[...] Die allgemeine Wachstumsphase
der Schweizer Bankenwelt auf allen Ebenen wurde in den 90er-Jahren allerdings
stark gebremst und schwenkte hinsichtlich einiger Aspekte in eine neue Richtung.
Bilanzsumme, Erträge und Rentabilität wurden zwar nochmals gesteigert, demgegenüber
war aber eine starke Reduktion der Anzahl Banken und deren Niederlassungen
sowie eine Stagnation des Personalbestandes zu beobachten, wobei sich
gleichzeitig die Gewichtung der Geschäftserträge sowie der Bilanzpositionen stark
veränderte. Begleitet wurde die Strukturänderung durch eine rasante technologische
Entwicklung sowie neue Beratungsansätze und Produkte, welche in dieser Form noch
wenige Jahre zuvor kaum bekannt gewesen waren. Mittlerweile hat sich aufgrund verschiedener
Entwicklungen die oben erwähnte internationale Einstufung des Schweizer
Finanzplatzes geändert: Die Schweiz gilt heute als einer der Finanzplätze weltweit. Die
geschilderte Entwicklung an sich ist bereits bekannt und wurde auch entsprechend in
verschiedenen Veröffentlichungen dokumentiert beziehungsweise kommentiert. Die
vorliegende Lizentiatsarbeit unterscheidet sich in folgenden Punkten von bisherigen
Untersuchungen oder auch Kommentaren zur beobachteten Strukturänderung:
Ø Einerseits wird der Fokus auf einen aus historischer Sicht sehr engen Zeitrahmen
gelegt, welcher die 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts stellvertretend für die gesamte
Entwicklung der modernen Schweizer Bankenwelt in der Nachkriegszeit und andererseits
die 90er-Jahre als Jahrzehnt des Umschwunges in eine neue Richtung berücksichtigt.
Im Vergleich zu Veröffentlichungen mit wirtschaftlich geprägtem Hintergrund
handelt es sich demgegenüber bereits um einen sehr langen Betrachtungszeitraum,
da Wirtschaftskommentare in der Regel einen kürzeren Zeithorizont
zugrunde legen.
Ø Bei den meisten bisherigen Veröffentlichungen handelt es sich um stark isolierte
Einzelbereiche des Schweizer Bankwesens oder um die Betrachtung einer einzelnen
Bankengruppe. Bei der vorliegenden Abhandlung handelt es sich um den Versuch,
Aspekte der reinen Produktivitätsentwicklung mit denjenigen der technologischen
Entwicklung, der Personalpolitik sowie des gesetzlichen Umfeldes zu verschmelzen,
um somit den angesprochenen Strukturwandel fassbar zu machen und zu erklären.
Ziel der Arbeit ist es, die Entwicklung der bewegten jüngsten Bankengeschichte aufzuzeigen
und zusammenfassend einen kurzen Ausblick in die nächste Zukunft zu wagen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Überblick über die Schweizer Bankenstruktur
- 2.1 Definition einer Bank und ihr Aufgabengebiet
- 2.2 Besonderheiten der Bankenrechnungslegung
- 2.3 Bankengruppen
- 3 Ausgangslage 1980
- 3.1 Volumenverteilung
- 3.2 Personal
- 3.3 Organisationsstruktur
- 3.4 Technischer Stand
- 3.5 Produkte und Dienstleistungen
- 4 Entwicklung 1980 – 2000: Strukturwandel des Sektors
- 4.1 Der gesamte Finanzsektor rückt näher zusammen
- 4.2 Volumenverteilung im Wandel – Trend zum indifferenten Geschäft
- 4.3 Konzentration und Wandel des Bankensektors
- 5 Grundlagen des Wandels
- 5.1 Technische Entwicklung
- 5.2 Immobilienkrise und Refinanzierung
- 5.3 Neue Denkansätze
- 5.4 Entwicklung der gesetzlichen Grundlagen
- 5.5 Geänderte Bankenorganisation
- 5.6 Produkte
- 6 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Lizentiatsarbeit untersucht den Strukturwandel des Schweizer Bankensektors zwischen 1980 und 2000. Sie analysiert die Veränderungen in der Bankenlandschaft, die Entwicklung der Bilanzpositionen und Ertragsquellen, sowie die treibenden Kräfte hinter diesem Wandel. Der Fokus liegt auf der Verschmelzung von Aspekten der Produktivitätsentwicklung mit technologischen Fortschritten, Personalpolitik und dem gesetzlichen Umfeld.
- Entwicklung der Anzahl Banken und Niederlassungen
- Veränderungen der Bilanzpositionen und Ertragsquellen
- Einfluss der technologischen Entwicklung
- Rolle der gesetzlichen Rahmenbedingungen
- Auswirkungen der Immobilienkrise
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Strukturwandel des Schweizer Bankensektors in den 1990er Jahren, der sich durch eine steigende Bilanzsumme, Erträge und Rentabilität, aber gleichzeitig eine Reduktion der Bankenanzahl und Stagnation des Personalbestandes auszeichnete. Es werden die Unterschiede zu bisherigen Untersuchungen hervorgehoben, die sich oft auf einzelne Bereiche oder Bankengruppen konzentrierten. Diese Arbeit hingegen versucht, verschiedene Faktoren wie Produktivitätsentwicklung, Technologie, Personalpolitik und gesetzliches Umfeld zu integrieren, um den Strukturwandel zu erklären. Die zentralen Forschungsfragen befassen sich mit der Ausprägung des Strukturwandels bezüglich Anzahl Banken und Niederlassungen, den Veränderungen der Bilanzpositionen und Ertragsquellen, sowie den treibenden Kräften dieses Wandels. Einschränkungen der Untersuchung bezüglich der Detailtiefe einzelner Aspekte und der Berücksichtigung des internationalen Umfelds werden ebenfalls erwähnt. Die verwendeten Quellen umfassen die Bankenstatistik der Schweizerischen Nationalbank, Befragungen von Bankangestellten und Sekundärliteratur.
2 Überblick über die Schweizer Bankenstruktur: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über die Aufgaben einer Bank, die verschiedenen Bankengruppen und die Grundlagen der Bankenrechnungslegung. Die Finanzintermediation als ursprüngliche Aufgabe einer Bank wird erläutert, und die Vereinfachung der Darstellung der Bankenrechnungslegung wird begründet, um den Fokus auf die Entwicklung des Bankensektors zu legen. Es wird ein vereinfachtes Schema der Finanzintermediation zwischen Produzenten und Konsumenten dargestellt.
3 Ausgangslage 1980: Dieses Kapitel beschreibt die Ausgangslage des Schweizer Bankensektors im Jahr 1980, umfassend Aspekte der Volumenverteilung, Personalstruktur, Organisationsstruktur, des technischen Stands und der angebotenen Produkte und Dienstleistungen. Es bildet die Basis für den Vergleich mit der Entwicklung in den Folgejahren und ermöglicht die Analyse des Strukturwandels.
4 Entwicklung 1980 – 2000: Strukturwandel des Sektors: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung des Schweizer Bankensektors zwischen 1980 und 2000, indem es den Prozess der Konsolidierung und Konzentration innerhalb des Finanzsektors detailliert beschreibt und erklärt. Es untersucht die Veränderungen in der Volumenverteilung, den Trend zum indifferenten Geschäft und die Konzentration des Bankensektors. Die Analyse beleuchtet die Zusammenhänge zwischen diesen Entwicklungen und den im darauffolgenden Kapitel diskutierten Grundlagen des Wandels.
5 Grundlagen des Wandels: Dieses Kapitel untersucht die Faktoren, die den Strukturwandel im Schweizer Bankensektor zwischen 1980 und 2000 vorangetrieben haben. Es analysiert die Rolle der technischen Entwicklung, der Immobilienkrise und Refinanzierung, neuer Denkansätze, der Entwicklung der gesetzlichen Grundlagen, geänderter Bankenorganisation und neuer Produkte. Es ist zentral für das Verständnis der Ursachen des im vorherigen Kapitel beschriebenen Wandels.
Schlüsselwörter
Schweizer Banken, Strukturwandel, Finanzsektor, Konzentration, Technologie, Immobilienkrise, Regulierung, Bankenrechnungslegung, Finanzintermediation, Volumenverteilung, Personalpolitik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Lizentiatsarbeit: Strukturwandel des Schweizer Bankensektors 1980-2000
Was ist der Gegenstand dieser Lizentiatsarbeit?
Die Arbeit untersucht den Strukturwandel des Schweizer Bankensektors zwischen 1980 und 2000. Sie analysiert Veränderungen in der Bankenlandschaft, die Entwicklung von Bilanzpositionen und Ertragsquellen sowie die treibenden Kräfte hinter diesem Wandel. Der Fokus liegt auf der Verbindung von Produktivitätsentwicklung, technologischem Fortschritt, Personalpolitik und gesetzlichem Umfeld.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der Anzahl Banken und Niederlassungen, Veränderungen der Bilanzpositionen und Ertragsquellen, den Einfluss der technologischen Entwicklung, die Rolle der gesetzlichen Rahmenbedingungen, die Auswirkungen der Immobilienkrise und die Konsolidierung und Konzentration innerhalb des Finanzsektors. Sie betrachtet auch die Finanzintermediation und die Bankenrechnungslegung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Überblick über die Schweizer Bankenstruktur, Ausgangslage 1980, Entwicklung 1980-2000: Strukturwandel des Sektors, Grundlagen des Wandels und Zusammenfassung und Ausblick. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Strukturwandels, beginnend mit der Ausgangslage und endend mit einer Analyse der treibenden Kräfte.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Bankenstatistik der Schweizerischen Nationalbank, Befragungen von Bankangestellten und Sekundärliteratur.
Welche zentralen Forschungsfragen werden untersucht?
Die zentralen Forschungsfragen befassen sich mit der Ausprägung des Strukturwandels bezüglich Anzahl Banken und Niederlassungen, den Veränderungen der Bilanzpositionen und Ertragsquellen sowie den treibenden Kräften dieses Wandels.
Welche Einschränkungen weist die Untersuchung auf?
Die Untersuchung weist Einschränkungen bezüglich der Detailtiefe einzelner Aspekte und der Berücksichtigung des internationalen Umfelds auf.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Schweizer Banken, Strukturwandel, Finanzsektor, Konzentration, Technologie, Immobilienkrise, Regulierung, Bankenrechnungslegung, Finanzintermediation, Volumenverteilung, Personalpolitik.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit?
Die Arbeit zeigt einen Strukturwandel im Schweizer Bankensektor mit steigender Bilanzsumme, Erträgen und Rentabilität, aber gleichzeitig einer Reduktion der Bankenanzahl und Stagnation des Personalbestandes. Sie integriert verschiedene Faktoren, um diesen Wandel zu erklären.
Wie ist der Überblick über die Schweizer Bankenstruktur gestaltet?
Das Kapitel bietet einen Überblick über die Aufgaben einer Bank, die verschiedenen Bankengruppen und die Grundlagen der Bankenrechnungslegung. Die Finanzintermediation wird erläutert, und die Vereinfachung der Darstellung der Bankenrechnungslegung wird begründet.
Wie wird die Ausgangslage 1980 beschrieben?
Das Kapitel beschreibt die Ausgangslage des Schweizer Bankensektors 1980, umfassend Aspekte der Volumenverteilung, Personalstruktur, Organisationsstruktur, des technischen Stands und der angebotenen Produkte und Dienstleistungen. Es dient als Basis für den Vergleich mit der Entwicklung in den Folgejahren.
- Quote paper
- Reto Reichenbach (Author), 2002, Strukturänderungen der Schweizer Banken 1980-2000, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16966