Zur Herstellung von verkaufsfähigen Produkten, arbeiten heute praktisch alle Unternehmen in mehrstufigen Wertschöpfungsketten (vgl. Schulte 2009, S.19) zusammen. Dies resultiert zum einen aus der weltweiten Globalisierung und der daraus entstandenen Arbeitsteilung und zum anderen aus der Konzentration der einzelnen Unternehmen auf deren Kernkompeten-zen. Diese Zusammenarbeit, verlangt einen um ein vielfaches höheren Koordinationsauf-wand zwischen den beteiligten Gliedern, als dies bei beinahe unabhängigen Einzelunter-nehmen nötig wäre. Da es aber in der heutigen Wirtschaft kaum mehr Unternehmen gibt, die ohne Lieferanten auskommen bzw. die nicht selbst als Lieferant fungieren, sind beinahe alle Unternehmen Teil einer Wertschöpfungskette. (z.B. Bäcker – Mehllieferant, Schlosser – Stahlgroßhandel – Walzwerk – Stahlwerk – Kohlegrube)
Jede Absatzkette kann somit als System betrachtet werden, welches sich aus verschiedenen Subsystemen (den einzelnen Gliedern) zusammensetzt. Die Betrachtung eines gesamten Systems (z.B. Kunde – Einzelhandel – Großhandel – Produzent – Lieferant) wird als Supply Chain (vgl. Schulte 2009, S.14) bezeichnet. Das Supply Chain Management bezeichnet den Versuch mittels moderner Informations- und Kommunikationstechnologien die gesamte Kette abzubilden und somit plan- und steuerbar zu machen.
Somit ist für Optimierungen nicht der Erfolg einzelner Unternehmen entscheidend, sondern deren Wirkungen auf die gesamte Kette, was eine extreme Komplexität zur Folge hat.
Auf Grund schwankender Auftragseingänge, fließen Güterströme zwischen den Gliedern der Absatzkette nicht stetig. Durch verschiedene, zusammenwirkende Ursachen, kommt es innerhalb der Kette zu unternehmerischem Fehlverhalten, welches sich negativ auf die gesamte Kette auswirkt. Dieser Effekt wird Bullwhip Effekt genannt. Ziel dieser Arbeit ist es, das Phänomen des Bullwhip Effekts -auch „Wishplash“ oder „Whipsaw“ – Effekt gesprochen- zu erläutern, und geeignete Gegenmaßnahmen aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Der Bullwhip-Effekt
- 2.1. Auswirkungen in der Kette bzw. auf deren Glieder.....
- 3. Ursachen des Bullwhip Effekts.
- 3.1. Unbeständige Nachfrage (demand forecast updating)
- 3.2. Bündelbestellungen (Order Batching)...
- 3.3. Burbidge Effekt (nicht synchrone Bestellperioden).
- 3.4. Preisschwankungen (Price Fluctuation) und Mengendegressionseffekt.
- 3.5. Engpasspoker und Mengenkontierung (Rationing and shortage gaming) .....
- 4. Auswirkungen des Bullwhip Effekts
- 5. Vermeidungsmöglichkeiten, Gegensteuerung,...
- 5.1. Beachtung von unbeständiger Nachfrage.....
- 5.2. Übernahme der Verantwortung für die Bestände des Kunden (VMI) …………………….
- 5.3. Vermeidung von Auftragsbündelung
- 5.4. Vermeidung von Engpasspoker und Mengenkontierung ..
- 5.5. Gleichförmige Preispolitik …......
- 5.6. Bewusstseinsbildung, Schulungsmaßnahmen.
- 6. Schlussbetrachtung
- 7. Literaturnachweis....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, das Phänomen des Bullwhip Effekts –auch „Wishplash“ oder „Whipsaw“ – Effekt gesprochen zu erläutern, und geeignete Gegenmaßnahmen aufzuzeigen.
- Der Bullwhip-Effekt als Phänomen in der Supply Chain
- Ursachen des Bullwhip-Effekts
- Auswirkungen des Bullwhip-Effekts auf die Supply Chain
- Vermeidungsmöglichkeiten und Gegenmaßnahmen
- Bedeutung von Informations- und Kommunikationstechnologien in der Supply Chain
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Bullwhip-Effekt als ein Problem in mehrstufigen Wertschöpfungsketten einführt und die Bedeutung von Supply Chain Management hervorhebt. Kapitel 2 erklärt den Bullwhip-Effekt selbst, beschreibt seine Auswirkungen auf die einzelnen Glieder der Kette und verdeutlicht die Problematik der nicht nachvollziehbaren Bedarfsschwankungen. Kapitel 3 analysiert die Ursachen des Bullwhip-Effekts, wobei verschiedene Faktoren wie unbeständige Nachfrage, Bündelbestellungen, Preisschwankungen und Engpasspoker beleuchtet werden. Abschließend werden in Kapitel 5 verschiedene Vermeidungsmöglichkeiten und Gegenmaßnahmen vorgestellt, die dazu beitragen können, den Bullwhip-Effekt zu minimieren und somit eine effizientere und stabilere Supply Chain zu gewährleisten.
Schlüsselwörter
Bullwhip-Effekt, Supply Chain, Wertschöpfungskette, Bedarfsschwankungen, unbeständige Nachfrage, Bündelbestellungen, Preisschwankungen, Engpasspoker, Mengenkontierung, Informations- und Kommunikationstechnologien, Supply Chain Management.
- Quote paper
- Martin Lenz (Author), 2011, Der Bullwhip-Effekt in der Supply-Chain , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171123