Von Katy Perrys I Kissed A Girl über Britney Spears Womanizer bis zu Madonnas Hung Up sind Chartstürmer zu Beginn des neuen Jahrtausends immer wieder stark von „elektronisch“ geprägten Patterns und Imagebildungen durchsetzt. Eine musikwissenschaftliche Untersuchung kann sich jedoch nicht damit begnügen, diese Feststellung einfach zu setzen, auch wenn sie gerade bei den genannten Titeln vielleicht unmittelbar einleuchtet. Vielmehr muss gefragt werden, was daran denn überhaupt „techno“ ist.
Dabei meint „Techno“ hier als Oberbegriff alle Formen von elektronischer Tanzmusik, und nicht die Unterkategorie gleichen Namens. Ebenso wenig meint „Electronic Sounds“ das Format der Klänge - schließlich wird heutzutage fast jegliche Musik elektronisch bzw. digital produziert, selbst sogenannte „ernste“, aber auch orchestrale (z. B. Filmscores) und was den Aufnahmeprozess, die Filterung und damit die selektive Ein- und Ausspeisung bestimmter Klangsignale anbelangt, selbst mechanisch erzeugte, also etwa klassisch-romantische Kunstmusik.
Das hier zur Debatte stehende Phänomen ist jedoch ein anderes: was führt dazu, dass ein Song wie die genannten, und daraus als These abgeleitet ein steigender, empirisch feststellbarer Anteil von Charts-Musik generell beim Hören als „techno" empfunden wird?
Dazu soll zunächst in einer empirischen Erhebung belegt werden, dass ein hoher Anteil gegenwärtiger Mainstream-Produktionen „Electronic Sounds“ im klanglichen Sinne enthält, also auf eine bestimmte Art und Weise klingt wie Techno, womöglich gar als Techno zu bezeichnen ist. Mainstream-Pop wird hier zur methodischen und zeitlichen Fokussierung als Top Ten des Jahres 2010 gefasst. Mittels einer Analyse wird dieses musikalische Konzept anschließend am konkreten Fallbeispiel untersucht. Hier wird deutlich werden, dass „Electronic Sounds“ in der Musikindustrie unter anderem als Zeichen eingesetzt werden, die auf die Techno-Kultur und die durch sie ausgebildeten Lebensweisen und -stile zurückgreifen, folglich diese Weisen inkorporieren und neu vermitteln. In einem zweiten Teilsoll dieses Phänomen kritisch hinterfragt und auf sein gesellschaftliches Bewegungsmoment abgeklopft werden. Vereinfacht ausgedrückt, soll nach der Feststellung, dass Techno im gegenwärtigen Mainstream-Popgeschäft eine maßgebliche Rolle zukommt, auch nach dem warum gefragt werden. Genauer: welche gesellschaftlichen Entwicklungen spiegeln sich wie in den von und in ihr produzierten musikalischen Artefakten und umgekehrt?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Untersuchungsgegenstand
- 2.1 Empirische Erhebung
- 2.2 Musikalisches Konzept: New Techno
- 3. Analyse
- 3.1 Kesha: Tik Tok
- 3.2 Stromae: Alors on danse
- 3.3 Lady Gaga: Bad Romance
- 3.4 Zusammenfassung Analyse
- 4. Essay
- 4.1 Flow
- 4.2 De-sign
- 4.3 Cyborgs @ Utopia
- 4.4 Zusammenfassung Essay
- 5. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit „Electronic Sounds – Zur Elektronisierung von Mainstream-Pop“ untersucht das Phänomen der zunehmenden Dominanz technoider Elemente in der Popmusik des Jahres 2010. Ziel ist es, die musikalischen und kulturellen Ursachen dieser Entwicklung zu analysieren und deren gesellschaftliche Relevanz zu beleuchten.
- Analyse der musikalischen Konzepte von „New Techno“ und deren Einfluss auf den Mainstream-Pop
- Untersuchung der Verbindung zwischen „Electronic Sounds“ und der Techno-Kultur
- Beurteilung der Rolle von Informationstechnologien in der Entwicklung des zeitgenössischen Musikverständnisses
- Kritik der Vermittlung von sozialen und kulturellen Strömungen durch den Mainstream-Pop
- Entwicklung eines umfassenden Bildes von der Rolle des Mainstream-Pop in der gegenwärtigen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik der Elektronisierung von Mainstream-Pop ein und stellt die Forschungsfrage nach den musikalischen und kulturellen Ursachen dieses Phänomens. Kapitel 2 untersucht den Untersuchungsgegenstand empirisch anhand von Top-Ten-Hits des Jahres 2010 und stellt das musikalische Konzept „New Techno“ vor, das als Grundlage für die Analyse dient. Kapitel 3 analysiert exemplarisch drei Titel, die als besonders stark von „Electronic Sounds“ geprägt gelten: „Tik Tok“ von Kesha, „Alors on danse“ von Stromae und „Bad Romance“ von Lady Gaga. Kapitel 4 widmet sich einem essayistischen Teil, in dem das Phänomen „Electronic Sounds“ in einem gesellschaftlichen Kontext beleuchtet wird und die Themen „Flow“, „De-sign“ und „Cyborgs @ Utopia“ diskutiert werden.
Schlüsselwörter
Elektronische Tanzmusik, New Techno, Electronic Sounds, Mainstream-Pop, Techno-Kultur, Informationstechnologie, Gesellschaftliche Entwicklungen, Flow, De-sign, Cyborgs @ Utopia
- Quote paper
- B. A. Bruno Desse (Author), 2011, Electronic Sounds, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170747
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