„[...] aber es ist eine ewige Erfahrung, dass jeder, der Macht hat, ihrem Mißbrauch geneigt ist: er geht
so weit, bis er auf Schranken stößt. [...] Um den Mißbrauch der Macht zu verhindern, muß vermöge
einer Ordnung der Dinge die Macht der Macht Schranken setzen.“1
Mit dieser Sentenz fasste Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesquieu eine seiner
Fundamentalerkenntnisse zusammen und erhob sie dadurch zur allgemeinen Bedeutung, dass er konkret
begründete, wie Schranken der Macht innerhalb welchen Kontextes aussehen können. Nach ausführlicher
Hinterfragung der Bedingungen für politische Entwicklungen mit dem Ziel eine Erklärung
für die immanenten und jedem Gemeinwesen je eigenen geschichtlichen Faktizitäten und Abläufe zu
erkennen, formulierte er in seinem Hauptwerk Vom Geist der Gesetze eine Staats – und Gesellschaftstheorie,
welche die äußerlichen Faktoren fokussiert, die zur Unterschiedlichkeit von Gemeinwesen
beitragen. Dabei stehen die „Beziehungen, die sich aus der Natur der Dinge mit Notwendigkeit ergeben“
2, namentlich die positiven Gesetze, welche als Verfassung eines Staates gelten und welche allesamt
im Zusammenhang mit den vorangegangenen, unformulierten Rechtsbeziehungen zwischen vorgesellschaftlichen
Menschen hervorgegangen sind, im Mittelpunkt Montesquieuscher Überlegungen.3
Mittels Abstraktion von den positiven Gesetzen auf die Erkenntnisse, welche Wegbereiter des Auffindens
selbiger gewesen waren, zeigte er auf die theoretischen Grundlagen eines universell möglichen
Staatswesens hin.
Diese Arbeit beginnt damit, die politische Freiheit als Agens der Montesquieuschen Theoriebildung
aufzuzeigen. Darauf aufbauend wird gezeigt werden, inwiefern die menschliche Vernunft im Montesquieuschen
Verständnis das unauflösliche Bindeglied zwischen Naturgesetzen und positiven Gesetzen
darstellt und inwiefern Montesquieu mit dieser Ansicht erste Grundsteine für den Rechtspositivismus
legt. Weiterhin wird ein Begründungszusammenhang formuliert werden, der die Unmöglichkeit der
Deduktion des positiven Rechts aus den Naturgesetzen aufzeigt. Die politische Wirklichkeit in ihrer
jeweiligen Faktizität lässt sich nur mittels Induktion aus den positiven Gesetzen erreichen bzw. nachvollziehen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
1.1 Einleitendes Wort
1.2 Forschungsgegenstand
1.3 Methodik
2. Entstehung des Kreuzzugsgedankens
2.1 Die erste Symbolisierung des Kreuzes unter Konstantin dem Großen
2.2 Der erste Kreuzzug Richtung Orient - politischer Pragmatismus oder Heiliger Krieg?
2.2.1 Die Situation in Europa
2.2.2 Die Position der lateinischen Kirche
2.2.3 Die Lage in der islamischen Welt und die erste Wahrnehmung der Kreuzfahrer
3. Einfluss der Kreuzzugsbewegung auf die Beziehung zum Westen im heutigen islamischen Denken
3.1 Auswirkung des Kreuzzugsgedankens auf den Dialog mit den Christen im Osten (George Khodr)
3.3 Golfkrieg 1990/1991 – Amerikanischer Kreuzzug? (Bassam Tibi)
3.2 Das kreuzzüglerische Denken des Westens (Sayyid QuÔb)
4. Schlusswort
Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Mohammed Abdelrahem (Author), 2010, Entstehung des Kreuzzugsgedankens und sein heutiger Einfluss auf die Beziehung zum Westen im islamischen Denken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168774
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