Der Oldenburger Sachsenspiegel (OS) gehört zu den so genannten „Codices picturati“ des Sachsenspiegels. Neben ihm existieren zudem noch der Heidelberger, der Dresdner sowie der Wolfenbütteler Sachsenspiegel. Alle vier gehen gemeinsam auf eine Stammhandschrift zurück, welche jedoch als verloren gilt. Die Entstehungszeit der Stammhandschrift lässt sich auf einen Zeitraum von etwa 1291 bis 1295 eingrenzen. Über den Entstehungsort wird bisher noch gestritten, am wahrscheinlichsten soll allerdings das nordöstliche Harzvorland sein. (vgl. Milde S. 17)
Im Gegensatz zu den anderen drei Handschriften des Sachsenspiegels gibt der OS dem Leser klare Auskunft über seinen Verfasser, die Entstehungszeit, den Entstehungsort, den Auftraggeber sowie dessen Entstehungszweck, denn am Ende der Handschrift (fol. 133v-134r) besitzt dieser ein Kolophon in lateinischer Sprache. Diesen Angaben nach wurde der OS von einem Benediktinermönch namens Hinricus Gloyesten im Jahre 1336 im Kloster Rastede in der Nähe von Oldenburg verfasst. Als Auftraggeber ist Graf Johann III. von Oldenburg angegeben. Auch über den Zweck der Handschrift wird Auskunft erteilt. So soll der Graf den Text in Auftrag gegeben haben, um in seinem Land Rechtssicherheit herstellen zu können. (vgl. Milde 17f) Hintergrund ist dabei, dass alle „älteren rechtskundigen Ritter und Ministerialen verstorben waren und kaum jemand von den Jüngeren das überkommende Recht, iura parentum suorum, genügend kannte.“ (Milde S.18)
Inhaltsverzeichnis
- Verfasser
- Besitzbibliothek
- Format
- Beschädigungen
- Layout
- Buchschmuck
- Schriftbild
- Vergleichshandschriften
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Oldenburger Bilderhandschrift des Sachsenspiegels, einer bedeutenden Rechtsquelle des Mittelalters. Ziel ist es, die Entstehung, den Inhalt und die Bedeutung der Handschrift im Kontext der deutschen Handschriftengeschichte zu beleuchten.
- Entstehung und Kontext der Oldenburger Bilderhandschrift
- Inhalt und Struktur des Sachsenspiegels
- Die Bedeutung des Buchschmucks und der Bilder
- Der Einfluss der Handschrift auf die Rechtsentwicklung
- Die Bedeutung der Handschrift im Vergleich zu anderen Sachsenspiegel-Handschriften
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird der Verfasser der Oldenburger Bilderhandschrift, Hinricus Gloyesten, vorgestellt, sowie die Entstehungszeit und der Auftraggeber, Graf Johann III. von Oldenburg, beleuchtet. Das zweite Kapitel behandelt die Besitzgeschichte der Handschrift, angefangen von der Familie Oldenburg bis hin zur Landesbibliothek Oldenburg. Das dritte Kapitel beschreibt das Format der Handschrift, inklusive der verwendeten Materialien und der Besonderheiten des Pergaments. Im vierten Kapitel wird auf die Beschädigungen der Handschrift eingegangen, die auf ihre häufige Verwendung im Laufe der Jahrhunderte hindeuten. Das fünfte Kapitel analysiert das Layout der Handschrift, insbesondere die Aufteilung in zwei Spalten, wobei die äußere Spalte dem Bildstreifen vorbehalten ist.
Schlüsselwörter
Oldenburger Sachsenspiegel, Bilderhandschrift, Sachsenspiegel, Codices picturati, Rechtsquelle, Mittelalter, Handschriftengeschichte, Buchschmuck, Rechtsentwicklung, Vergleichshandschriften, Graf Johann III. von Oldenburg, Hinricus Gloyesten, Landesbibliothek Oldenburg.
- Quote paper
- Robert Meyer (Author), 2009, Die Oldenburger Bilderhandschrift, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168402