Der Symbolismus hat den Realismus schlagartig als Epoche abgelöst oder sogar verdrängt.
Diese neue Richtung in der russischen Literatur währte nicht lange, war jedoch
bezogen auf den historischen Hintergrund im Russischen Zarenreich eine kulturelle
Antwort auf den Wandel der Zeit und auf den bevorstehenden Zerfall des zaristischen
Systems.
Die Aufgabe dieser Ausarbeitung besteht darin, den Symbolismus und seine
sprachlichen Stilmittel, die zur Erneuerung der russischen Literatursprache beigesteuert
haben, exemplarisch anhand stilistischer Beispiele aus einem Werk darzustellen. Es
wird zu diesem Zwecke auf Belyjs Erzählung „Argonavty“ eingegangen. Des Weiteren
gilt es, die Dekaden des Symbolismus vorzuweisen und die Merkmale einer Utopie sowie
einer Anti-Utopie zu erläutern.
Die Dekaden und die Entwicklung des Symbolismus werden kurz erläutert, um
die Strömung als eine besondere stilistische Epoche in den Fokus zu rücken. Um nicht
Gefahr zu laufen die knappen Vorgaben zu sprengen, wird in der vorliegenden Arbeit
nur auf Belyjs Schaffen bis ca. 1910 eingegangen, seine Schaffenszeit aber im Kontext
mit anderen Philosophen und Künstlern seines Zeitalters kurz dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Symbolismus in der russischen Literatur
- Kritik am Realismus
- Das Vorgehen der symbolistischen Kunst
- Dekaden des russischen Symbolismus
- Andrej Belyj
- Erneuerung der literarischen Sprache bei Belyj
- Programmatik Belyjs
- Gesprächskreis Argonavty
- Erzählung „Argonavty“
- Definition, „Utopie“ und „Anti-Utopie“
- Textanalyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem russischen Symbolismus und seiner sprachlichen Ausprägung, die eine Erneuerung der russischen Literatursprache markierte. Anhand der Erzählung „Argonavty“ von Andrej Belyj werden die stilistischen Besonderheiten des Symbolismus exemplarisch dargestellt. Darüber hinaus werden die Dekaden des Symbolismus beleuchtet und die Merkmale von Utopie und Anti-Utopie erläutert.
- Die Kritik am Realismus und die Suche nach neuen ästhetischen Prinzipien im russischen Symbolismus.
- Die sprachliche Innovation des Symbolismus und die Bedeutung von Sprache als Mittel der Transzendenz.
- Die Dekaden des russischen Symbolismus und die Entwicklung der Strömung.
- Die Utopie und Anti-Utopie als literarische Motive im Werk von Andrej Belyj.
- Die Analyse der Erzählung „Argonavty“ im Kontext der symbolistischen Ästhetik.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des russischen Symbolismus ein und erläutert dessen Entstehung im Kontext des Wandels der Zeit und der Kritik am Realismus. Die Arbeit analysiert die stilistischen Mittel des Symbolismus anhand der Erzählung „Argonavty“ von Andrej Belyj. Die Dekaden des Symbolismus werden kurz vorgestellt, um die Strömung als eine besondere stilistische Epoche in den Fokus zu rücken. Im zweiten Kapitel wird die Kritik am Realismus durch Dmitrij Merežkovskij und dessen programmatischen Essay „Über die Ursachen des Niedergangs und über neue Strömungen der zeitgenössischen neuen Literatur“ erläutert. Das Kapitel beleuchtet die Kritik an der positivistischen Weltanschauung des Realismus und die Suche nach neuen ästhetischen Prinzipien. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Vorgehen der symbolistischen Kunst und der Bedeutung von Sprache als Mittel der Transzendenz. Die Dekaden des russischen Symbolismus und die Entwicklung der Strömung werden im vierten Kapitel besprochen. Das fünfte Kapitel widmet sich der Erzählung „Argonavty“ von Andrej Belyj und analysiert die Definition von Utopie und Anti-Utopie. Das Kapitel beleuchtet die literarischen Motive und die sprachlichen Besonderheiten der Erzählung im Kontext der symbolistischen Ästhetik.
Schlüsselwörter
Russischer Symbolismus, Andrej Belyj, „Argonavty“, Realismuskritik, Sprache als Transzendenz, Dekaden des Symbolismus, Utopie, Anti-Utopie, Stilistische Mittel.
- Quote paper
- Vitalij Baisel (Author), 2011, Der russische Symbolismus und seine Sprache , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171410