„Schreib, wie du sprichst!“ Diese Aussage steht für die verbreitete Vorstellung, geschriebene Sprache sei nichts anderes als die Abbildung gesprochener Sprache und man könne allein durch die direkte Umsetzung des akustisch wahrgenommenen Phonems zu einer eindeutigen und lesbaren graphematischen Verschriftung gelangen, wenn man nur die den Lauten zugeordneten Buchstaben kennt. Das sich die korrekten Schreibungen aber gerade nicht ausschließlich aus den Phonem-Graphem-Beziehungen ergeben, belegen die Schreibungen von Wörtern wie <vater> statt <fater> oder <hund> statt <hunt>. Die richtige Schreibweise setzt also noch weitere Prinzipien voraus. Diese Mikrostudie untersucht Diktattexte einer vierten Grundschulklasse daraufhin, ob diese Grundregeln der deutschen Rechtschreibung von Kindern am Ende der Grundschulzeit beherrscht und angewendet werden. In einem zweiten Auswertungsschritt wird durch Vergleich der ermittelten Fehler der Frage nachgegangen, ob sich hierbei sichtbare Unterschiede zwischen Kindern mit Migrationshintergrund zu Kindern deutscher Herkunft feststellen lassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Die Prinzipien der deutschen Orthographie
- 2.1 Überblick
- 2.2 Phonem-Graphem-Beziehungen
- 2.3 Silbisches Prinzip
- 2.4 Morphologisches Prinzip
- 2.5 Groß- und Kleinschreibung
- 2.6 Getrennt- und Zusammenschreibung
- 3. Orthographische Analyse eines Übungsdiktats
- 3.1 Untersuchungsgegenstand und Auswertungsverfahren
- 3.2. Die einzelnen Diktate mit Fehleranalyse
- 3.3. Zusammenfassung der Fehlerauswertung der Klasse
- 3.4.. Diktatfehler und Migrationshintergrund
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die orthographischen Kompetenzen von Grundschülern am Ende der Grundschulzeit. Ziel der Arbeit ist es, die Anwendung von Rechtschreibprinzipien bei Kindern im vierten Schuljahr zu untersuchen und mögliche Unterschiede im Fehlerverhalten zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund aufzuzeigen.
- Anwendung der Prinzipien der deutschen Orthographie
- Analyse von Fehlern in Diktattexten
- Vergleich der Ergebnisse zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund
- Bedeutung der Phonem-Graphem-Beziehungen für den Schriftspracherwerb
- Einfluss des morphologischen Prinzips auf die Schreibung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung
Die Einleitung stellt die gängige Vorstellung von Schreibkompetenz als einfache Abbildung der gesprochenen Sprache in Frage. Sie zeigt anhand von Beispielen, dass weitere Prinzipien neben den Phonem-Graphem-Beziehungen zur korrekten Schreibung notwendig sind. Die Arbeit stellt den Fokus auf die orthographischen Kompetenzen von Grundschülern und die Analyse von Diktatfehlern im Kontext des Migrationshintergrunds.
- Kapitel 2: Die Prinzipien der deutschen Orthographie
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die wichtigsten Prinzipien der deutschen Orthographie. Es beleuchtet den phonemischen Bezug, den silbischen Bezug, das morphologische Prinzip, Groß- und Kleinschreibung sowie Getrennt- und Zusammenschreibung. Dabei wird deutlich, dass die deutsche Orthographie nicht nur auf lautlichen, sondern auch auf grammatischen Prinzipien basiert.
- Kapitel 3: Orthographische Analyse eines Übungsdiktats
In diesem Kapitel wird die orthographische Analyse eines Diktats einer vierten Grundschulklasse vorgestellt. Es werden die Methoden der Fehleranalyse erläutert und die Ergebnisse der einzelnen Diktate zusammengefasst. Der Fokus liegt dabei auf der Identifizierung von Fehlern, die auf die Anwendung der in Kapitel 2 vorgestellten Prinzipien zurückzuführen sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich dem Thema orthographischer Kompetenzen von Grundschülern, insbesondere im Kontext des Migrationshintergrunds. Die zentralen Themen der Arbeit sind die Prinzipien der deutschen Orthographie, die Analyse von Diktatfehlern, Phonem-Graphem-Beziehungen und das morphologische Prinzip.
- Quote paper
- Susanne Weise (Author), 2009, Orthographische Kompetenzen von Grundschülern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168687