Ob im Kinderzimmer oder auf Goa-Partys – Alice im Wunderland ist Kult und das in den verschiedensten Kreisen der Gesellschaft. Bereits im 19. Jahrhundert begeisterte das Märchen von Lewis Carroll Kinder und Erwachsene gleichermaßen, 1951 verschaffte Walt Disney Alice mit seinem Zeichentrickfilm weltweite Bekanntheit und schließlich wurde der Stoff 2010 – mit moderner 3D Technik und populären Schauspielern ausgestattet – erneut zum großen Hollywood-Kassenschlager. Auch in den Literatur- und Kulturwissenschaften wird die Geschichte von Alice und ihrer Reise mit Interesse verfolgt. Dabei ergeben sich verschiedene Fragestellungen, die von der Forschung untersucht werden. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Umsetzung des Märchens in Disneys Animationsfilm von 1951. Zunächst soll hinterfragt werden, inwiefern Alice im Wunderland die Themen Selbstfindung und Adoleszenz behandelt. Mit Hilfe von Grundbegriffen der Sozialpsychologie soll dabei analysiert werden, wie sich der emotionale Wandel von Alice im Laufe der Handlung vollzieht. In einem nächsten Schritt soll dargestellt werden, in welchem Maß die Vorlage von Lewis Carroll „disneyfiziert“ wurde. Dabei soll untersucht werden, inwiefern der Zeichentrickfilm in das klassische Disney-Schema passt. Anhand der Ergebnisse soll die Frage beantwortet werden, ob die Alice-Adaption typisch für Disney ist.
Inhaltsverzeichnis
- Adoleszenz und Selbstfindung
- Disneyfizierung der Vorlage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Disneys 1951er Adaption von Alice im Wunderland im Hinblick auf die Darstellung von Adoleszenz und Selbstfindung bei Alice sowie den Grad der „Disneyfizierung“ der Vorlage von Lewis Carroll. Es wird untersucht, inwieweit der Film den klassischen Disney-Stil repräsentiert und ob die Adaption typisch für Disney ist.
- Darstellung von Adoleszenz und Identitätsfindung im Film
- Analyse des emotionalen Wandels von Alice
- Vergleich der Disney-Adaption mit der Vorlage von Lewis Carroll
- Untersuchung der "Disneyfizierung" von Charakteren und Handlung
- Bewertung der Dramaturgie und des Humors im Film im Vergleich zum Original
Zusammenfassung der Kapitel
Adoleszenz und Selbstfindung: Dieser Abschnitt untersucht, wie Disneys Alice im Wunderland die Themen Selbstfindung und Adoleszenz behandelt. Anhand von Marcias Theorie der Identitätsentwicklung wird der emotionale Wandel von Alice im Laufe des Films analysiert. Alice's anfängliche diffuse Identität, gekennzeichnet durch Desinteresse und Gleichgültigkeit, entwickelt sich im Laufe ihrer verwirrenden und verstörenden Erlebnisse im Wunderland. Die Identitätskrise, die Alice durchlebt, wird sowohl durch ihre verbalen Äußerungen als auch durch die visuelle Gestaltung des Films verdeutlicht. Die Konfrontation mit der Irrationalität des Wunderlandes führt schließlich zu einer erarbeiteten Identität, wobei Alice ihre kindliche Haltung reflektiert und sich der Erwachsenenwelt annähert.
Disneyfizierung der Vorlage: Dieser Teil der Arbeit analysiert, inwieweit Disneys Alice im Wunderland von der Vorlage von Lewis Carroll abweicht und in das klassische Disney-Schema passt. Es wird untersucht, wie der Film den Humor, die Ästhetik und die Dramaturgie des Originals verändert hat. Der typische Nonsencharakter von Carrolls Werk wird in Disneys Adaption durch familienfreundlichen Humor und eine harmonische Ästhetik ersetzt. Die grotesken und abstoßenden Aspekte des Originals werden verharmlost und verniedlicht, um eine kindgerechte Unterhaltung zu gewährleisten. Auch die Dramaturgie wird verändert, wobei die losen Episoden des Originals in ein klassisches Disney-Schema aus Anfang, Tiefpunkt, Erkenntnis und Happy End gezwungen werden. Der Vergleich mit anderen Disney-Filmen zeigt, dass die Adaption zwar einige typische Elemente enthält, aber in Bezug auf Humor, Ästhetik und Dramaturgie nicht ganz dem klassischen Disney-Stil entspricht.
Schlüsselwörter
Alice im Wunderland, Disney, Adoleszenz, Identitätsfindung, Identitätskrise, Selbstfindung, „Disneyfizierung“, Lewis Carroll, Animationsfilm, Sozialpsychologie, Humor, Ästhetik, Dramaturgie, Nonsenseliteratur, Moral, Familienfilm.
Häufig gestellte Fragen zu: Disneys Alice im Wunderland - Eine Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Disneys 1951er Adaption von Alice im Wunderland. Im Fokus stehen die Darstellung von Adoleszenz und Selbstfindung bei Alice sowie der Grad der „Disneyfizierung“ der Vorlage von Lewis Carroll. Es wird untersucht, inwieweit der Film den klassischen Disney-Stil repräsentiert und ob die Adaption typisch für Disney ist.
Welche Themen werden behandelt?
Die Analyse umfasst die Darstellung von Adoleszenz und Identitätsfindung im Film, den emotionalen Wandel von Alice, einen Vergleich der Disney-Adaption mit Carrolls Vorlage, die Untersuchung der "Disneyfizierung" von Charakteren und Handlung, sowie eine Bewertung der Dramaturgie und des Humors im Film im Vergleich zum Original. Die Arbeit bezieht dabei Marcias Theorie der Identitätsentwicklung mit ein.
Wie wird die Adoleszenz und Selbstfindung von Alice dargestellt?
Der Abschnitt "Adoleszenz und Selbstfindung" untersucht, wie der Film diese Themen behandelt. Anhand von Marcias Theorie wird Alices emotionaler Wandel analysiert. Es wird gezeigt, wie sich ihre anfängliche diffuse Identität im Laufe ihrer Erlebnisse im Wunderland zu einer erarbeiteten Identität entwickelt, die durch die Konfrontation mit der Irrationalität des Wunderlandes gekennzeichnet ist. Alice reflektiert ihre kindliche Haltung und nähert sich der Erwachsenenwelt an.
Wie wird die "Disneyfizierung" der Vorlage analysiert?
Der Teil "Disneyfizierung der Vorlage" analysiert die Abweichungen von Disneys Adaption von Carrolls Originalwerk und deren Einordnung in das klassische Disney-Schema. Es wird untersucht, wie Humor, Ästhetik und Dramaturgie verändert wurden. Der Vergleich mit anderen Disney-Filmen zeigt, dass die Adaption zwar einige typische Elemente enthält, aber nicht ganz dem klassischen Disney-Stil entspricht.
Welche konkreten Aspekte des Vergleichs zwischen Disney-Adaption und Original werden untersucht?
Der Vergleich umfasst den Humor, die Ästhetik und die Dramaturgie. Es wird gezeigt, wie der typische Nonsencharakter von Carrolls Werk durch familienfreundlichen Humor und eine harmonische Ästhetik ersetzt wurde. Groteske und abstoßende Aspekte werden verharmlost und verniedlicht. Die lose Episodenstruktur des Originals wird in ein klassisches Disney-Schema aus Anfang, Tiefpunkt, Erkenntnis und Happy End umgewandelt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Alice im Wunderland, Disney, Adoleszenz, Identitätsfindung, Identitätskrise, Selbstfindung, „Disneyfizierung“, Lewis Carroll, Animationsfilm, Sozialpsychologie, Humor, Ästhetik, Dramaturgie, Nonsenseliteratur, Moral, Familienfilm.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu Adoleszenz und Selbstfindung sowie zur Disneyfizierung der Vorlage. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse der jeweiligen Thematik.
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- Ulrike Ziegler (Author), 2010, Adoleszenz und Disneyfizierung in Alice im Wunderland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168781