Die Charakterisierung der Kuba Krise als „Gamble“, zu deutsch als risikoreiches Glücksspiel, lässt sich nicht von der Hand weisen; immer wieder kam es zu Situationen, in denen der Einsatz von nuklearen Waffen unmittelbar bevorstand. Diese Brisanz der „13 Tage“ fasziniert noch heute viele Autoren und führt zuweilen zu einer verkürzten Darstellung der Krise, die sich lediglich mit dem Zeitraum vom 14/15-28 Oktober befasst und ihre Vorgeschichte außer Acht lässt. Meiner Ansicht nach sind jedoch bestimmte Elemente und Ereignisse im Vorfeld des Oktobers 1962 von zentraler Bedeutung, um die Handlungsmuster und Denkweisen sowohl der sowjetischen als auch der amerikanischen Führung verstehen zu können. Die Auseinandersetzung mit diesen Denkmustern, in Verbindung mit ihren Ursachen und Konsequenzen nehmen eine zentrale Position in dieser Arbeit ein. Bei der Analyse der genannten Punkte gehe ich von der
These aus, dass die Kubakrise in vielerlei Hinsicht als typisches Produkt der Logik des Kalten Krieges zu deuten ist, das ohne den speziellen Kontext des letzteren nicht zu verstehen ist.
Folgerichtig gebe ich zunächst einen Überblick über diejenigen Aspekte, die meiner Meinung die Eskalation auf Kuba überhaupt erst ermöglichten. Anschließend werde ich in einen generellen Überblick über die Krise geben und hierbei ihrer Chronologie folgen. In einem zweiten, mehr analytisch geprägten Teil gehe ich auf die Beweggründe der zentralen Akteure ein und gebe Einblicke in die
Rezeption der Kubakrise in der Forschung. Abschließend werde ich ein Fazit aus der zuvor getätigten Analyse ziehen, um die Ergebnisse der Arbeit zusammenzufassen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- I. Vorgeschichte und Chronik der Krise
- Der Weg zur Kubakrise – Ursachen eines Konflikts
- Aktion und Reaktion – Gegenseitige Fehleinschätzungen begünstigen die Krise
- Die Kubakrise - ein Konflikt auf dem Prüfstand
- Fazit und Schlussfolgerung
- II. One Hell of a Gamble
- Fazit und Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit befasst sich mit der Kubakrise von 1962 und beleuchtet die Ereignisse, die zum Ausbruch der Krise führten, sowie die Handlungsmuster und Denkweisen der beteiligten Akteure. Ziel ist es, die Kubakrise als ein typisches Produkt der Logik des Kalten Krieges zu analysieren und ihre Ursachen und Folgen zu verstehen.
- Die Eskalation der Kubakrise
- Die Rolle der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten im Konflikt
- Die Auswirkungen der Kubakrise auf die internationalen Beziehungen
- Die Bedeutung der Kubakrise für das Verständnis des Kalten Krieges
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel der Arbeit beleuchtet die Vorgeschichte der Kubakrise. Es wird analysiert, wie die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion in den Konflikt um Kuba verwickelt wurden und welche Faktoren zur Eskalation der Spannungen führten. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf die Rolle Fidel Castros und seiner Regierung sowie auf die politische und ökonomische Abhängigkeit Kubas von den USA gelegt.
Im zweiten Kapitel wird die Kubakrise selbst in ihrer Chronologie dargestellt. Die Ereignisse der „thirteen days“ vom 14./15. Oktober bis zum 28. Oktober 1962 werden detailliert beschrieben und die Reaktionen der beiden Supermächte auf die Entdeckung der sowjetischen Atomraketen auf Kuba beleuchtet.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen des Kalten Krieges, insbesondere mit der Kubakrise, der sowjetischen Operation „Anadyr“, der Rolle der Vereinigten Staaten, der Sowjetunion und Kubas sowie mit dem Konflikt zwischen den Supermächten. Weitere wichtige Begriffe sind Atomwaffen, strategische Abschreckung, die „thirteen days“ und die Logik des Kalten Krieges.
- Quote paper
- Vincent Glittenberg (Author), 2010, Die Kubakrise 1962 – ein atomarer Poker um Glaubwürdigkeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169826