Als Gegenstand der Forschung jener Arbeit wird am Beispiel der Sibylle, dem wohl bekanntesten Frauenmagazin der DDR, analysiert, inwiefern sich das im sozialistischen System der DDR bestandene Frauenbild in den Darstellungen jener widerspiegelten. In erster Linie wird dabei untersucht, welches Frauenbild anhand der inhaltlichen Beiträge vermittelt wurde. Was wurde thematisiert, was vermeintlich nicht? Wie und in welcher Rolle werden Frauen in den Artikeln dargestellt und welche Empfehlungen werden gegeben? Zugleich soll dabei ein Porträt der Sibylle als Magazin für die Frau entstehen. Was bot sie ihren Leserinnen und welche möglichen Funktionen erfüllte die Zeitschrift damit? Dabei soll zunächst auf die Hintergründe der Zeitschrift selbst und die redaktionellen Intentionen in den 60er Jahren eingegangen werden, aber auch die Absichten bei der Illustration von Mode sowie die fotografische Darstellungsweise jener Zeit nähere Beleuchtung finden, um den Rahmen zu vervollständigen. Um schließlich das Bild der Frau im Einzelnen analysieren zu können, werden spezifische Berichterstattungen kategorisiert, wenngleich es schwer ist, dahingehend klare Grenzen zu ziehen. Unter den Bereichen „Die Frau im Beruf “, „Die Frau in der Familie“ und „Körperkult“ werden dann Artikel und Serien zu diesen Themen eingehend auf ihre inhaltliche Darstellung und Aussage untersucht. Beleuchtet werden soll dabei, was der Frau als Leserin dieser Zeitschrift geboten, vielleicht aber auch vorenthalten wurde und welches Leitbild man wiederum damit transportierte. Schließlich wird in einer resümierenden Schlussbetrachtung der Versuch unternommen, die Frage zu beantworten, inwiefern die in der Sibylle dargestellten Frauenbilder und Inhalte zum einen der Propaganda des sozialistischen Systems entsprachen und zum anderen tatsächlich mit der Realität überein gingen. Stellte die Zeitschrift vor diesem Hintergrund eine unterhaltsame und informative Freizeitlektüre dar oder versuchte auch sie ihre Leserinnen nur in die von der Partei vorgegebene Rolle zu drängen? In diesem Zusammenhang soll ebenso geklärt werden, ob es die Zeitschrift mit ihren Beiträgen vermochte, den Alltag etwas bunter zu machen oder durch die Schaffung von Idealen lediglich eine Ideologie verkaufte. Bot sie eine Möglichkeit zur gedanklichen Flucht aus der Wirklichkeit oder zeigte sie tatsächlich erstrebenswerte und erreichbare Ziele auf? Was lebte sie vor, Sein oder Schein?
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- I. Einleitung
- II. Die Stellung der Frau in der DDR der 60er Jahre
- III. Zur Funktion von Frauenzeitschriften in der DDR
- IV. Die Sibylle 1960 – 1969
- IV. 1. Daten, Fakten & Hintergründe
- IV. 2. Mode & Fotografie
- IV. 3. Darstellungen im Feuilleton
- IV. 3. 1. Die Frau im Beruf
- IV. 3. 2. Die Frau in der Familie
- IV. 3. 3. Körperkult
- IV. 4. Sonstige Themenbereiche im Überblick
- V. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit analysiert die Sibylle, ein bekanntes DDR-Frauenmagazin, um zu untersuchen, wie das im sozialistischen System bestehende Frauenbild in den Darstellungen der Zeitschrift widergespiegelt wurde. Der Fokus liegt auf den 1960er Jahren, einer Zeit der Festigung des Sozialismus, der vermeintlichen Gleichberechtigung von Mann und Frau, aber auch des inneren Strukturwandels der Sibylle selbst. Das Ziel ist es, anhand der Inhalte der Zeitschrift ein Porträt der Sibylle als Magazin für die Frau zu erstellen und die möglichen Funktionen der Zeitschrift zu beleuchten.
- Die Darstellung des Frauenbildes in der DDR der 1960er Jahre in der Sibylle
- Die Rolle der Sibylle als Modemagazin und ihre Funktion im sozialistischen System
- Die Darstellung der Frau im Beruf, in der Familie und in Bezug auf den Körperkult
- Die Analyse von Themenbereichen und die Entwicklungen der Sibylle im Laufe der 1960er Jahre
- Die Beurteilung, ob die Sibylle ein unterhaltsames und informatives Magazin war oder nur der Propaganda diente
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die Frauenzeitschrift als ein Medium vor, das sich den weiblichen Interessengebieten widmet und zur Emanzipation des weiblichen Geschlechts beigetragen hat. Die Arbeit untersucht die Sibylle als Beispiel für eine DDR-Frauenzeitschrift, die sich in den 1960er Jahren befand.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Stellung der Frau in der DDR der 1960er Jahre. Es betrachtet die in der DDR propagierte Gleichberechtigung der Geschlechter und das Leitbild der Frau im sozialistischen System.
Kapitel drei beleuchtet die Funktion von Frauenzeitschriften im ideologisch geprägten System der DDR. Es werden die Ziele der zentral gesteuerten Presse und die Möglichkeiten und Tabus in den Darstellungen analysiert.
Kapitel vier untersucht die Sibylle selbst. Es geht auf die Hintergründe der Zeitschrift, die redaktionellen Intentionen, die Illustration der Mode und die fotografische Darstellungsweise der Zeit ein.
In Kapitel vier werden spezifische Berichterstattungen in den Bereichen „Die Frau im Beruf“, „Die Frau in der Familie“ und „Körperkult“ kategorisiert und hinsichtlich ihrer inhaltlichen Darstellung und Aussage untersucht.
Das letzte Kapitel, die Schlussbetrachtung, widmet sich der Frage, inwiefern die in der Sibylle dargestellten Frauenbilder und Inhalte der Propaganda des sozialistischen Systems entsprachen und mit der Realität übereinstimmten.
Schlüsselwörter (Keywords)
Frauenzeitschrift, Sibylle, DDR, Frauenbild, Gleichberechtigung, Mode, Fotografie, Körperkult, sozialistisches System, Propaganda, Medienanalyse, historische Analyse
- Quote paper
- Claudia Zimmermann (Author), 2010, Die Zeitschrift "Sibylle" und ihre Frauenbilder 1960 - 1969, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168326