Jonathan Swift stellt in Gullivers Reisen eine politische Utopie dar. In diesem Referat werden die Bedeutungen der unterschiedlichen Reisen mit den politschen Aussagen in Verbindung gebracht, wodurch das Buch mit einem ganz anderen Verständnis gelesen werden kann. Lassen Sie sich entführen in eine Welt der fantastischen Reisen von Lemuel Gulliver und erfahren damit gleichzeitig in Verbindung mit der Referatsausarbeitung die politischen Ansichten von Jonathan Swift.
Angaben zum Autor:
Jonathan Swift wurde am 30.11.1667 als Sohn eines Rechtsanwaltes in Dublin geboren. Sein Vater starb allerdings schon acht Monate nach seiner Geburt. Seine Mutter entschied sich damals nach England zu ziehen, während Jonathan mit seinem Onkel in Dublin blieb. Dieser übernahm dann auch die Kosten für Schule und Studium.
1672 beendete Swift die Kilkenny Grammy School und ging auf das Trinity College in Dublin, wo er 1682 seinen Abschluss machte. Er studierte anglikanische Theologie. Danach verlies Jonathan Swift Irland wegen politischen Unruhen und da sein Onkel 1688 gestorben war. Daraufhin besuchte seine Mutter in England. Dort blieb er und wurde der 1689 Sekretär des Sir William Temple. Dieser hatte sich nach seiner bedeutenden Laufbahn als Diplomat unter König Wilhelm III. zurückgezogen und lebte von da an in Moor Park. „Dort schloss Swift Freundschaft mit Esther Johnson, „Stella“, der jungen Tochter einer Zofe von Sir Williams Schwerster, Lady Giffard.“[1] Er strebte immer danach ein hohes Kirchenamt zu ergattern und deshalb wechselte er zu den Tories (Interessenvertreter der Landaristokraten und der Landbesitzer), nachdem die Whigs (Vertreter des Finanzbürgertums und der frühindustriellen Unternehmer) ihm nur eine kleine Pfarre anboten. Damals waren die Whigs und die Tories führende Parteien in England. Kurzzeitig kehrte er 1694 nach Irland zurück und nahm in Belfast eine Stelle als protestantischer Geistlicher an und wurde dort 1695 zum Priester geweiht. 1696 ging er wieder nach England zu Sir William Temple, wo Swift die ersten Bücher wie „Die Schlacht zwischen den Büchern“ und „Eine Geschichte von einer Tonne“ (veröffentlicht 1704) schrieb. Als Temple 1699 starb, verlor er seine gute Stellung, konnte auch nicht mehr auf eine hohe Position in der Kirche in England hoffen, wodurch es ihn wieder nach Irland zog, wo Jonathan dann Pfarrer in Laracor wurde. Auf Wunsch von Swift folgte „Stella“ ihm mit einer Freundin nach Dublin (1702). Da er politisch sehr interessiert war, reiste er oft nach London und schloss mit Addison, Arbuthnot, Gay, Steele und Pope Freundschaften. Währenddessen entstanden viele Gedichte, Essays und Flugschriften von ihm. In dieser Zeit schrieb er viele herzliche Briefe an „Stella“, die später nach seinem Tod im „Journal of Stella“ veröffentlicht wurden.
Im den zwei Jahren zwischen 1707 und 1709 machte er Bekanntschaft mit Esther Vanhomrigh („Vanessa“). Jonathan verliebte sich in sie, verschwieg ihr aber das Verhältnis zu „Stella“. Als „Vanessa“ herausfand, dass sie nicht die Einzigste war und keine Hoffnung mehr hatte, brach sie zusammen und starb auch bald darauf. Auch „Stella“ lebte nur noch 5 Jahre weiter.
In den Jahren 1710-1711 arbeitete er als politischer Journalist (Herausgeber des „Examiner“) und wurde Vertrauter der maßgebenden Tory-Politiker Robert Harley, Lord Oxford und Henry St. John und Viscount Bolingbroke. Dies ließ ihn annehmen, dass sein politischer Einfluss steigen würde, den er bei den Whigs vermisste. Außerdem unterstützte er die Meinung der Tories gegen englische Beteiligung in den spanischen Erbfolgekriegen (1701-1714). „Der junge Mann erwarb sich in angesehenen Londoner Kreisen bald den Ruf, ein außerordentlich gerissener Satirenschreiber zu sein. In seinen Schriften, scharfsinnig, ironisch ins Schwarze treffend, die Untugenden wie z. B. Heuchlerei, Eitelkeit, Gelehrsamkeit, würdeloses Verhalten anprangerten, führte er seinen Zeitgenossen das Spiegelbild einer von Schein- wie auch Doppelmoral geprägten Gesellschaft vor Augen und parodierte einige Werke - seines Dafürhaltens einfältiger - zeitgenössischer Schriftsteller, was alles in allem wiederholt Probleme auch für sein berufliches Fortkommen als Geistlicher zur Folge hatte.“[2]
Die Tories verschafften ihm das Dekanat von St. Patrick in Dublin (1713), womit er aber nicht zufrieden war. Trotzdem trat er dieses Amt an. Eigentlich hatte er aber auf eine Belohnung für seine politischen Tätigkeiten mit einem Bischofssitz in England gehofft. 1714 jedoch wurden die Tories gestürzt, denn die Unterstützung durch Queen Anne fiel wegen ihres Todes weg, worauf er beschloss nach England zurückzukehren. Dies war das Ende von Jonathans politischer Karriere. Swift verfasste viele Flugschriften über die politische Lage Irlands und gegen Robert Walpole (bedeutender Whig). Die bekanntesten sind die „Tuchhändler-Briefe“ (1724) und „Ein bescheidener Vorschlag um zu verhüten, dass Kinder armer Leute zu einer Last für ihre Eltern oder das Land werden, um sie zu einem Nutzen der Gesellschaft zu machen“. Im Jahr 1926 veröffentlichte man „Gullivers Reisen“, nachdem Swift vorher in London war. Über die letzten Lebensabschnitte von Jonathan Swift ist nicht sehr viel bekannt. Man weiß nur, dass er an einer unheilbaren Ohrenkrankheit, Gedächtnisschwund und Altersbeschwerden litt. Diese Krankheiten wirkten sich bei ihm sehr stark aus und so starb er am 19. Oktober 1745 in Dublin.
Inhaltsangabe
In dem Buch „Gullivers Reisen“ schildert der Verfasser Jonathan Swift vier Reisen des Wundarztes Lemuel Gulliver.
Eine Reise nach Liliput
Als dieser seine erste Reise antritt, erleidet er Schiffbruch und strandet in Liliput. Auf dieser Insel trifft er auf Menschen, die so klein wie Zwerge sind. Die Einwohner sind circa 6 Zoll groß, während Schafe eine Größe von 1 ½ Zoll und Bäume von 7 Fuß haben. Sie nehmen ihn zunächst gefangen, versorgen ihn aber mit Essen und Trinken und behandeln ihn gut. So bekam er aus sämtlichen Dörfern jeden „...Morgen sechs Ochsen, vierzig Schafe und andere Nahrung...“[3] Bezahlt wurde dies aus der Schatzkammer. Seinen Hof bestreitet der Fürst fast nur aus Einkünften, wodurch die Untertanen lediglich bei außerordentlichen Gegebenheiten Steuern zahlen müssen. Daher müssen sie dafür auch auf eigene Kosten in den Krieg ziehen. Gulliver bekam 600 Diener, 300 Schneider und 6 Gelehrte, die ihm die Sprache des Landes lernen sollen. Die Verständigung klappte schon ganz gut, so fragte er den Fürsten, ob er bald seine Freiheit wiederbekäme. Daraufhin bekam er als Antwort, dass der Geheime Rat zustimmen müsse. Im Königreich galt das Gesetz, dass jeder nach Waffen durchsucht und diese dann auch konfisziert werden. Festspiele, die zur Unterhaltung des Königs beitrugen, wurden als sehr wichtig angesehen, da von Jugend auf diese Kunst gelehrt wurde und die bedeutenden Ämter durch Leistungen bei Festspielen vergeben wurden („Wer am höchsten springt, ohne zu fallen, erhält das Amt“). Oft müssen auch Minister ihre Fähigkeit immer einmal wieder beweisen, so sollte der Finanzminister auf einem Seil ein Zoll höher als alle anderen Adeligen springen können. Der Sekretär für Hausangelegenheiten ist demnach der zweite hohe Beamte nach dem Finanzminister. Die danach folgenden gleichen sich in ihren Fähigkeiten. Oft bat Gulliver die Freiheit wieder zu erhalten, so dass der Kaiser erst im Kabinett, wo nur einer seiner Feinde Wiederstand leistete, und dann im Staatsrat den Sachverhalt vorbrachte. „Allein der ganze Staatsrat stimmte gegen ihn und der Kaiser gab die Bestätigung. Dieser Minister war Galbet und Admiral des Reichs; er besaß das Vertrauen seines Herrn im hohen Grade und war sehr gewandt in den Staatsgeschäften, allein von mürrischem Gemüt“[4]. So wurden jedoch Bedingungen für die Freilassung aufgesetzt. Deshalb musste Gulliver einen Eid ablegen, bei dem er nach Sitte des Landes man mit der linken Hand den rechten Fuß fassen und den Daumen der rechten Hand ans rechte Ohr legen musste, sowie den Mittelfinger über die Stirn legen musste. Dies tat er und ihm wurde Ernährung mit Essen und Getränken für 1728 Einwohnern zugesichert sowie weitere Vergünstigungen.
[...]
[1] Swift, Jonathan, „Gullivers Reisen“, Fischer Bücherei KG, Frankfurt am Main und Hamburg, Oktober 1960 Seite 307 ff.
[2] http://www.sandammeer.at/zeitloses/jonathan-swift.htm
[3] Swift, Jonathan, „Gullivers Reisen“, Fischer Bücherei KG, Frankfurt am Main und Hamburg, Oktober 1960 Seite 25
[4] Swift, Jonathan, „Gullivers Reisen“, Fischer Bücherei KG, Frankfurt am Main und Hamburg, Oktober 1960 Seite 36
- Quote paper
- Stefanie Pohl (Author), 2005, Jonathan Swifts "Gullivers Reisen" - Eine Zusammenfassung mit dem Fokus auf der Thematik 'Politische Utopien', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168670
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