Obwohl um 458 v. Chr. entstanden, ist das griechisch-antike Drama von Aischylos heute so aktuell wie noch nie. Es begegnet uns in der Oper sowie in der Literatur und in modifizierter Form besonders im Theater. Entweder als Neu-Inszenierung des ursprünglichen Dramas, als stoffliches Binnenkonzept in Co-Produktionen oder aber als motivische und thematische Aufnahme in den erst kürzlich publizierten Stückfassungen von außergewöhnlichen Dramatikern. Auffällig ist, wie häufig die Orestie von Aischylos in der Gegenwartsdramatik zitiert oder rezipiert wird. Dabei stellt sich die Frage, was das Besondere an dem ungefähr 2500 Jahre alten Drama ist und weshalb es für die Gegenwartsdramatik offensichtlich so interessant ist. Wieso ist folglich die Orestie im aktuellen Theatergeschehen so stark präsent?
Inhaltsverzeichnis
- Die ,,Orestie\" von Aischylos - ein Nährboden der Gegenwartsdramatik
- Formal ist Aischylos' Werk ein Wegbereiter der griechisch-antiken Tragödie gewesen.
- Thematisch bietet die Orestie viele eindringliche Begebenheiten.
- Häusliche Gewalt als Vorbote des Familienmords
- Exemplarisch dafür steht das Theaterstück „Echtzeit“ (2010) vom katalanischen Autor und Regisseur Albert Mestres.
- Interessant ist hierbei vor allem der Bezug zu den einzelnen agierenden Personen.
- Die inhaltliche Rezeption ist offensichtlich.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Rezeption des antiken Dramas „Orestie“ von Aischylos in der Gegenwartsdramatik. Er analysiert, wie das 2500 Jahre alte Werk aktuelle Themen wie Gewalt, Rache und Familienkonflikte aufgreift und neu interpretiert. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, welche Aspekte der „Orestie“ für die Gegenwartsdramatik relevant sind und wie sie in zeitgenössischen Dramen verarbeitet werden.
- Die Aktualität der „Orestie“ in der Gegenwartsdramatik
- Der Vergleich der „Orestie“ mit „Echtzeit“ von Albert Mestres
- Die Relevanz der „Orestie“ für die heutige Gesellschaft
- Die Darstellung von Gewalt und Rache in der Gegenwartsdramatik
- Die Interpretation von Familienkonflikten im Kontext der „Orestie“
Zusammenfassung der Kapitel
Die ,,Orestie\" von Aischylos - ein Nährboden der Gegenwartsdramatik
Das antike Drama „Orestie“ von Aischylos, obwohl im 5. Jahrhundert v. Chr. entstanden, bietet auch heute noch relevante Themen und Motive für die Gegenwartsdramatik. Die Trilogie erzählt die Geschichte der Familie des mykenischen Königs Agamemnon, der nach dem Sieg im Trojanischen Krieg von seiner Frau Klytaimnestra getötet wird. Ihr Sohn Orestes rächt sich für den Mord an seinem Vater und tötet schließlich seine Mutter. Die Orestie thematisiert dabei Themen wie Rache, Schuld, Sühne und Familienkonflikte, die auch in der heutigen Gesellschaft aktuell sind.
Häusliche Gewalt als Vorbote des Familienmords
Das Theaterstück „Echtzeit“ (2010) von Albert Mestres bietet ein Beispiel für die Rezeption der „Orestie“ in der Gegenwartsdramatik. Das Stück verarbeitet die Themen Gewalt, Familienkonflikte und Rache in einer zeitgenössischen Geschichte, die sich an der Handlung der „Orestie“ orientiert. Der aus dem Krieg heimgekehrte Vater Nonet wird von seiner Frau Clita und ihrem Geliebten Gisto getötet, woraufhin ihre Kinder Rache nehmen. Das Stück stellt die Parallelen zur „Orestie“ durch drei Gesänge dar, die den Stoff einrahmen und die thematischen Bezüge zu den Originalfiguren verdeutlichen. Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung von häuslicher Gewalt und den Auswirkungen auf die Familie.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themen des Essays sind: „Orestie“, Aischylos, Gegenwartsdramatik, Gewalt, Rache, Familienkonflikte, „Echtzeit“, Albert Mestres, Rezeption, Aktualität, Interpretation, Vergleich, Motivanalyse.
- Quote paper
- Nicole Hilbig (Author), 2011, Die "Orestie" von Aischylos - ein Nährboden der Gegenwartsdramatik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168963