Angst, intuitiv ein Gefühl der Leere, das Herz rast, der Atem geht schneller, ein
Gefühl wahnsinnig zu werden und völlig hilflos zu sein. Das alles ist Angst und
erklärt, warum die Angst zu überwinden getrachtet wird. Gibt es überhaupt einen
positiven Zugang zur Angst? Eine nicht ungefährliche Frage, doch ich will in
meinen Überlegungen eine Antwort auf diese Frage versuchen. Lassen Sie sich auf
diese Gratwanderung ein und lassen Sie mich versuchen, die Sinnhaftigkeit der
Angst aufzuspüren!
Ängstige dich nicht, lebe!
So heisst der von mir leicht abgeänderte Titel des bekannten Buches von Dale
Carnegie „Sorge dich nicht, lebe!“ (2001) In diesem Buch, so ist in der
Beschreibung zu lesen, „behandelt Carnegie das wohl drückendste Problem des
heutigen Menschen: Sorge - Angst - Aufregung. Es ist ein fesselndes, leicht zu
lesendes und in hohem Grade anregendes Handbuch zur Bewältigung unserer
vielen Ängste und Sorgen.“
Sich nicht sorgen, sich nicht ängstigen, sondern leben! Da ist das Motto der
modernen Zeit! Es ist ein Buch, das gleich einem Rezeptbuch helfen will, die
vielen Ängste zu überwinden. Auf den ersten Blick ist dieser Imperativ völlig
einleuchtend, doch hat mich ein Text im zweiten Testament kritisch fragen lassen,
ob das Postulat der Angstfreiheit wirklich einem guten Leben dient. [...]
Helmut Kaiser
Ohne Angst ist das Leben nur ein Spiel...
Angst, intuitiv ein Gefühl der Leere, das Herz rast, der Atem geht schneller, ein Gefühl wahnsinnig zu werden und völlig hilflos zu sein. Das alles ist Angst und erklärt, warum die Angst zu überwinden getrachtet wird. Gibt es überhaupt einen positiven Zugang zur Angst? Eine nicht ungefährliche Frage, doch ich will in meinen Überlegungen eine Antwort auf diese Frage versuchen. Lassen Sie sich auf diese Gratwanderung ein und lassen Sie mich versuchen, die Sinnhaftigkeit der Angst aufzuspüren!
Ängstige dich nicht, lebe!
So heisst der von mir leicht abgeänderte Titel des bekannten Buches von Dale Carnegie „Sorge dich nicht, lebe!“ (2001) In diesem Buch, so ist in der Beschreibung zu lesen, „behandelt Carnegie das wohl drückendste Problem des heutigen Menschen: Sorge - Angst - Aufregung. Es ist ein fesselndes, leicht zu lesendes und in hohem Grade anregendes Handbuch zur Bewältigung unserer vielen Ängste und Sorgen.“
Sich nicht sorgen, sich nicht ängstigen, sondern leben! Da ist das Motto der modernen Zeit! Es ist ein Buch, das gleich einem Rezeptbuch helfen will, die vielen Ängste zu überwinden. Auf den ersten Blick ist dieser Imperativ völlig einleuchtend, doch hat mich ein Text im zweiten Testament kritisch fragen lassen, ob das Postulat der Angstfreiheit wirklich einem guten Leben dient. Auf den ersten und oberflächlichen Blick entspricht auch der Text in Matthäus 6, 19-34 „Sorgt euch nicht um euer Leben...euer himmlischer Vater weiss, dass ihr das alles braucht“ (Mt 6, 32) der Angstüberwindungsstrategie, doch im Kern geht es in diesem zentralen Text unserer jüdisch-christlichen Tradition um die Unterscheidung zwischen der falschen und rechten Sorge, die je nach Lebenssituation sich zu einer tiefen Angst verdichten kann! Diese Unterscheidung von rechter und falscher Sorge bzw. Angst liess mich weiterdenken und vorab möchte ich festhalten:
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- Helmut Kaiser, Prof. Dr. (Author), 2003, Ohne Angst ist das Leben nur ein Spiel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16814
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