In meiner Arbeit werde ich als Kernthema die Fragestellung untersuchen, inwiefern die soziale Integration eines Kindes im Alter von 3 ½ Jahren mit Migrationshintergrund innerhalb einer Kindergartengruppe, durch intensive Einzel- aber auch Gruppenförderung zur Erweiterung des Wortschatzes, mit Hilfe des Mediums Spiel gelingt? Es werden hierbei unterschiedliche Spiele auf deren Eignung zur Förderung des Spracherwerbs untersucht und dargestellt.
Bei Anzeichen einer drohenden Exklusion, also dem Ausschluss eines Kindes aus einer Gruppe oder auch nur in bestimmten Situationen des Alltags, unabhängig ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt, bedarf dies einer Beobachtung, Analyse und lösungsorientierten Handlung, um eine Integration oder besser noch eine Inklusion1 innerhalb einer Gemeinschaft gelingen zu lassen. Merkmale von Ausschluss und Separation sind u. a. Alleinsein, Ablehnung, Nichtbeachtung, Außenseiter-Dasein, Randgruppenbildung sowie das Entstehen von Parallelgesellschaften. Im Erwachsenenalter kann ein emotionaler Rückzug zum Ausklinken aus der Gesellschaft führen.
Die Anzeichen einer passiven Exklusion hatte ich auch in meiner Gruppe bei einem 3 ½ jährigen Mädchen beobachtet. Ich weiß, dass dieses Mädchen, deren Eltern in Albanien geboren wurden und welche ich in meinen weiteren Ausführungen Ardita2 nennen möchte, Schwierigkeiten in der deutschen Sprache und somit in der sprachlichen Kommunikation mit den anderen Kindern hat. Zu Beginn des Kennenlernens der gesamten Gruppe interessierte mich wie sie mit diesem sprachlichen Defizit den Alltag erlebt und organisiert, ob dieser Rückstand ihr im Alltag des Kindergartens große Probleme bereitet oder ob es eventuell gar keine großen Auswirkungen auf ihre gesamte Entwicklung hat, aber auch, wie die Kinder der Gruppe sie erleben und mit der Situation umgehen. Bei den folgenden Beobachtungen nahm ich wahr, dass sie des Öfteren oder fast ausschließlich alleine spielte bzw. an Rollenspielen der Kinder untereinander gar nicht teilnahm und selten dazu eingeladen wurde. Somit stellte ich eine Ausgrenzung und dringenden Handlungsbedarf fest.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Beschreibung des Umfelds
- 2.1 Meine Arbeitsstelle
- 2.2 Meine Gruppe und Ardita
- 2.3 Das Gruppenverhalten
- 3. Spracherwerb
- 3.1 Spracherwerb
- 3.2 Erstsprache
- 3.3 Muttersprache
- 3.4 Zweitsprache und Fremdsprache
- 3.5 Mögliche Schwierigkeiten beim Erwerb einer Zweitsprache
- 4. Sozialisierung
- 4.1 Ein Erklärungsversuch
- 4.2 Sozial-emotionale Kompetenzen nach Perik
- 5. Das Spiel - allgemeine Erklärungsversuche
- 5.1 Die Bedeutung des Spiels und seine Merkmale
- 5.2 Spielarten und Entwicklungsverläufe
- 5.2.1 Sensumotorisches Spiel
- 5.2.2 Konstruktives Spiel
- 5.2.3 Rollenspiel - soziales Spiel
- 5.2.4 Regelspiel
- 5.3 Spiele zur Verbesserung der sprachlichen Kompetenz
- 5.4 Spiele zur Förderung der Sozialkompetenz
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, wie das Spiel die soziale Integration eines 3 ½-jährigen Mädchens mit Migrationshintergrund in einer Kindergartengruppe fördern kann. Der Fokus liegt auf der Verbesserung der sprachlichen und sozialen Kompetenzen durch gezielte Spielangebote.
- Soziale Integration von Kindern mit Migrationshintergrund
- Förderung des Spracherwerbs durch Spiel
- Entwicklung sozialer Kompetenzen im Kontext des Spiels
- Bedeutung des Spiels für die sprachliche und soziale Entwicklung
- Analyse der Herausforderungen beim Spracherwerb einer Zweitsprache
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Ausgangspunkt der Arbeit: die Beobachtung eines Mädchens (Ardita) mit Migrationshintergrund, das Anzeichen von sozialer Exklusion in der Kindergartengruppe zeigt. Es wird die Bedeutung von Integration und Inklusion hervorgehoben und der Fokus auf die Rolle der Sprache und des Spiels zur Förderung beider Aspekte gelegt. Die Arbeit untersucht, wie das Spiel als Medium zur Verbesserung der sprachlichen und sozialen Kompetenzen von Ardita eingesetzt werden kann, um ihre Integration in die Gruppe zu erleichtern. Die Autorin bezieht sich auf relevante Konzepte von Integration und Inklusion, sowie auf die Bedeutung von Sprache für soziale Teilhabe. Der Bezug auf den Nationalen Integrationsplan und das Berliner Bildungsprogramm unterstreicht die gesellschaftliche Relevanz des Themas.
2. Beschreibung des Umfelds: Dieses Kapitel beschreibt den Kontext der Studie – die Arbeitsstelle der Autorin, die Zusammensetzung der Kindergartengruppe, insbesondere das Mädchen Ardita, sowie das allgemeine Gruppenverhalten. Es liefert einen detaillierten Einblick in die soziale Dynamik der Gruppe und legt den Grundstein für das Verständnis der Herausforderungen, vor denen Ardita steht. Die Beschreibung der Gruppensituation dient als Basis für die anschließende Analyse der Integrationsprozesse und der Wirkung der eingesetzten Fördermaßnahmen.
3. Spracherwerb: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Aspekte des Spracherwerbs, einschließlich Erstsprache, Muttersprache, Zweitsprache und Fremdsprache. Es wird auf die möglichen Schwierigkeiten beim Erwerb einer Zweitsprache eingegangen, welche für Ardita relevant sind, um ihr sprachliches Defizit zu verstehen und angemessene Fördermaßnahmen zu entwickeln. Das Kapitel liefert ein theoretisches Fundament für die Analyse der sprachlichen Entwicklung von Kindern mit Migrationshintergrund.
4. Sozialisierung: Dieses Kapitel thematisiert den Prozess der Sozialisierung und dessen Bedeutung für die Integration von Kindern in eine Gruppe. Es erklärt verschiedene sozial-emotionale Kompetenzen, die für ein positives soziales Miteinander notwendig sind. Die Ausführungen bilden die Grundlage dafür, Ardita's soziale Entwicklung zu verstehen und Strategien zur Verbesserung ihrer sozialen Fähigkeiten zu entwickeln.
5. Das Spiel - allgemeine Erklärungsversuche: Dieses Kapitel befasst sich ausführlich mit der Bedeutung des Spiels für die kindliche Entwicklung, insbesondere im Hinblick auf die Förderung sprachlicher und sozialer Kompetenzen. Es werden verschiedene Spielarten und deren Entwicklungsverläufe detailliert beschrieben. Der Fokus liegt auf der Auswahl und Anwendung von Spielen, die gezielt zur Verbesserung der sprachlichen und sozialen Fähigkeiten beitragen. Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit, da es die konkreten Methoden der Sprach- und Sozialförderung beschreibt.
Schlüsselwörter
Spracherwerb, soziale Integration, Kinder mit Migrationshintergrund, Spiel, Sozialkompetenz, Sprachförderung, Inklusion, Integration, Zweitsprache, Kommunikation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Soziale Integration eines Kindes mit Migrationshintergrund durch gezielte Spielangebote
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht, wie das Spiel die soziale Integration eines 3 ½-jährigen Mädchens mit Migrationshintergrund (Ardita) in einer Kindergartengruppe fördern kann. Der Fokus liegt auf der Verbesserung der sprachlichen und sozialen Kompetenzen durch gezielte Spielangebote.
Welche Aspekte des Spracherwerbs werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Aspekte des Spracherwerbs, darunter Erstsprache, Muttersprache, Zweitsprache und Fremdsprache. Besondere Aufmerksamkeit wird den möglichen Schwierigkeiten beim Erwerb einer Zweitsprache gewidmet, um Ardita's sprachliches Defizit zu verstehen und passende Fördermaßnahmen zu entwickeln.
Welche Rolle spielt die Sozialisierung in der Arbeit?
Die Arbeit thematisiert den Prozess der Sozialisierung und seine Bedeutung für die Integration von Kindern in eine Gruppe. Es werden sozial-emotionale Kompetenzen erläutert, die für ein positives soziales Miteinander notwendig sind. Dies dient als Grundlage, um Ardita's soziale Entwicklung zu verstehen und Strategien zur Verbesserung ihrer sozialen Fähigkeiten zu entwickeln.
Wie wird die Bedeutung des Spiels dargestellt?
Die Arbeit beschreibt ausführlich die Bedeutung des Spiels für die kindliche Entwicklung, insbesondere für die Förderung sprachlicher und sozialer Kompetenzen. Verschiedene Spielarten und deren Entwicklungsverläufe werden detailliert dargestellt. Der Fokus liegt auf der Auswahl und Anwendung von Spielen, die gezielt zur Verbesserung der sprachlichen und sozialen Fähigkeiten beitragen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Beschreibung des Umfelds (Arbeitsstelle, Kindergartengruppe, Ardita, Gruppenverhalten), Spracherwerb (Erstsprache, Muttersprache, Zweitsprache, Schwierigkeiten beim Zweitspracherwerb), Sozialisierung (Erklärung, sozial-emotionale Kompetenzen), Das Spiel (Bedeutung, Spielarten, Spiele zur Sprach- und Sozialförderung) und Fazit.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die soziale Integration von Kindern mit Migrationshintergrund zu fördern, den Spracherwerb durch Spiel zu verbessern und die Entwicklung sozialer Kompetenzen im Kontext des Spiels zu untersuchen. Es soll analysiert werden, welche Herausforderungen beim Zweitspracherwerb bestehen und wie diese durch gezielte Spielangebote gemeistert werden können.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Spracherwerb, soziale Integration, Kinder mit Migrationshintergrund, Spiel, Sozialkompetenz, Sprachförderung, Inklusion, Integration, Zweitsprache, Kommunikation.
Welche Zusammenfassung der Kapitel bietet die Arbeit?
Die Arbeit bietet detaillierte Zusammenfassungen jedes Kapitels, welche die zentralen Inhalte und Erkenntnisse jedes Abschnitts hervorheben. Die Zusammenfassungen liefern einen Überblick über den gesamten Forschungsansatz und die erzielten Ergebnisse.
Welche Methode wird in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Methode, die sich auf die Beobachtung und Analyse des Verhaltens des Kindes in seiner sozialen Umgebung konzentriert. Die gezielte Anwendung von Spielen dient als Intervention und Methode zur Datenerhebung und -analyse.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Pädagogen, Erzieher, Sprachtherapeuten, Sozialarbeiter und alle, die sich mit der sozialen Integration und der Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund beschäftigen. Sie bietet praktische Anregungen und theoretische Grundlagen für die Arbeit mit dieser Zielgruppe.
- Quote paper
- Michaela Hennig (Author), 2011, Förderung der sprachlichen und sozialen Kompetenzen. Die Möglichkeiten des Spiels bei Kindern mit Migrationshintergrund im Alter von 3-4 Jahren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171790