuland c 2008, 66). Ziel eines jeden Sprachteilnehmers ist der Erwerb einer flexiblen und variablen Standardsprachkompetenz (vgl. Ehmann 1992, 12), weil mit ihr ein hoher Prestigewert verbunden ist (vgl. vgl. Neuland b 2008, 135).
2.1.3 Jugendsprache
Die Jugendsprache wird in der Forschungsliteratur unterschiedlich in das linguistische Gesamtgefüge eingeordnet: die begriffliche Zuordnung geht über altersspezifische Varietäten, generationsspezifische Varietäten, Soziolekte, Generationssoziolekte, transitorische Soziolekte und Sondersprachen (vgl. Androutsopoulos 1997, 32). Innerhalb neuerer Forschungsansätze der Varietätenlinguistik wird die Jugendsprache als Bestandteil des Substandards angesehen. Unter Substandard versteht man „standardnah gesprochenes Deutsch“ (Neuland b 2008, 136), dass überregionale Merkmale aufweist, allerdings im Vergleich zur Standardsprache korrekturbedürftig ist. Der Substandard stellt ein Kontinuum dar, das graduell zwischen Standardnähe und Dialektnähe bzw. Standardferne unterscheidet, wobei die dadurch entstehenden Varietäten nicht klar voneinander abzugrenzen, sondern durch fließende Übergänge teilweise miteinander verbunden sind (vgl. Neuland c 2008, 67). Diese Auffassung der Varietätenlinguistik wird somit der sprachlichen Heterogenität des Deutschen gerechter (vgl. ebd.) und soll daher in diese Arbeit einbezogen werden.
Die Varietäten sind nicht nur durch sprachliche Merkmale definiert, sondern auch durch außersprachliche Kriterien, nämlich durch die räumlichen, sozialen und situativen Variationsdimensionen (vgl. Androutsopoulos 1997, 10). Jedes Individuum verfügt über mehrere Varietäten, die Auswahl der jeweilig Angemessenen ist abhängig von den sozial-situativen Bedingungen der Kommunikationssituation, da „bestimmte Situations- und Handlungstypen […] konventionell die Wahl einer bestimmten Sprachvarietät [verlangen]“ (ebd.).
Auch die Jugendsprache als Bestandteil des substandardsprachlichen Kontinuums ist somit keine homogene Erscheinung. Zunächst sei darauf verwiesen, dass nicht alle Jugendlichen immer Jugendsprache verwenden. Es findet von Seiten der Heranwachsenden eine klare Unterscheidung zwischen der Freizeit, der Schule und der Familie bei der Sprachwahl statt (vgl. Neuland c 2008, 138), was dazu führt, dass die Jugendlichen in der Regel „ganz normal“ (Pörksen 1987, 22), d. h. wie die Erwachsenen, reden. Diese situationsgerechten Anpassungen bei der Auswahl von Sprachvarietäten, deren Grundlage ein gut ausgeprägtes Sprachbewusstsein bildet (vgl. Sasse 1998, 228 f.), sind also bereits im Jugendalter vorhanden.
Jugendsprache wird somit vor allem in den Peer-Groups verwendet. Sie ist gekennzeichnet durch eine hohe Kreativität und eine rasche Wandelbarkeit (vgl. Bayer 1987, 67), weshalb Jugendliche durch ihre ausgeprägte Lust an sprachlicher Veränderung und dem besonderen Spiel mit Sprache auch als Neuerer bezeichnet werden (vgl. Neuland c 2008, 56). Sie sehen in der Jugendsprache eine größere Ausdrucksfreiheit bzw. –stärke als in der Standardsprache, die mit der Sprache der konservativen Erwachsenen gleichgesetzt wird. Durch die Verwendung von Jugendsprache klassifiziert sich der jugendliche Sprecher somit selbst und grenzt sich von den Erwachsenen ab (vgl. Sasse 1998, 209 ff.).
Die Jugendsprache ist als Teil der jugendlichen Subkultur anzusehen, zu der neben der Sprache auch Dinge wie Kleidung, Musik, Rituale und/oder Medienpräferenzen zählen (vgl. Rogge 1987, 180). In ihr zeigen sich bestimmte Normen und Werte der jeweiligen Jugendsubkultur (vgl. Werner 1987, 189), weshalb die Jugendsprache in Zusammenhang mit der Lebensform der einzelnen Jugendlichen betrachtet werden muss (vgl. Bühler-Niederberger 2008, 117). Neben den sprachlichen Besonderheiten der Jugendsprache (vgl. dazu Kapitel 2.3) sind also auch außersprachliche Kriterien, wie das Erscheinungsbild, die Körperhaltung, der Gang, die Mimik, die Gestik usw. (vgl. Pörksen 1987, 23) von Bedeutung.
In Anbetracht der Varietätenlinguistik lässt sich die Jugendsprache aber nicht auf eine homogene Einheit reduzieren. Bereits 1987 kam Gloy zu der Erkenntnis, dass es „nicht die (eine) Jugendsprache [gibt]“ (Gloy 1987, 116), weil es auch nicht die Jugend gibt (vgl. dazu Kapitel 2.1.1). Die Peer-Group stellt den Mittelpunkt der Jugendsprache dar, weil sie sich in ihr konstituiert. Somit kann man davon ausgehen, dass es so viele Varietäten der Jugendsprache gibt, wie es Peer-Groups gibt. So ist bis heute die These der Heterogenität der Jugendsprache vorherrschend (vgl. Neuland 2007, 13). Dies birgt auch Schwierigkeiten mit dem Terminus Jugendsprache selbst, weil dieser suggeriert, es würde sich hier um eine einheitliche Sprachausprägung handeln, die von allen Jugendlichen gleichermaßen verwendet wird. In der Realität findet sich aber eine Vielzahl von jugendsprachlichen Varietäten, weshalb eine homogene Jugendsprache nichts weiter als ein theoretisches Konstrukt darstellen kann. Bestimmte soziolinguistische Merkmale führen zur Heterogenität der Jugendsprache. Zum einen ist hier das Alter zu erwähnen: Neuland macht auf signifikante Unterschiede zwischen der frühen (10 – 14 Jahre), der mittleren (15 – 19 Jahre) und der späten Jugendphase (20 – 24 Jahre) aufmerksam (vgl. Neuland c 2008, 143). Auch das Geschlecht spielt eine wesentliche Rolle bei der Wahl bestimmter jugendsprachlicher Varietäten. So wird weiblichen Jugendlichen eine höhere Sprachsensibilität zugeschrieben, was beispielsweise dazu führt, dass Mädchen diskriminierende und diffamierende Ausdrücke eher bewusst vermeiden als Jungen (vgl. ebd., 144). Des Weiteren weist Neuland auch der sozialen Herkunft bzw. der Bildungsgänge der Sprecher eine Bedeutung für die Wahl von jugendsprachlichen Varietäten zu (vgl. ebd., 146). Diese Aussage kann aber aufgrund von einem Mangel an Forschungserkenntnissen nicht bestätigt bzw. negiert werden. Anders ist dies bei der regionalen Herkunft: Hier sind Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland (vgl. ebd., 147), aber auch zwischen West- und Ostdeutschland (vgl. ebd., 153) belegt. Ferner sind auch verschiedene Ausprägungen zwischen dialektfernen und dialektnahen Regionen Deutschlands erkennbar. Während Jugendliche aus stark dialektal geprägten Regionen scheinbar eher auf mundartliche Ausdrücke zurückgreifen, bedienen sich Jugendliche aus dialektfernen Regionen eher Ausdrücken, die der Jugendsprache zugeschrieben werden (vgl. ebd., 147).
Neben diesen soziolinguistischen Merkmalen besitzen auch die Subkultur- bzw. Peer-Groupzugehörigkeit, die einzelnen Kommunikationssituationen und die Medien einen Einfluss auf die Verwendung von bestimmten jugendsprachlichen Varietäten (vgl. Dürscheid/Neuland 2006, 22).
Die somit entstehende Vielzahl von jugendsprachlichen Varietäten lässt den Terminus Jugendsprache als irreführend und unangemessen erscheinen. Ehmann schlägt daher vor, diesen Begriff durch die Bezeichnung jugendspezifische Sprachteilvarietäten abzulösen (vgl. Ehmann 1992, 16), was der jugendsprachlichen Heterogenität eher entsprechen soll. Neuland hingegen plädiert für die Begrifflichkeit der subkulturellen Stile (vgl. Neuland b 2008, 140 ff./Neuland c 2008, 71 ff.), die den gruppenspezifischen Besonderheiten der Stilbildung und der raschen Veränderung einzelner Merkmale besser gerecht werden soll (vgl. Neuland c 2008, 73). Insgesamt ist in der aktuellen Forschungsliteratur der Terminus Jugendsprache aus den o. g. Gründen vielfach mit Kritik versehen. Eine einheitliche Ablösung dieses Begriffs fand derzeit allerdings noch nicht statt. Es werden zwar vermehrt neue, nach Ansicht der Autoren bessere Bezeichnungen vorgeschlagen, eine einheitliche Umsetzung einer dieser Vorschläge blieb aber bisher aus. Daher wird auch in dieser Arbeit auf eine Neubezeichnung verzichtet, es wird aber darauf hingewiesen, dass die Verwendung des Begriffs Jugendsprache keine homogene substandardsprachliche Varietät impliziert.
2.2 Funktionen
Die Verwendung von Jugendsprache lässt sich funktional begründen. Jugendliche streben danach, ihre Zugehörigkeit zur jeweiligen Gruppe durch bestimmte sprachliche Äußerungen zu bestätigen (vgl. Pörksen 1987, 24), indem sie gruppentypische Varietäten innerhalb der Kommunikation nutzen. Dies führt zur Herausbildung eines Zusammengehörigkeitsgefühls (vgl. Chovan 2006, 136) bzw. „Wir-Gefühls“ (Werner 1987, 185) und ermöglicht das gemeinsame Hervorbringen von sozialen Konstruktionen innerhalb der Jugendgruppe (vgl. Chovan 2006, 136) durch das Stiften von innerer Solidarität (vgl. Kleinberger-Günther/Spiegel 2006, 175 f.). Diese Zugehörigkeitsfunktion führt auf der anderen Seite aber auch zur sozialen Distinktion. Während von den Jugendlichen eine möglichst hohe Homogenität innerhalb der Jugendgruppe selbst, der sogenannten Ingroup, angestrebt wird, lässt sich in Hinblick auf andere Gruppen, die Outgroups, der Wunsch nach bewusster Abgrenzung erkennen (vgl. Pörksen 1987, 24/Ehmann 1992, 13). Das dadurch entstehende „Ihr-Gefühl“ (Werner 1987, 184) ist mit einer Abwertung und Stigmatisierung der Outgroup verbunden (vgl. Chovan 2006, 136). Die Abgrenzung erfolgt zum einen durch die kommunikative Distanzierung zu den Outgroups, zum anderen aber auch durch andere Formen der Demonstration von sozialer Andersartigkeit (vgl. ebd.), wie zum Beispiel Kleidung, Frisur etc. Die Gründe dafür sind vielschichtig: die soziale Distinktion kann aufgrund einer Bedrohung bzw. Gefahr der Ingroup erfolgen oder auch aus anderen Lebens-, Denk-, Konsum- oder Verhaltensgewohnheiten der Outgroup im Vergleich zur Ingroup resultieren (vgl. ebd., 136 f.). Dabei kann zum einen der Wunsch nach Abgrenzung zu anderen Jugendgruppen festgestellt werden, zum anderen das Begehren nach Autonomie gegenüber Nicht-Jugendgruppen, in diesem Falle vorwiegend gegenüber der Elterngeneration. Insgesamt dominiert die identifikatorische Funktion allerdings gegenüber der Abgrenzungsfunktion (vgl. Neuland c 2008, 138).
Eine weitere, bedeutende Funktion ist der Erwerb von Identität durch die Verwendung von Jugendsprache, der als „das zentrale Problem des Jugendalters“ (Dürscheid/Neuland 2006, 200) beschrieben wird. Dieser ist eng verbunden mit der Identifikations- und Abgrenzungsfunktion, da die Jugendlichen den Identitätserwerb „durch Abgrenzung von der Welt der Erwachsenen und Identifikation mit der jugendlichen Altersgruppe“ (ebd.) versuchen umzusetzen, was aber auch bedeutet, einen eigenen Sprachstil zu entwickeln. Der Gebrauch von Jugendsprache ist somit identitätsstiftend (vgl. Chovan 2006, 136). Es findet eine „Profilierung durch Sprache“ (Sasse 1998, 216) statt, indem der jugendliche Sprecher durch seine Sprachwahl einen bestimmten Eindruck beim Gegenüber erwecken möchte. Der eigene Sprechstil dient somit als Ausdruck von individueller Persönlichkeit (vgl. ebd., 229).
Weiterhin sind in der Forschungsliteratur noch andere Funktionen von Jugendsprache beschrieben, die allerdings zum Teil nur von einzelnen Autoren beschrieben werden und somit keine derart hohe Quantität aufweisen, wie die zuvor erläuterten. Diese sollen daher im Folgenden nur kurz erwähnt werden: Ehmann weist darauf hin, dass Jugendsprache auch der Kompensation von jugendlicher Unsicherheit, dem Protest gegen geltende Konventionen mittels gezielter Provokation, der Ironisierung und dem Ausleben des sprachlichen Spieltriebs als ein Ausdruck des Bedürfnisses nach individueller Kreativität und Originalität dient (vgl. Ehmann 1992, 63 ff.). Chovan sieht in dem Gebrauch von Jugendsprache außerdem die Ermöglichung des gemeinsamen Spaßes innerhalb der Gruppe (Chovan 2006, 146) und Werner und Schaffrath verweisen auf die Demonstration eines bestimmten Prestigegefühls durch Jugendsprache (vgl. Werner/Schaffrath 1987, 199).
2.3 Sprachliche Besonderheiten
Die Ausbildung jugendsprachlicher Besonderheiten geschieht auf der Basis des Bestandes und der Regeln der Standardsprache (vgl. Neuland c 2008, 77), die aber spezifisch abgewandelt, d. h. destandardisiert, wird. Dazu werden „sprachliche Elemente aus verschiedenen kulturellen und medialen Bereichen (z.B. Werbung, Fernsehen, Öffentlichkeit) aus der Matrix der bestehenden Kontexte herausgelöst und in einen neuen sprachlichen und jugendkulturellen Kontext überführt“ (Neuland b 2008, 140). Dieses Prinzip wird als Bricolage bezeichnet. Jugendsprache „setzt [also] die Standardsprache voraus, wandelt sie schöpferisch ab, stereotypisiert sie zugleich und pflegt spezifische Formen ihres sprachlichen Spiels“ (Henne 2009, 208). Durch immer neue Abwandlungen ist sie somit ständigen Veränderungen unterworfen. Sprachliche Äußerungen, die vor fünf Jahren noch typisch jugendsprachlich waren, können heute von den Jugendlichen schon als altbacken oder auch peinlich bewertet werden. Neuland sieht daher „die Dynamik des sich ständig wiederholenden Prozesses von Wort- und Stilneuschöpfung, -verbreitung und -übernahme“ (Neuland 1993, 144) als das Hauptkennzeichen von Jugendsprache an.
Doch nicht nur die Jugendsprache verändert sich, sie ist auch teilweise für den Wandel der Standardsprache verantwortlich, indem jugendsprachliche Besonderheiten auch in nicht-jugendlichen Sprechergruppen genutzt werden. Dies führt zu einer allgemeinen Verbreitung der sprachlichen Besonderheiten (vgl. Neuland c 2008, 79), die vorwiegend auf lexikalischer Ebene zu erkennen ist. Besonders deutlich wird dieser „Sprachwandel von unten“ (ebd., 80) an der Übernahme jugendsprachlicher Lexeme in die orthografischen Wörterbücher (vgl. Neuland b, 144). Dabei gehen allerdings sozio-kulturelle Konnotationen und stilistische Gebrauchspräferenzen verloren (vgl. ebd., 145). Aufgrund dieser Restandardisierung kommt es zu „einer Zunahme lexikalischer und semantischer Variation der Standardsprache“ (Neuland 1993, 148). Die Jugendsprache kann demnach als Faktor der Sprachvariation und des Sprachwandels angesehen werden (vgl. ebd., 153) und zeigt gleichzeitig die Entwicklungstendenzen der jeweiligen Gebersprache auf (vgl. ebd., 144).
Im Folgenden sollen nun die sprachlichen Besonderheiten explizit betrachtet werden. Während sich die Forschung zunächst nur auf die jugendsprachliche Lexik konzentrierte, hat sich heute das linguistische Betrachtungsspektrum deutlich erweitert (vgl. Neuland 2007, 13) und bezieht beinahe alle sprachlichen Ebenen mit ein. Die Sprache gilt als „‚Spielwiese für Jugendliche“ (Ehmann 1992, 66), auf der sich trotz der Heterogenität und dem raschen Wandel der Jugendsprache einige Grundprinzipien und –strukturen erkennen lassen (vgl. Nowottnick 1988, 75). Diese werden in der Forschungsliteratur jedoch äußerst unterschiedlich beschrieben. Einerseits werden einzelne jugendsprachliche Besonderheiten unterschiedlichen sprachlichen Ebenen zugeordnet, andererseits finden sich teilweise Besonderheiten nur in Darstellungen einzelner Autoren, während sie von anderen gar nicht berücksichtigt werden. Diese unpräzisen Zuordnungen und Auslassungen bzw. fragwürdigen Hinzunahmen von sprachlichen Besonderheiten legen die Vermutung nahe, dass sich die meisten Autoren auf keine empirischen Belege bzw. nur auf Untersuchungen spezieller Jugendgruppen stützen, die in dieser Form aber nicht verallgemeinerbar sind. So entsteht eine Vielzahl von vermeintlich jugend-sprachlichen Besonderheiten, die sich in Anlehnung an die Forschungsliteratur folgenden sprachlichen Ebenen zuordnen lassen: morphologische, lexikalische, phonetische, graphische, syntaktische, pragmatische und stilistische Besonder-heiten.
Zu den morphologischen Merkmalen der Jugendsprache zählen laut Nowottnick die Neuwortbildungen durch Wortverkürzungen und –erweiterungen (vgl. ebd., 77 f.), während andere Autoren die jugendtypischen Wortbildungen den lexikalischen Besonderheiten zuordnen (vgl. Henne 2009, 209 f.) oder die Wortbildung sogar als eigenständige Ebene auszeichnen (vgl. Neuland 2007, 12).
Zu den lexikalischen Besonderheiten lassen sich die meisten Angaben und Beispiele auffinden, wobei vor allem hier eine Vielzahl von Besonderheiten nur vereinzelt erwähnt bzw. unterschiedlich benannt wird. Aufgrund dieser Fülle an jugendtypischen, lexikalischen Besonderheiten sollen nur einige erwähnt werden: Neuland zählt zu dieser Ebene die Verstärkungspartikel, die Schimpfwörter und Fäkalausdrücke, bestimmte Wertungsausdrücke, Anglizismen, umgangssprachliche Ausdrücke und fachsprachliche Lexeme aus den jeweilig interessierenden Freizeitbereichen der Jugendlichen (vgl. Neuland b 2008, 133 f.). Unabhängig davon betrachtet sie, wie bereits erwähnt, die Wortbildung bzw. dessen Ergebnisse, sowie die Bedeutungserweiterungen bzw. –verengungen von Lexemen und die Phraseologie nicht als Bestandteil der lexikalischen Ebene (vgl. Neuland 2007, 12). Ehmann hingegen erwähnt neben Verstärkungspartikeln, die auch bei Neuland zu finden sind, zusätzlich Dehnungs- und Zusatzpartikel, Entzückungswörter, sogenannte Sound-Words aus der Comicsprache – die beispielsweise von Borchert aber als Onomatopoetika bezeichnet werden (vgl. Borchert 2006, 7) –, dialektal geprägte Lexeme, Neologismen, Umdeutungen von standardsprachlichen Lexemen und Lexeme aus der Organsprache (vgl. Ehmann 1992, 65 ff.). Wie bereits bei dem Vergleich dieser beiden Autoren deutlich wurde, finden sich zwar einige Übereinstimmungen in Hinblick auf die lexikalischen Besonderheiten, in der Regel ist die Bezeichnung, die Zuordnung und auch das Vorkommen einzelner, als jugendtypisch bezeichneter Lexeme aber recht unterschiedlich.
Ähnlich verhält es sich auch mit den weiteren, sprachlichen Ebenen. Die Darstellung der phonetischen Besonderheiten reicht über Verschleifungen (vgl. Neuland b 2008, 134) – auch bezeichnet als Verschmelzungen (vgl. Nowottnick 1988, 76) oder Kontraktionen (vgl. Neuland 2007, 12) –, Lautmalereien und Interjektionen (vgl. Neuland b 2008, 134), hin zu Apokopen, Synkopen und Gesprächspartikeln (vgl. Neuland c 2008, 152), wobei letztere von Dürscheid/Neuland zu den pragmatischen Besonderheiten gezählt werden (vgl. Dürscheid/Neuland 2006, 25). Neuland ordnet die Onomatopoetika auch dieser sprachlichen Ebene zu (vgl. Neuland 2007, 12), während Borchert diese als Bestandteil der lexikalischen Ebene ansieht (vgl. Borchert 2006, 7).
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- Quote paper
- Anna Hermann (Author), 2010, Die Verwendung von jugendsprachlicher Lexik in Jugendzeitschriften in diachronischer Betrachtung am Beispiel der "Bravo", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171792
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