Im sechsten Jahrhundert v. Chr. kam es in Athen zu einigen Ereignissen, welche in den darauffolgenden Jahren ausschlaggebend für die Entwicklung der athenischen Demokratie waren. Nach mehreren Versuchen gelang es schließlich dem Aristokraten Peisistratos, 546/545 v. Chr. die Alleinherrschaft zu erlangen, und somit etablierte sich eine Form der Tyrannis im attischen Stadtstaat. Mit dem Tod des Peisistratos 528/527 kamen seine Söhne Hippias und Hipparchos an die Macht und führten die Tyrannis weiter.
Schon während der Machtergreifungen des Peisistratos entwickelte sich in Athen eine Opposition, deren Ziel es war, den Tyrannen zu vertreiben. Die Bemühungen dieser Opposition gipfelten am Ende des 6. Jahrhunderts in einem Anschlag bei den Panathenäen des Jahres 514, dessen Ziel es war, die Söhne des Peisistratos, Hippias und Hipparchos, zu ermorden. Da dieser Anschlag jedoch fehlschlug und nur Hipparchos den Attentätern zum Opfer fiel, verschlimmerte sich in den folgenden Jahren die nun von Hippias allein ausgeübte Tyrannis. Durch ein mit Sparta geschlossenes Bündnis gelang den Athenern dann schließlich 510 die Vertreibung des Hippias.
Das Ziel dieser Arbeit soll es sein, diesen Sturz der Tyrannis anhand der auf uns gekommenen historischen Überlieferungslage genauer zu untersuchen. Dabei sollen die einzelnen Ereignisse explizit beleuchtet und in einen größeren Kontext eingeordnet werden. Dabei stehen zwei Fragestellungen im Vordergrund: Zum einen soll die Frage geklärt werden, ob die beiden Tyrannenmörder Harmodios und Aristogeiton mit ihrem Anschlag wirklich die Bringer einer Isonomia waren, als welche sie in den Jahren nach dem Sturz der Tyrannis gefeiert wurden, und zum anderen soll erörtert werden, inwieweit die Vertreibung des Hippias ein Schritt auf dem Weg zur attischen Demokratie war.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Anschlag auf die Tyrannen 514 v. Chr.
- 2.1. Die Vorgeschichte
- 2.2. Der Tathergang
- 2.3. Die Bedeutung der Tyrannenmörder und die Auswirkungen des Anschlags
- 3. Die Vertreibung des Hippias und der Sturz der Tyrannis
- 3.1. Die Ereignisse nach dem Attentat von 514 v. Chr.
- 3.2. Die Hilfe der Spartaner
- 3.3. Der Sturz der Tyrannis
- 4. Die Ereignisse in Athen nach dem Sturz der Tyrannis
- 5. Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Sturz der Tyrannis in Athen am Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. und beleuchtet die Ereignisse, die zu diesem Wendepunkt führten. Im Fokus stehen die Hintergründe des Anschlags auf die Tyrannen im Jahr 514 v. Chr. und die Rolle der Vertreibung Hippias' für die Entwicklung der athenischen Demokratie.
- Der Anschlag auf die Tyrannen Hippias und Hipparchos im Jahr 514 v. Chr. und dessen Hintergründe.
- Die Rolle der Tyrannenmörder Harmodios und Aristogeiton und die Interpretation ihrer Handlung als Akt für die Isonomia.
- Die Bedeutung des spartanischen Bündnisses für den Sturz der Tyrannis.
- Die Folgen des Sturzes der Tyrannis für die politische Entwicklung Athens.
- Die Frage, inwieweit der Sturz der Tyrannis einen Schritt zur athenischen Demokratie darstellte.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und skizziert die Bedeutung der Ereignisse des 6. Jahrhunderts v. Chr. für die Entwicklung der athenischen Demokratie. Sie benennt die Machtergreifung Peisistratos und die nachfolgende Herrschaft seiner Söhne Hippias und Hipparchos als zentralen Ausgangspunkt. Die Arbeit kündigt die Untersuchung des Sturzes der Tyrannis an und formuliert die zentralen Forschungsfragen: die Rolle der Tyrannenmörder und der Beitrag der Vertreibung Hippias' zum demokratischen Prozess.
2. Der Anschlag auf die Tyrannen 514 v. Chr.: Dieses Kapitel analysiert den gescheiterten Anschlag auf die Tyrannen im Jahr 514 v. Chr. Es beleuchtet die Vorgeschichte, untersucht die kontroversen Quellenangaben zu den Motiven der Attentäter Harmodios und Aristogeiton (persönliche Rache oder politischer Widerstand) und beschreibt den Tathergang. Die unterschiedlichen Darstellungen bei Aristoteles und Thukydides bezüglich der Motive und des genauen Ablaufs werden verglichen und kritisch bewertet, um ein möglichst vollständiges Bild des Geschehens zu zeichnen. Die Analyse betrachtet die Frage, inwieweit der Anschlag als Beginn des Kampfes für eine Isonomia gedeutet werden kann.
3. Die Vertreibung des Hippias und der Sturz der Tyrannis: Dieses Kapitel fokussiert auf die Ereignisse nach dem Attentat von 514 v. Chr. und die letztendliche Vertreibung Hippias' im Jahr 510 v. Chr. Es untersucht die Rolle des spartanischen Bündnisses als entscheidender Faktor beim Sturz der Tyrannis und analysiert die komplexen politischen Konstellationen und Machtkämpfe innerhalb Athens. Die Zusammenfassung synthetisiert die Ereignisse zu einem kohärenten Narrativ, das die verschiedenen Faktoren des Sturzes der Tyrannis beleuchtet und deren Zusammenwirken hervorhebt.
4. Die Ereignisse in Athen nach dem Sturz der Tyrannis: Dieses Kapitel untersucht die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in Athen nach dem Sturz der Tyrannis. Es analysiert die Herausforderungen und Entwicklungen, denen Athen nach dem Ende der Tyrannei gegenüberstand und beleuchtet die Anfänge der demokratischen Entwicklungen, ohne jedoch auf Details oder Ergebnisse einzugehen, um keine Spoiler zu produzieren.
Schlüsselwörter
Athenische Demokratie, Tyrannis, Peisistratos, Hippias, Hipparchos, Harmodios, Aristogeiton, Anschlag 514 v. Chr., Sparta, Isonomia, politische Entwicklung, historische Quellen, Aristoteles, Thukydides.
Häufig gestellte Fragen zum Sturz der Tyrannis in Athen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Sturz der Tyrannis in Athen im 6. Jahrhundert v. Chr. Sie beleuchtet die Ereignisse, die zu diesem Wendepunkt führten, mit besonderem Fokus auf den Anschlag auf die Tyrannen im Jahr 514 v. Chr. und die Rolle der Vertreibung Hippias' für die Entwicklung der athenischen Demokratie.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: den Anschlag auf die Tyrannen Hippias und Hipparchos im Jahr 514 v. Chr. und dessen Hintergründe; die Rolle der Tyrannenmörder Harmodios und Aristogeiton und die Interpretation ihrer Handlung als Akt für die Isonomia; die Bedeutung des spartanischen Bündnisses für den Sturz der Tyrannis; die Folgen des Sturzes der Tyrannis für die politische Entwicklung Athens; und die Frage, inwieweit der Sturz der Tyrannis einen Schritt zur athenischen Demokratie darstellte.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) führt in die Thematik ein und benennt die Forschungsfragen. Kapitel 2 analysiert den Anschlag auf die Tyrannen 514 v. Chr., inklusive der Vorgeschichte, des Tathergangs und der unterschiedlichen Interpretationen der Motive der Attentäter. Kapitel 3 fokussiert auf die Vertreibung Hippias' und die Rolle Spartas. Kapitel 4 behandelt die Ereignisse nach dem Sturz der Tyrannis in Athen. Kapitel 5 (Ergebnis) fasst die Erkenntnisse zusammen (dieser Abschnitt fehlt im vorliegenden Auszug).
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf die Schriften von Aristoteles und Thukydides und vergleicht deren unterschiedliche Darstellungen der Ereignisse kritisch. Weitere Quellen werden im vollständigen Text genannt (nicht im vorliegenden Auszug).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Athenische Demokratie, Tyrannis, Peisistratos, Hippias, Hipparchos, Harmodios, Aristogeiton, Anschlag 514 v. Chr., Sparta, Isonomia, politische Entwicklung, historische Quellen, Aristoteles, Thukydides.
Welche Rolle spielte der Anschlag von 514 v. Chr.?
Der Anschlag von 514 v. Chr. auf Hippias und Hipparchos wird als ein zentrales Ereignis analysiert, wobei die Arbeit die kontroversen Quellenangaben zu den Motiven der Attentäter (persönliche Rache oder politischer Widerstand) untersucht und die unterschiedlichen Darstellungen bei Aristoteles und Thukydides vergleicht.
Welche Bedeutung hatte Sparta für den Sturz der Tyrannen?
Die Arbeit untersucht die Rolle des spartanischen Bündnisses als entscheidender Faktor beim Sturz der Tyrannis und analysiert die komplexen politischen Konstellationen und Machtkämpfe, die mit der spartanischen Unterstützung zusammenhingen.
Wie wird der Zusammenhang zum demokratischen Prozess hergestellt?
Die Arbeit untersucht die Frage, inwieweit der Sturz der Tyrannis einen Schritt zur athenischen Demokratie darstellte. Sie beleuchtet die Folgen des Sturzes der Tyrannis für die politische Entwicklung Athens und analysiert die Herausforderungen und Entwicklungen nach dem Ende der Tyrannei.
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- Werner Feth (Author), 2009, Der Sturz der Tyrannis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168059