Die klassischen Organisationstheorien setzen den Fokus auf eine personelle Trennung von Planung und Ausführung der Arbeitsabläufe. Daraus resultiert für das Geschäftsprozessmanagement, die heute etablierte Methode der Experteninterviews im Rahmen des Process-Discovery. Diese Methode hat sich im Laufe der Jahre als überaus geeignet für standardisierte Prozesse erwiesen, jedoch stößt sie bei flexiblen Arbeitsabläufen, wie sie immer häufiger vom Markt gefordert werden, an ihre Grenzen. Neben dem Flexibilitätsaspekt zeichnet sich eine Ineffizienz dieser Methode ab, da in der Praxis ca. 41% der Projektressourcen (Zeit und Kapital) für diese Phase der Analyse und Dokumentation in Anspruch genommen wird.
Ein Kernprinzip des Geschäftsprozessmanagements besteht in der kontinuierlichen Anpassung des Unternehmens und der betrieblichen Abläufe an seine Umgebung. Im klassischen Geschäftsprozessmanagement wird diese Umge-bung stark auf den Markt fokussiert, in welchem das Unternehmen agiert, da dieser als Hauptträger wachsender Anforderungen an Zeit, Qualität, Kosten und Flexibilität identifiziert werden kann. Dieser Wandel der Anforderungen kann nur erfüllt werden, wenn er als permanente Herausforderung und kontinuierlicher Prozess betrachtet wird, welcher nicht nur den Markt, sondern das gesamte Unternehmen umfasst.
Das BPM 2.0 (Social BPM) versucht diese Ansatzpunkte zu einer neuen Herangehensweise zu vereinen und somit die Flexibilität der betrieblichen Abläufe zu erhöhen, die Mitarbeitermotivation zu steigern, den BPM-Lebenszyklus zu verkürzen und Innovationen voran zu treiben.
In Kapitel 2 wird zunächst auf die grundlegenden Begrifflichkeiten und Terminologien, sowie die Grundkonzepte der Thematik eingegangen. Kapitel 3 beschreibt kurz das methodische Vorgehen der vorliegenden Arbeit. Im anschließenden Kapitel 4 wird mit den erweiterten Konzepten zunächst auf die theoretischen Grundgedanken des Social BPM eingegangen und der veränderte Lebenszyklus zum klassischen BPM vorgestellt. Kapitel 5 gibt einen Überblick über die aktuellen Forschungsanstrengungen und offenen Probleme und erläutert in diesem Zusammenhang aktuelle Vorgehensansätze in unterschiedlichen Phasen des BPM-Zyklus. Anschließend wird in Kapitel 6 die Umsetzung in der Praxis anhand von existierenden Werkzeugen demonstriert.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung & Motivation
2. Grundkonzepte
2.1 Web 2.0 und Social Software
2.1.1 Begriffsklärung
2.1.2 Charakteristik von Social Software
2.1.3 Prinzipien von Social Software
2.2 Enterprise 2.0
2.3 Rollenverständnis im klassischen BPM
3. Untersuchungsansatz
3.1 Review
3.2 Vorgehensweise
4. Erweiterte Konzepte
4.1 Beziehungen zwischen Social Software und BPM
4.2 Prinzipien von Social Software im BPM und deren Erfolgspotentiale
4.3 Empowerment und Agiles BPM
4.4 Social BPM Lebenszyklus
5. Aktuelle Entwicklung und offene Probleme im Social BPM
5.1 Technologieoptionen
5.2 Prozessdefinition und Modellierung
5.3 Prozessoptimierung – Vorgehen und Qualitätssicherung
5.4 Rollenverständnis im Social BPM
5.5 Charakteristik des Social BPM
6. Aktuelle Prototypen
6.1 ARISalign
6.2 collMaP (Forschungsprototyp)
7. Bedeutung für den Bezugsrahmen
8. Zusammenfassung und Fazit
9. Ausblick
Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- B. Sc. Tom Thaler (Autor:in), 2010, Die Themenfacette des Social BPM, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168029
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