Der deutschstämmige Psychoanalytiker Herbert Freudenberger prägte 1974 in einem
Aufsatz einen Begriff, der in den USA in kürzester Zeit populär wurde: "Burn Out" .
Er wurde hier auf eine Problematik aufmerksam, die für professionelle Helfer
existierte. Er beobachtete, wie aus aufopferungsvollen, pflichtbewussten und
engagierten Helfern häufig Mitarbeiter wurden, die leicht reizbar sind, eine zynische
Einstellung gegenüber den Klienten entwickelten und Symptome einer physischen
und psychischen Erschöpfung zeigten. Diese Veränderung wurde als Burn Out, als
Ausbrennen bezeichnet. Er beschrieb Burn Out als einen Zustand körperlicher,
emotionaler und geistiger Erschöpfung. Es handelt sich nicht um eine gewöhnliche
Arbeitsmüdigkeit, sondern um einen Zustand, der mit wechselhaften Gefühlen der
Erschöpfung und Anspannung verbunden ist. Gegenwärtig gibt es noch keine
Übereinstimmung bezüglich der Ursachen von Burn Out. Manche Definitionen sehen
die Ursache für Burn Out in der Persönlichkeit des Helfers, andere betonen die
Bedeutung der Arbeitsbedingungen oder die gesellschaftlichen Bedingungen.
Inzwischen ist das Burn Out Syndrom für mehr als 30 Berufe und gesellschaftliche
Gruppen beschrieben worden: häufig bei Lehrern, Sozialarbeitern, Therapeuten aller
Art, Krankenschwestern, Hausfrauen und Arbeitslosen usw. Auffallend ist es, dass in
den meisten der besonders „ Burn Out- trächtigen Berufe“ mit Menschen gearbeitet
wird, und zwar in sofern asymmetrisch, als die eine Seite dabei gibt, die andere aber
nur nimmt. Burn Out ist vor allem in der Krankenpflege zu einem Begriff geworden,
aufgrund dieser Asymmetrie. Der Begriff ,,Burnout" wird nach Burisch (1998, S. 3) im ,,psychologischen Sinn" das
erste Mal in Graham Greenes Erzählung A Burnout Case von 1961 verwendet. Barth
(1990, S. 3) verweist aber darauf, dass es so etwas Ähnliches wie das Ausbrennen
schon viel früher gegeben hat, es aber anders benannt wurde. Dazu gibt sie einen
Artikel aus dem Jahre 1911 wieder, in dem eine ,,moderne Lehrerkrankheit" mit
Namen ,,Neurasthenie" beschrieben wird, deren Symptome stark an die
Erscheinungsformen erinnern, welche man heute dem Burnout zuschreibt. Burnout
ist also durchaus ein älteres Phänomen, das wahrscheinlich durch gesellschaftliche Veränderungen immer häufiger auftrat, und deshalb durch die Forschungsliteratur in
den 70er Jahren aufgenommen und benannt wurde. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung / Definition
- Was bedeutet „Burnout“?
- Geschichtlicher Verlauf
- Forschungstheorien
- Verschiedene Burnout Modelle
- Ursachen und Symptome
- Stadien im Detail
- Die Burnout-Arten
- Zusammenhang zwischen Stress und Burnout
- Stresstypen
- Stressreaktionen nach H. Seyle
- Wie hängen Stress und Krankheit zusammen?
- Erläuterung des Burnout am Beispiel von Pädagogen
- Was unterscheidet den Lehrerberuf von anderen sozialen Berufen
- Prozess und Symptome von Lehrern
- Die Rolle des Lehrers
- Was die Schüler vom Lehrer erwarten?
- Befunde
- Spezielle Präventivmethoden aus dem Beruf des Lehrers bezogen
- Allgemeine Präventivstrategien
- Schlussgedanke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das Burnout-Syndrom, insbesondere im Kontext des Lehrerberufs. Ziel ist es, das Phänomen Burnout zu definieren, seine geschichtlichen Entwicklung und verschiedene Modelle zu beleuchten, sowie Ursachen, Symptome und Arten von Burnout zu beschreiben. Der Fokus liegt auf der Analyse des Zusammenhangs zwischen Stress und Burnout und der besonderen Herausforderung für Pädagogen.
- Definition und geschichtlicher Verlauf des Burnout-Syndroms
- Ursachen und Symptome von Burnout
- Burnout im Lehrerberuf: spezifische Herausforderungen
- Zusammenhang zwischen Stress und Burnout
- Präventionsstrategien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung / Definition: Der Text beginnt mit der Definition von Burnout, basierend auf der Arbeit von Herbert Freudenberger, der den Begriff 1974 prägte. Er beschreibt Burnout als einen Zustand körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung, der über gewöhnliche Arbeitsmüdigkeit hinausgeht. Die Einleitung betont die fehlende Einigkeit über die Ursachen von Burnout und die breite Palette von Berufen, die davon betroffen sind, besonders solche mit asymmetrischer Interaktion zwischen Geber und Nehmer, wie in der Krankenpflege. Der Text erwähnt auch frühere Beschreibungen ähnlicher Phänomene, wie die "moderne Lehrerkrankheit" Neurasthenie von 1911, um die historische Perspektive zu beleuchten. Die Definition von Maslach und Jackson wird eingeführt, die Burnout als ein psychologisches Syndrom aus emotionaler Erschöpfung, Depersonalisierung und reduzierter persönlicher Erfüllung beschreibt.
Was bedeutet „Burnout“?: Dieses Kapitel vertieft die Definition von Burnout. Es referenziert die Verwendung des Begriffs in Graham Greenes Erzählung von 1961 und betont, dass ähnliche Phänomene bereits früher existierten, aber anders bezeichnet wurden. Der Fokus liegt auf der Entwicklung des wissenschaftlichen Verständnisses von Burnout, beginnend mit Freudenbergers praxisorientierten Beobachtungen an Mitarbeitern in helfenden Berufen bis hin zu den systematischeren Untersuchungen von Maslach und Jackson, die eine prägnante Definition liefern.
Geschichtlicher Verlauf: Dieses Kapitel gibt einen historischen Überblick über die Entwicklung des Verständnisses von Burnout. Es beginnt mit der frühen Erwähnung des Begriffs in der Literatur und verfolgt dann die wissenschaftliche Erforschung des Phänomens, beginnend mit Freudenbergers Arbeit. Der Text hebt hervor, wie die wiederholte Beobachtung ähnlicher Symptome bei Mitarbeitern in helfenden Berufen zur Entwicklung des Konzepts des Burnout-Syndroms führte. Der Fokus liegt auf dem Übergang von anekdotischen Beobachtungen zu systematischen wissenschaftlichen Untersuchungen.
Schlüsselwörter
Burnout, Stress, Lehrerberuf, Pädagogen, Erschöpfung, Depersonalisierung, Prävention, psychische Gesundheit, soziale Arbeit, helfende Berufe, Stressreaktionen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Burnout-Syndrom im Lehrerberuf
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit befasst sich umfassend mit dem Burnout-Syndrom, insbesondere im Kontext des Lehrerberufs. Sie definiert Burnout, beleuchtet seine historische Entwicklung und verschiedene Modelle, beschreibt Ursachen, Symptome und Arten von Burnout und analysiert den Zusammenhang zwischen Stress und Burnout sowie die besonderen Herausforderungen für Pädagogen. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung mit Definition, einen geschichtlichen Überblick, die Darstellung verschiedener Forschungstheorien und Modelle, die Ursachen und Symptome von Burnout, eine detaillierte Betrachtung des Burnouts bei Lehrern, Präventionsmethoden und einen Schlussteil.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: Definition und geschichtlicher Verlauf des Burnout-Syndroms; Ursachen und Symptome von Burnout; Burnout im Lehrerberuf mit seinen spezifischen Herausforderungen; der Zusammenhang zwischen Stress und Burnout; und schließlich geeignete Präventionsstrategien.
Wer hat den Begriff „Burnout“ geprägt und wann?
Der Begriff „Burnout“ wurde 1974 von Herbert Freudenberger geprägt. Die Arbeit verweist jedoch auch auf frühere Beschreibungen ähnlicher Phänomene, wie die „moderne Lehrerkrankheit“ Neurasthenie von 1911, um die historische Perspektive zu beleuchten. Die Definition von Maslach und Jackson, die Burnout als ein psychologisches Syndrom aus emotionaler Erschöpfung, Depersonalisierung und reduzierter persönlicher Erfüllung beschreibt, wird ebenfalls eingeführt.
Welche Definition von Burnout wird verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Definitionen von Burnout. Die Definition von Freudenberger beschreibt Burnout als einen Zustand körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung, der über gewöhnliche Arbeitsmüdigkeit hinausgeht. Die systematischere Definition von Maslach und Jackson wird ebenfalls herangezogen, die Burnout als ein psychologisches Syndrom aus emotionaler Erschöpfung, Depersonalisierung und reduzierter persönlicher Erfüllung beschreibt.
Wie wird der Zusammenhang zwischen Stress und Burnout dargestellt?
Die Seminararbeit analysiert den engen Zusammenhang zwischen Stress und Burnout. Sie untersucht verschiedene Stresstypen und Stressreaktionen nach Hans Selye und beleuchtet, wie Stress zu Krankheit und letztendlich zu Burnout führen kann. Der Fokus liegt auf der besonderen Belastungssituation von Lehrkräften und den damit verbundenen Herausforderungen.
Welche spezifischen Herausforderungen im Lehrerberuf werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert die spezifischen Herausforderungen des Lehrerberufs im Kontext von Burnout. Sie betrachtet die Rolle des Lehrers, die Erwartungen der Schüler, den Prozess und die Symptome von Burnout bei Lehrern und was den Lehrerberuf von anderen sozialen Berufen unterscheidet.
Welche Präventionsmethoden werden vorgestellt?
Die Seminararbeit beschreibt sowohl spezifische Präventionsmethoden für Lehrer als auch allgemeine Präventionsstrategien zur Vermeidung von Burnout. Diese Strategien zielen darauf ab, Stress zu reduzieren und die psychische Gesundheit von Lehrkräften zu fördern.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Burnout, Stress, Lehrerberuf, Pädagogen, Erschöpfung, Depersonalisierung, Prävention, psychische Gesundheit, soziale Arbeit, helfende Berufe, Stressreaktionen.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, welche die wesentlichen Inhalte und Erkenntnisse jedes Abschnitts zusammenfasst. Diese Zusammenfassungen bieten einen schnellen Überblick über die behandelten Themen.
- Quote paper
- Christian Bornemann (Author), 2003, Burnout am Beispiel eines Lehrers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17026