Einleitung
Ich werde in meiner Hausarbeit am Beispiel der ehemaligen Jugoslawischen Republik „Mazedonien“ (von nun an: e.J.R.M) argumentieren, dass die wichtigsten Charakteristika einer Kulturnation - nämlich Sprache, Kultur, Religion und Abstammung - besonders nach 1944 von bestimmten Akteuren hervorgehoben wurden, um die Grundlagen einer „mazedonischen“ Nation zu unterstützen. Ich werde mich auf den Zeitraum von 1944 bis 2001 mit vier Abschnitten fokusieren: 1. Die Periode von 1944-1952, in der eine neue „mazedonische“ Sprache geschaffen bzw. kodifiziert wurde und kulturelle sowie wissenschaftliche „mazedonische“ Einrichtungen gegründet worden sind; 2. Der Abschnitt von 1967-1986, in dem eine „autokephale mazedonische orthodoxe Kirche“ (von nun an: AMOK) gegründet worden ist und eine national-orientierte Strömung für ein „freies, unabhängiges und vereinigtes Mazedonien“ entstanden ist. In den Verfassungen der Teilrepublik der jugoslawischen Föderation von 1974 und hauptsächlich von 1986 bekam die „mazedonische“ Nation offensichtlich eine besondere Stellung im Vergleich zu den anderen Nationalitäten des Staates. 3. Die Einführung der ersten Verfassung von 1991 nach der Unabhängigkeit der ehemaligen Teilrepublik bestätigt noch einmal und „etabliert“ die Dominanz der „mazedonischen“ Nation. 4. In Bezug auf die Kosovokrise und die Minderheitenprobleme wurde im Jahr 2001 eine neue Verfassung eingeführt, die klare Anzeichen dafür aufwies, die Kulturnation zu einer Staatsnation zu formieren.
In dem heutigen unabhängigen Staat des ehemaligen Jugoslawiens hat nach dem Ende des zweiten Weltkrieges der Aufbau einer Nation begonnen, die Charakteristika einer Kulturnation beweist. Im Laufe der Jahre und durch Verfassungsreformen gab es aufgrund von inneren Konflikten zwischen den Völkern Versuche...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff „Nation“ – Kultur- und Staatsnation
- Merkmale einer Kulturnation in der e.J.R.M. 1944-1952
- „Autokephale Makedonische Orthodoxe Kirche“
- E.J.R.M.:,,Nationalstaat ethnischer Mazedonier?"
- Unabhängigkeit und die neue Verfassung von 1991
- Die Albaner vor einer Verfassungsänderung (Umfrage)
- Abschied vor der Vorstellung, die e.J.R.M. sei „unser“ Staat
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert am Beispiel der ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien (e.J.R.M.) den Prozess der Nationbildung und die Transformation von einer Kulturnation zu einer Staatsnation. Dabei werden die historischen Entwicklungen von 1944 bis 2001 unter Berücksichtigung von Sprache, Kultur, Religion und Abstammung untersucht.
- Die Herausbildung einer „mazedonischen“ Nation und die Kodifizierung der Sprache im Zeitraum 1944-1952
- Die Rolle der „autokephalen mazedonischen orthodoxen Kirche“ (AMOK) und die Entstehung einer national-orientierten Strömung
- Die Bedeutung der Verfassungen von 1974 und 1986 für die Stellung der „mazedonischen“ Nation innerhalb der jugoslawischen Föderation
- Die Etablierung der „mazedonischen“ Nation nach der Unabhängigkeit 1991
- Die Auswirkungen der Kosovokrise und der Minderheitenprobleme auf den Prozess der Staatsnationenbildung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Hausarbeit stellt die zentrale Fragestellung und den methodischen Ansatz zur Analyse der e.J.R.M. als Kulturnation und Staatsnation dar.
- Der Begriff „Nation“ – Kultur- und Staatsnation: Die Arbeit definiert den Begriff „Nation“ und unterscheidet zwischen Kulturnationen und Staatsnationen. Dabei werden verschiedene Perspektiven und Definitionen von prominenten Wissenschaftlern wie Ernest Renan, Karl Deutsch und Friedrich Meinecke vorgestellt.
- Merkmale einer Kulturnation in der e.J.R.M. 1944-1952: Das Kapitel beleuchtet die Entstehung und Entwicklung einer „mazedonischen“ Kulturnation in der Nachkriegszeit. Es werden die Bemühungen zur Kodifizierung der Sprache und die Gründung von kulturellen Institutionen sowie wissenschaftlichen Einrichtungen analysiert.
- „Autokephale Makedonische Orthodoxe Kirche“: Dieses Kapitel behandelt die Gründung der AMOK und die Rolle der Religion im Kontext der Nationbildung. Es werden auch die nationalistischen Strömungen mit dem Ziel eines „freien, unabhängigen und vereinigten Mazedonien“ vorgestellt.
- E.J.R.M.:,,Nationalstaat ethnischer Mazedonier?": Der Fokus liegt hier auf der Entwicklung der Verfassungen von 1974 und 1986 sowie der besonderen Stellung der „mazedonischen“ Nation innerhalb der jugoslawischen Föderation.
- Unabhängigkeit und die neue Verfassung von 1991: Das Kapitel untersucht die Auswirkungen der Unabhängigkeit auf die „mazedonische“ Nation und die Bestätigung der „Dominanz“ der „mazedonischen“ Nation in der ersten Verfassung von 1991.
- Die Albaner vor einer Verfassungsänderung (Umfrage): Der Abschnitt beleuchtet die Problematik der Minderheiten im Kontext der Nationbildung und analysiert die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema Verfassungsänderungen aus Sicht der albanischen Bevölkerung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die folgenden Schlüsselwörter und Themenbereiche: Nation, Kulturnation, Staatsnation, e.J.R.M., Mazedonien, Sprache, Kultur, Religion, Abstammung, Nationbildung, Minderheiten, Kosovokrise, Verfassungsreformen, historische Entwicklung, Jugoslawien, Interkulturelle Konflikte.
- Quote paper
- Grigorios Athanasiadis (Author), 2009, Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170367