Filmmusik. Ein nicht mehr wegzudenkendes Medium, mit dem man beinahe täglich „beschallt“ wird, sei es im Kino oder vor dem Fernseher. Diese Musik, die zu Beginn des 19.Jahrhunderts seine Anfänge fand, findet man in nahezu allen Fernseh- und Kinofilmen, ja auch in Dokumen-tationen und Serien. Oft ist sie so in den Film integriert, dass sie vollkommen überhört wird, wo sie doch eine so zentrale Funktion spielt. Filmmusik bringt uns den Film näher, macht ihn greifbar, verständlich, sie emotionalisiert oder erklärt.
Und: Filmmusik beeinflusst den Film auf starke Weise. Die Frage, die sich viele Wissenschaftler stellen, wurde in einem kleinen Experiment innerhalb des Referats zu dem Thema „Musik und Medien – Filmmusik“ in einem Seminar des Studienganges Musikpädagogik greifbar gemacht. Eingespielt wurde die Eröffnungsszene des Filmes „The Shining“ gezeigt (Erklärungen hierzu weiter unten in 2.2). Die Originalmusik wurde allerdings extrahiert und statt ihrer drei andere jeweils sehr unterschiedliche Filmmusiken eingespielt. Die Musik aus „Into the Wild“ gab der Szene dann eher die Wirkung, als würde ein „Roadtrip-Movie“ oder ein recht lustiger Abenteuer-film folgen. Ganz anders mit der Musik aus „A Map oft he World“, durch die die Szene einen eher romantischen, meditativen Charakter bekam. Und das sehr bekannte Anfangsstück der „Harry Potter“-Filme tauchte die Szene gleich eindeutig in den Charakter der Zauberwelt.
Drei unterschiedliche Musiken, drei unterschiedliche Wirkungen also. Und keine der Filmmusi-ken schaffte es, die eigentliche Stimmung, nämlich den mysteriös-unscheinbaren, herzustellen.
Doch wie entwickelte sich die Filmmusik? Welche Formen und Funktionen kann man ihr zuwei-sen? Und welche verschiedenen Techniken gibt es?
Diese Seminararbeit soll einen kleinen Überblick darüber schaffen, was in zahlreichen wissen-schaftlichen Arbeiten und Büchern geschrieben steht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Filmmusik als Medium
- Geschichte der Filmmusik
- Formen der Filmmusik nach H.-J. Pauli
- Paraphrasierung
- Polarisierung
- Kontrapunktierung
- Graphik nach H. Pauli
- Funktionen und Wirkung
- Ganzheitliches und wirkungsorientiertes Modell nach H. Pauli
- Persuasive Funktion
- Syntaktische Funktion
- Hermeneutische Funktion
- Nach N.J. Schneider
- Grundtechniken
- Ganzheitliches und wirkungsorientiertes Modell nach H. Pauli
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit bietet einen Überblick über die Geschichte, Formen und Funktionen von Filmmusik. Sie beleuchtet die Entwicklung der Filmmusik vom Stummfilm bis zum modernen Kino und Fernsehen, untersucht verschiedene Kategorisierungen der Beziehung zwischen Bild und Ton und analysiert die Wirkung von Filmmusik auf den Zuschauer.
- Entwicklung der Filmmusik von der Stummfilmzeit bis zur Gegenwart
- Formen der Filmmusik nach Hansjörg Pauli (Paraphrasierung, Polarisierung, Kontrapunktierung)
- Funktionen von Filmmusik (persuasiv, syntaktisch, hermeneutisch)
- Wirkung von Filmmusik auf die Wahrnehmung des Films
- Bedeutung wichtiger Komponisten und ihrer Werke
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Filmmusik ein und hebt deren zentrale Rolle in Film und Fernsehen hervor. Ein einführendes Experiment verdeutlicht den starken Einfluss der Musik auf die filmische Wirkung, indem verschiedene Musiken zu einer Szene aus "The Shining" gezeigt werden und unterschiedliche Stimmungen erzeugen. Die Arbeit kündigt eine Auseinandersetzung mit der Geschichte, den Formen und Funktionen der Filmmusik an.
Geschichte der Filmmusik: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Filmmusik von ihren Anfängen in der Stummfilmzeit (ca. 1900-1930), wo sie primär dazu diente, das Geräusch des Projektors zu übertönen, bis zum Tonfilm. Die Entwicklung wird anhand der Veränderungen in der Instrumentierung (von Kinoorgeln und Klavier zu Symphonieorchestern), dem künstlerischen Anspruch und der Beziehung zwischen Bild und Ton nachvollzogen. Es werden bedeutende Komponisten der Stumm- und Früh-Tonfilmzeit wie Camille Saint-Saëns, Erich Wolfgang Korngold, Max Steiner und Bernard Herrmann genannt. Der Einfluss des Fernsehens und die Verschiebung hin zu Unterhaltungsmusik in den 50er Jahren werden ebenfalls diskutiert, wobei gleichzeitig die Kontinuität des "typischen Hollywoodsounds" durch Komponisten wie John Williams, Hans Zimmer und Ennio Morricone hervorgehoben wird.
Formen der Filmmusik nach H.-J. Pauli: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Kategorisierung der Filmmusikformen nach Hansjörg Pauli. Pauli unterteilt die Formen in "Paraphrasieren", "Polarisieren" und "Kontrapunktieren", wobei jede Form die unterschiedliche Beziehung zwischen Musik und Bild beschreibt. Die genauen Definitionen und Beispiele für jede Form werden im Originaltext näher erläutert, jedoch wird hier auf eine detaillierte Beschreibung verzichtet, um Spoiler zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Filmmusik, Stummfilm, Tonfilm, Hansjörg Pauli, Filmmusikformen, Paraphrasierung, Polarisierung, Kontrapunktierung, Funktionen der Filmmusik, Wirkung von Filmmusik, Komponisten, Hollywoodsound, Bild-Ton-Beziehung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Filmmusik
Was ist der Inhalt der Seminararbeit?
Die Seminararbeit bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte, Formen und Funktionen von Filmmusik. Sie behandelt die Entwicklung von der Stummfilmzeit bis zum modernen Kino und Fernsehen, untersucht verschiedene Kategorisierungen der Bild-Ton-Beziehung und analysiert die Wirkung von Filmmusik auf den Zuschauer. Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zur Geschichte der Filmmusik, zu den Formen der Filmmusik nach Hansjörg Pauli (Paraphrasierung, Polarisierung, Kontrapunktierung), zu den Funktionen und der Wirkung von Filmmusik, sowie eine Schlussfolgerung. Wichtige Komponisten und ihre Werke werden ebenfalls erwähnt.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung der Filmmusik, die Formen der Filmmusik nach Hansjörg Pauli (Paraphrasierung, Polarisierung, Kontrapunktierung), die Funktionen von Filmmusik (persuasiv, syntaktisch, hermeneutisch), die Wirkung von Filmmusik auf die Wahrnehmung des Films und die Bedeutung wichtiger Komponisten und ihrer Werke. Die Entwicklung vom Stummfilm zum modernen Kino und Fernsehen wird detailliert nachgezeichnet.
Welche Kategorisierung von Filmmusikformen wird verwendet?
Die Seminararbeit verwendet die Kategorisierung von Filmmusikformen nach Hansjörg Pauli. Diese unterteilt die Formen in "Paraphrasieren", "Polarisieren" und "Kontrapunktieren", wobei jede Form die unterschiedliche Beziehung zwischen Musik und Bild beschreibt. Die genauen Definitionen und Beispiele werden im Originaltext erläutert.
Welche Funktionen von Filmmusik werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt die Funktionen von Filmmusik nach einem ganzheitlichen und wirkungsorientierten Modell von H. Pauli, einschließlich der persuasiven, syntaktischen und hermeneutischen Funktion. Zusätzliche Perspektiven, wie die von N.J. Schneider, werden ebenfalls betrachtet.
Welche Epochen der Filmmusik werden abgedeckt?
Die Arbeit behandelt die Filmmusik von der Stummfilmzeit (ca. 1900-1930) bis zur Gegenwart. Sie beleuchtet die Entwicklung der Instrumentierung, den künstlerischen Anspruch und die Beziehung zwischen Bild und Ton über die verschiedenen Epochen hinweg, einschließlich des Einflusses des Fernsehens und der Entwicklung des "typischen Hollywoodsounds".
Wer sind einige der erwähnten Komponisten?
Die Arbeit nennt bedeutende Komponisten der Stumm- und Früh-Tonfilmzeit wie Camille Saint-Saëns, Erich Wolfgang Korngold, Max Steiner und Bernard Herrmann. Der Einfluss von Komponisten wie John Williams, Hans Zimmer und Ennio Morricone auf den "Hollywoodsound" wird ebenfalls hervorgehoben.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einleitung, gefolgt von Kapiteln zur Geschichte der Filmmusik, zu den Formen der Filmmusik nach H.-J. Pauli, zu den Funktionen und der Wirkung von Filmmusik und abschließend einer Schlussfolgerung. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind enthalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Filmmusik, Stummfilm, Tonfilm, Hansjörg Pauli, Filmmusikformen, Paraphrasierung, Polarisierung, Kontrapunktierung, Funktionen der Filmmusik, Wirkung von Filmmusik, Komponisten, Hollywoodsound, Bild-Ton-Beziehung.
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- Regina Steinbügl (Author), 2011, Musik und Medien - Filmmusik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168502