Dieses Essay befasst sich mit Marx' eigener Beschreibung und Interpretation seiner dialektischen Methode, welche er im Werk "Das Kapital" nutzte. Dies ist insofern sinnvoll, als die Methode - auch nach Marx' Meinung - unterschiedlich interpretiert und wenig verstanden wurde.
Marx nutzt für seine Erklärung das Nachwort zur 2. Auflage in "Das Kapital", Band 1. In diesem Text beschreibt er die verschiedenen fremden Interpretationen seiner Methode, seine eigene Interpretation und Anwendung der Methode sowie die Auswirkungen der Methode in der praktischen Anwendung.
1. Fachsemester Politikwissenschaft/Philosophie
Dieses Essay befasst sich mit Marx’ eigener Beschreibung und Interpretation seiner dialektischen Methode, welche er im Werk ,,Das Kapital” nutzte. Dies ist insofern sinnvoll, als die Methode - auch nach Marx’ Meinung - unterschiedlich interpretiert und wenig verstanden wurde.
Marx nutzt fu¨r seine Erkla¨rung das Nachwort zur 2. Auflage in ,,Das Kapital”, Band 1. In diesem Text beschreibt er die verschiedenen fremden Interpretationen seiner Me- thode, seine eigene Interpretation und Anwendung der Methode sowie die Auswir- kungen der Methode in der praktischen Anwendung.
Marx bescha¨ftigte sich mit der kritischen Auseinandersetzung der Philosophie Hegels. In seinen Pariser Manuskripten von 1844 vertrat er die Auffassug, dass die Hegel’sche Dialektik in Hegels Pha¨nomenologie des Geistes verankert sei. Er deutete die Auffas- sung in der Pha¨nomeologie vom spiritualistischen Menschen um und setzte an diese Stelle die Beziehungen eines gesellschaftlich gepra¨gten Menschen.
Mit Hilfe der Philosophie und Kritik Ludwig Feuerbachs verarbeitete Marx somit das gesellschaftliche Verha¨ltnis vom Menschen zum Menschen zum Grundprinzip seiner Theorie. Im Unterschied zu Feuerbach und allem vorherigen Materialismus sah Marx jedoch den Menschen nicht in seiner objektiven Naturgegebenheit, sondern setzte die subjektive, sinnlich menschliche Ta¨tigkeit und Praxis in den Mittelpunkt.
Die Analysen, Auswertungen und Kritiken an der dialektischen Methode von Marx sind sehr unterschiedlich und vielfa¨ltig; vor allem aber breit gefa¨chert.
Es gibt Kritiken, dass Marx die O¨ konomie metaphysisch behandele. Auf der anderen Seite wird ihm vorgeworfen, die O¨ konomie nur zu zergliedern, ohne praktische Mo¨glichkeiten der Umsetzung zu beschreiben. Wiederum wird Marx von M. Block als einer der bedeutendsten analytischen Denker beschrieben, die Methode dement- sprechend als analytisch. In Deutschland wird ihm ein starker Hang zu Hegel und
,,Hegelscher Weismacherei” nachgesagt. Der ,,Europa¨ische Bote” aus St. Petersburg
nennt seine Methode zwar unendlich mehr realistisch als idealistisch, wenn auch dar- stellerisch zu sehr der Dialektik Hegels a¨hnlich.
Eine Beschreibung seiner Methode ha¨lt Marx fu¨r zutreffend, wenn auch nicht vollsta¨ndig. Er zitiert hierbei den O¨ konomen Ilarion I. Kaufman, ebend der Verfasser der Kritik im
,,Europa¨ischen Boten”.
Laut Kaufman ist das Wichtigste fu¨r Marx Gesetze fu¨r das Zusammenwirken seiner Untersuchungsgegensta¨nde zu formulieren. Dabei betrachtet er nicht nur die Vera¨nderungen und Entwicklungen, sondern auch U¨ berga¨nge zwischen zwei Zusta¨nden mit mo¨glicherweise unterschiedlichen Gesetzen. Diese Vorgehensweise hat einen Grund: Marx geht davon
aus, dass es keine universellen, immer gleich geltenden Gesetze gibt. Vielmehr hat je- de historische Periode ihre eigenen Gesetze. Umso wichtiger ist es, die Vorraussetzun- gen fu¨r ein System zu betrachten und in diesem eventuelle Ausgangs- und Stu¨tzpunkte fu¨r ein folgendes System zu entdecken. Das fu¨hrt so weit, dass allein die Existenz ei- nes System als hinreichende Bedingung fu¨r die Existenz eines anderen ausreicht.
Ein weitere Aspekt der Marx’schen Methode ist die naturgeschichtliche Pra¨gung von gesellschaftlichen Bewegungen. Er setzt nicht den Willen der Menschen zur Pra¨gung eines Systems vorraus, sondern vielmehr grundlegende Gesetze, die sogar den Willen der Menschen pra¨gen. Und hier entfernt sich Marx nun von Hegel.
Wenn der bewusste Wille, also die Idee, nur noch eine untergeordnete Rolle spielt, kann diese nicht mehr als Untersuchungsgegenstand herangezogen werden. Das heißt, nur noch die a¨ußeren, konkreten Erscheinungsformen werden untersucht und auch nur noch untereinander - und nicht mit der Idee - verglichen.
Kaufman meint, dass O¨ konomen vor Marx die o¨konomischen Gesetze fa¨lschlicherweise
denen der Physik und Chemie verglichen und als genauso stabil und unaba¨nderlich be- trachteten. Die verschiedenen gesellschaftlichen Bewegungen lassen sich daher eher als unterschiedliche Organismen bezeichnen, mit unterschiedlichen Ausgangspunkten und Gesetzen, denn als feste Systeme mit festen Gesetzen.
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