Anfang der siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts wurde, vor allem ausgelöst durch die Frauenbewegung und durch die Transformation der Geschlechterordnung, angefangen die Aufmerksamkeit immer mehr auf Männer zu richten. Es ist die Männlichkeitsforschung entstanden, die eine relativ junge Disziplin der Sozialwissenschaften ist und sich mitten im Entwicklungsstadium befindet. Diese Diplomarbeit befasst sich mit den Männlichkeitsbilder und Männlichkeitsvorstellungen von Jungen mit kurdischem Migrationshintergrund.
Diese Arbeit hat sich das Ziel gesetzt Widersprüche und Dynamiken innerhalb des sozialen Geschlechts zu analysieren und sichtbar zu machen und auf der anderen Seite zu erforschen, wie Männlichkeit bei Jungen mit kurdischem Migrationshintergrund gelebt wird, welche Typen von Männlichkeiten sich herausbilden und wie groß der Einfluss der Herkunfts- und Mehrheitsgesellschaft ist. Der Schwerpunkt bei der Erforschung von Männlichkeitstypen liegt vor allem im Freizeitverhalten und den Freundschaftskreisen der Jungen, wobei auch der Einfluss des Ehrbegriffes auf die verschiedenen Männlichkeitstypen und das Verhältnis von Männlichkeit und Gewalt sowie Männlichkeit und Homophobie genauer unter die Lupe genommen werden.
Der vorliegenden Diplomarbeit liegen fünf narrative Interviews zu Grunde, die mit Jungen mit kurdischem Migrationshintergrund durchgeführt und mit dem Verfahren der zusammenfassenden Inhaltsanalyse ausgewertet wurden.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Geschichte der Männlichkeitsforschung
- III Die Soziale Konstruktion von Männlichkeit
- DIE FEMINISTISCHE THEORIE
- IV Männlichkeitsforschung
- DER SOZIALE HABITUS
- HEGEMONIALE MännlichkeiT
- V Untersuchungsdesign
- GESCHLECHTERFORSCHUNG UND QUALITATIVE MEthoden
- FRAGESTELLUNG DER UNTERSUCHUNG UND FORSCHUNGSANSATZ
- DAS NARRATIVE INTERVIEW
- DIE INTERVIEWPARTNER UND IHRE REKRUTIERUNG
- VI Darstellung der Ergebnisse
- AUSWERTUNGSMETHODE
- FREUNDINNEN UND FREIZEITGESTALTUNG
- Resümee
- MÄNNLICHKEIT UND GEWALT
- Resümee
- MÄNNLICHKEIT und Ehre
- Resümee
- MÄNNLICHKEIT UND HOMOPHOBIE
- Resümee
- VII Zusammenfassung und Forschungs Ausblick
- VIII Literatur
- IX Anhang
- DIE REGELN DER TRANSKRIPTION
- ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der kritischen Männlichkeitsforschung und untersucht Männlichkeiten und Männlichkeitsvorstellungen am Beispiel von Jungen mit kurdischem Migrationshintergrund in Österreich. Die Arbeit strebt an, die Konstruktion von Männlichkeit im Kontext der Migrationserfahrungen und den damit verbundenen kulturellen und gesellschaftlichen Einflüssen zu analysieren. Dabei wird die Frage nach den Auswirkungen dieser Einflüsse auf die Lebenswelt der jungen Männer und ihre Identitätsfindung im Spannungsfeld zwischen traditionell-kurdischen und österreichischen Wertvorstellungen beleuchtet.
- Die soziale Konstruktion von Männlichkeit
- Männlichkeitsforschung im Kontext von Migration
- Die Rolle des sozialen Habitus in der Konstruktion von Männlichkeit
- Hegemoniale Männlichkeit und ihre Auswirkungen auf die Lebenswelt von jungen Männern mit Migrationshintergrund
- Geschlechterrollen und deren Interpretation im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Dominanz männlicher Perspektiven in der wissenschaftlichen Tradition des Westens beleuchtet und die Entstehung der Männlichkeitsforschung im Kontext der Frauenbewegung und der Transformation der Geschlechterordnung beschreibt. Kapitel II widmet sich der Geschichte der Männlichkeitsforschung und skizziert den Wandel von der Vorstellung von Männlichkeit als universeller Norm hin zu einer kritischen Betrachtung von Geschlechterrollen. Kapitel III beleuchtet die soziale Konstruktion von Männlichkeit anhand der feministischen Theorie. Kapitel IV führt den Begriff des sozialen Habitus ein und diskutiert die Bedeutung von hegemonialer Männlichkeit im Kontext von Migrationserfahrungen. Kapitel V präsentiert das Untersuchungsdesign, die Methodik und die Fragestellung der Arbeit. Kapitel VI präsentiert die Ergebnisse der Forschungsarbeit, wobei die Themenbereiche Freundinnen und Freizeitgestaltung, Männlichkeit und Gewalt, Männlichkeit und Ehre sowie Männlichkeit und Homophobie im Mittelpunkt stehen.
Schlüsselwörter
Männlichkeitsforschung, Männlichkeiten, Migrationshintergrund, kurdische Kultur, soziale Konstruktion, Geschlechterrollen, Hegemoniale Männlichkeit, Habitus, Identität, Qualitative Forschung, Narrative Interviews.
- Quote paper
- Mevluet Kuecuekyasar (Author), 2011, Kritische Männlichkeitsforschung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171159