EINLEITUNG
1.1 PROBLEMSTELLUNG
„Es ist Abend - ich habe wenig Lust wegzugehen oder zu lesen. Wieder einmal siegt die Routine über die Unentschlossenheit. Ziellos und desillusioniert schalte ich die verkabelte Kiste an. Ein kurzes Knacken, ein leises elektrostatisches Knistern - hinter einer leicht verstaubten Glasscheibe baut sich ein elektronisch erzeugtes Bild auf und erhellt den Raum mit bläulichem Licht. Ich greife zur Fernbedienung. Schnell entwickelt sich eine Reise durch die Kanäle zu einer Odyssee durch ewig gleiche Bildwelten und Weltbilder. Trotzig wehren sich die Sender gegen die Austauschbarkeit ihrer Produkte, betonen unentwegt die Einmaligkeit des Gebotenen(1)
Angesichts wachsender Konkurrenz und zunehmender Fragmentarisierung der Angebote verstehen sich die Fernsehsender heutzutage nicht mehr nur als reine Informations- und Unterhaltungslieferanten, sondern auch in zunehmendem Maße als Wirtschaftsunternehmen. In einem immer stärkeren Verdrängungswettbewerb übernehmen sie marktwirtschaftliche Strategien und sehen sich selbst und ihre Produkte stärker zur Selbstdarstellung herausgefordert. Den Programmanbietern bleibt in dieser Situation kaum etwas anderes übrig, als ihre ´Ware` Programm
plakativ zu gestalten und sie mit einem hohen Wiedererkennungswert auszustatten.(2)
Waren vor der Einführung des dualen Systems Begriffe wie ´Eigenwerbung` in der Fernsehbranche verpönt, ist mittlerweile überall die Einsicht gereift, daß sich auch ein gutes Programm nicht mehr von selbst verkauft. Im Kampf um die Einschaltquoten gewinnt darum die in das Fernsehprogramm eingebettete ´On-Air-Promotion´ zunehmend an Bedeutung.(3) Der Zuschauer will nicht mehr länger erst
eine umfangreiche Programmzeitschriftenlektüre absolvieren, um herauszufinden, was die verschiedenen Programme anbieten. Deshalb ist der Bedarf an programminternen Informationen über das Programm gestiegen.
[...]
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1 zitiert nach Rüdiger Maulko: Vom einfachen Kürzel zum stilisierten Gütesiegel. In: Knut Hickethier: Trailer,
Teaser, Appetizer. Zu Ästhetik und Design der Programmverbindungen im Fernsehen. Hamburg, 1997. S. 55.
2 vgl. Jan Reetze: Medienwelten. Schein und Wirklichkeit in Bild und Ton. Hamburg 1993, S.202.
3 Das hat auch Udo Michael Krüger in seiner Programmanalyse 1997 konstatiert: „ZDF und PRO SIEBEN haben 1997 den
stärksten Zuwachs an Programmwerbung zu verzeichnen. Dies kann als Beleg dafür angesehen werden,[...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Problemstellung
- Aufbau der Arbeit
- Theoretischer Hintergrund
- Medienpraktischer Bezugsrahmen
- Programmkonkurrenz im dualen System
- Das moderne Zuschauerverhalten
- Kommunikationsstrategien der Sender
- Programm-Promotion als Marketinginstrument
- Fernsehdesign und Corporate Identity
- Zum Stellenwert des Fernsehdesigns in Deutschland
- Bestandteile des Fernsehdesigns
- Trailer als Vermittler der Corporate Identity
- Design-Profile der untersuchten Sender
- ARD
- ZDF
- RTL
- SAT.1
- PRO SIEBEN
- ARTE
- Programmpromotion mit Trailern
- Definition und Entwicklung
- Formen und Kategorien
- Trailereinsatz in Deutschland
- Forschungsüberblick
- Empirische Trailerstudien in Deutschland
- Empirische Trailerstudien im Ausland
- Medienpraktischer Bezugsrahmen
- Analyse und Vergleich
- Methodische Durchführung
- Untersuchungsziel
- Stichprobe
- Untersuchungszeitraum
- Kategorien der Analyse
- Datenaufbereitung und Auswertung
- Methodische Durchführung
- Ergebnisse
- Häufigkeitsverteilungen
- Gesamttraileraufkommen
- Trailerkategorien
- Programmsparten
- Trailerlängen
- Formale Aspekte der Trailergestaltung
- Video-Design
- Audio-Design
- Corporate Design
- Inhaltliche Aspekte der Trailergestaltung
- Narrative Strukturen
- Dramaturgische Strukturen
- Abweichende Konstruktionsprinzipien
- Außerkontextuelle Bezüge
- Genrebedingte Konstruktionsprinzipien
- Dokumentation/Reportage
- Magazinsendungen
- Unterhaltungsshows
- Sportsendungen
- Häufigkeitsverteilungen
- Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verwendung von Trailern zur Eigenwerbung bei verschiedenen deutschen Fernsehsendern. Ziel ist es, die Formate und Gestaltungsprinzipien der Trailer zu analysieren und zu vergleichen, um Muster und Unterschiede aufzuzeigen. Die Studie fokussiert auf die Beziehung zwischen Trailergestaltung und Sender-Corporate Identity.
- Analyse der formalen Gestaltung von Trailern (Bild- und Tonbearbeitung, Corporate Design)
- Untersuchung der narrativen und dramaturgischen Strukturen der Trailer
- Vergleich der Trailereinsatzstrategien verschiedener Sender (ARD, ZDF, RTL, SAT.1, ProSieben, ARTE)
- Beziehung zwischen Trailergestaltung und Programmgenre
- Einfluss der Corporate Identity auf die Trailergestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Problemstellung der Arbeit, die darin besteht, die Formate und Gestaltungsprinzipien von Trailern im deutschen Fernsehen zu analysieren und zu vergleichen. Es wird der Aufbau der Arbeit erläutert und der theoretische Rahmen abgesteckt, der die Untersuchung trägt.
Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel liefert den theoretischen Rahmen für die Analyse. Es beleuchtet die Programmkonkurrenz im dualen deutschen Fernsehsystem, das moderne Zuschauerverhalten und die Kommunikationsstrategien der Sender. Besonderes Augenmerk liegt auf Programm-Promotion als Marketinginstrument und dem Einfluss des Fernsehdesigns und der Corporate Identity auf die Trailergestaltung. Die verschiedenen Senderprofile werden vorgestellt und die Definition und Entwicklung von Trailern erläutert, inklusive ihres Einsatzes in Deutschland und einem Überblick über relevante empirische Studien.
Analyse und Vergleich: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Durchführung der Analyse. Es wird das Untersuchungsziel präzisiert, die Stichprobe definiert, der Untersuchungszeitraum festgelegt und die Kategorien der Analyse erläutert. Die Vorgehensweise bei der Datenaufbereitung und -auswertung wird detailliert beschrieben.
Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Analyse. Es werden Häufigkeitsverteilungen für das Gesamttraileraufkommen, die Trailerkategorien, Programmsparten und Trailerlängen vorgestellt. Die formalen Aspekte der Trailergestaltung (Video- und Audio-Design sowie Corporate Design) werden analysiert und im Detail beschrieben. Schließlich werden die inhaltlichen Aspekte beleuchtet, einschließlich narrativer und dramaturgischer Strukturen, abweichender Konstruktionsprinzipien und außerkontextueller Bezüge. Die Ergebnisse werden nach Programmgenres differenziert ausgewertet.
Schlüsselwörter
Trailer, Programmpromotion, Fernsehwerbung, Corporate Identity, Fernsehdesign, ARD, ZDF, RTL, SAT.1, ProSieben, ARTE, Analyse, Vergleich, Empirie, Zuschauerverhalten, Kommunikationsstrategien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse von Fernsehtrailern
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Verwendung von Trailern zur Eigenwerbung bei verschiedenen deutschen Fernsehsendern. Der Fokus liegt auf der Analyse und dem Vergleich der Formate und Gestaltungsprinzipien der Trailer, um Muster und Unterschiede aufzuzeigen und die Beziehung zwischen Trailergestaltung und Sender-Corporate Identity zu untersuchen.
Welche Sender werden untersucht?
Die Studie untersucht die Trailereinsatzstrategien der folgenden Sender: ARD, ZDF, RTL, SAT.1, ProSieben und ARTE.
Welche Aspekte der Trailer werden analysiert?
Die Analyse umfasst sowohl die formalen Aspekte der Trailergestaltung (Bild- und Tonbearbeitung, Corporate Design) als auch die inhaltlichen Aspekte (narrative und dramaturgische Strukturen, abweichende Konstruktionsprinzipien, außerkontextuelle Bezüge). Die Analyse berücksichtigt auch die Beziehung zwischen Trailergestaltung und Programmgenre.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit beschreibt detailliert die methodische Durchführung der Analyse, einschließlich Untersuchungsziel, Stichprobe, Untersuchungszeitraum, Kategorien der Analyse und die Vorgehensweise bei der Datenaufbereitung und -auswertung.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse umfassen Häufigkeitsverteilungen für das Gesamttraileraufkommen, die Trailerkategorien, Programmsparten und Trailerlängen. Die Analyse umfasst detaillierte Beschreibungen der formalen und inhaltlichen Aspekte der Trailergestaltung, differenziert nach Programmgenres.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Trailer, Programmpromotion, Fernsehwerbung, Corporate Identity, Fernsehdesign, ARD, ZDF, RTL, SAT.1, ProSieben, ARTE, Analyse, Vergleich, Empirie, Zuschauerverhalten, Kommunikationsstrategien.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen theoretischen Hintergrund, einen Abschnitt zur Analyse und zum Vergleich, die Präsentation der Ergebnisse und eine Zusammenfassung. Der theoretische Hintergrund beleuchtet u.a. Programmkonkurrenz, Zuschauerverhalten, Kommunikationsstrategien der Sender, Fernsehdesign und Corporate Identity sowie relevante empirische Studien. Die Analyse beschreibt die Methodik und die Ergebnisse werden detailliert dargestellt und zusammengefasst.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Formate und Gestaltungsprinzipien von Trailern im deutschen Fernsehen zu analysieren und zu vergleichen, um Muster und Unterschiede aufzuzeigen und den Einfluss der Corporate Identity auf die Trailergestaltung zu untersuchen.
- Citar trabajo
- Nicole Wittkopf (Autor), 1999, Trailer machen Quote - Analyse und Vergleich der Formate innerprogrammlicher Eigenwerbung mit Trailern bei ARD, ZDF, RTL, SAT.1, PRO SIEBEN und ARTE, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168