Kernanliegen dieser Bachelor-Arbeit ist die Weimarer Reichsverfassung in ihren Bestimmungen zu analysieren und das Verfassungswerk zu bewerten. Als Leitfrage dieser Analyse dient die Fragestellung:
„Die Weimarer Reichsverfassung – eine Verfassung mit Konstruktionsfehlern?“
Nach einer Einordnung der Verfassung in den historischen Kontext erfolgt eine Analyse des Verfassungswerkes. Dabei wird neben den Bestimmungen zum Reichspräsidenten und zum Reichstag auch auf weitere ausgewählte Artikel zum Reichsrat sowie den Grundrechten in der Weimarer Reichsverfassung eingegangen. Schließlich soll eine Würdigung der Reichsverfassung erfolgen und die Frage beantwortet werden, ob sie gravierende Fehlkonstruktionen aufweist und daher als ein Negativbeispiel für die Verfassungsväter des bundesdeutschen Grundgesetzes gelten konnte. Zum Verständnis der Gründungsurkunde der Bundesrepublik Deutschland ist es unerlässlich auf die Reichsverfassung von 1918/1919 zu blicken, da an der Wiege der neuen Ordnung die alte Verfassung stand.
Die Einschränkungen des Mehrheitsprinzips und des Wählerwillens, die das Grundgesetz der Bundesrepublik enthält, waren nur möglich, weil die Verfassungsväter Erfahrungen vor Augen hatten, die 1919 nicht möglich waren: Das Scheitern von Weimar. „Nie wieder Weimar“ lautete daher konsequent die Devise bei der Ausarbeitung der neuen Verfassung. Die Weimarer Missstände und Erfahrungen leiteten folgerichtig die Verfassungsväter und –mütter im Parlamentarischen Rat. Nach dem Zusammenbruch von 1945 erhielt nur der westliche Teil Deutschlands nochmals die Chance, eine Demokratie aufzubauen. Das Grundgesetz vom 23. Mai 1949 war somit ein Versuch, aus Weimar zu lernen. Nie wieder sollte es möglich sein, die demokratische Ordnung auf legalem Weg zu beseitigen und niemals mehr sollte ein Staatsoberhaupt die Rolle eines Ersatzgesetzgebers übernehmen.
Daher sollen schlussendlich auch einige Bestimmungen des Grundgesetzes – vor allem zum Bundespräsidenten, zum Bundestag, aber auch andere ausgewählte Verfassungsartikel – im Mittelpunkt der weiteren Ausführungen stehen und Veränderungen herausgestellt werden, die aus den Erfahrungen der Reichsverfassung resultieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Einordnung in den historischen Kontext
- 3. Die Verfassungsgebung
- 4. Das Verfassungswerk von Weimar
- 4.1 Verfassungsbestimmungen
- 4.1.1 Der Reichspräsident
- 4.1.2 Der Reichstag
- 4.1.3 Der Reichsrat
- 4.1.4 Grundrechte
- 4.2 Bewertung der Weimarer Reichsverfassung
- 4.1 Verfassungsbestimmungen
- 5. Das Grundgesetz – Abgrenzung von Weimar?
- 5.1 Der Bundespräsident
- 5.2 Der Bundestag und die Bundesregierung
- 5.3 Der Bundesrat
- 5.4 Die Grundrechte
- 6. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die Weimarer Reichsverfassung, bewertet ihr Verfassungswerk und untersucht, ob sie gravierende Konstruktionsfehler aufwies. Die Arbeit ordnet die Verfassung in ihren historischen Kontext ein, analysiert zentrale Bestimmungen (Reichspräsident, Reichstag, Reichsrat, Grundrechte) und vergleicht sie mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Die Leitfrage lautet: „Die Weimarer Reichsverfassung – eine Verfassung mit Konstruktionsfehlern?“
- Einordnung der Weimarer Reichsverfassung in den historischen Kontext des Ersten Weltkriegs und der Novemberrevolution.
- Analyse der wichtigsten Bestimmungen der Weimarer Reichsverfassung.
- Bewertung der Stärken und Schwächen der Weimarer Reichsverfassung.
- Vergleich der Weimarer Reichsverfassung mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.
- Untersuchung der Frage nach Konstruktionsfehlern der Weimarer Reichsverfassung und deren Bedeutung für die Entwicklung des Grundgesetzes.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Konstruktionsfehlern der Weimarer Reichsverfassung und deren Bedeutung für die Entwicklung des Grundgesetzes. Sie kontextualisiert die positive anfängliche Bewertung der Verfassung mit der späteren Wahrnehmung als gescheiterte Republik und skizziert den Aufbau der Arbeit.
2. Einordnung in den historischen Kontext: Dieses Kapitel beschreibt den Verlauf des Ersten Weltkriegs und die damit verbundenen sozialen und politischen Spannungen, die zum Zusammenbruch des Kaiserreichs führten. Es beleuchtet die Oktoberreformen als wichtigen Schritt zur parlamentarischen Monarchie und die Novemberrevolution als den entscheidenden Wendepunkt zum Sturz der Monarchie und der Errichtung einer provisorischen Regierung. Die Kapitel betont die unterschiedlichen Meinungen über die Lebensfähigkeit der Oktoberreform und die Herausforderungen der Nachkriegszeit, welche die Gestaltung der neuen Verfassung maßgeblich prägten.
Schlüsselwörter
Weimarer Reichsverfassung, Grundgesetz, Novemberrevolution, Oktoberreformen, Reichspräsident, Reichstag, Reichsrat, Grundrechte, Parlamentarismus, Demokratie, Konstruktionsfehler, historisches Scheitern, Verfassungsgeschichte Deutschlands.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Analyse der Weimarer Reichsverfassung
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit analysiert die Weimarer Reichsverfassung, bewertet ihr Verfassungswerk und untersucht mögliche gravierende Konstruktionsfehler. Sie ordnet die Verfassung in ihren historischen Kontext ein, analysiert zentrale Bestimmungen (Reichspräsident, Reichstag, Reichsrat, Grundrechte) und vergleicht sie mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Die zentrale Forschungsfrage lautet: „Die Weimarer Reichsverfassung – eine Verfassung mit Konstruktionsfehlern?“
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Einordnung der Weimarer Reichsverfassung in den historischen Kontext des Ersten Weltkriegs und der Novemberrevolution; Analyse der wichtigsten Bestimmungen der Weimarer Reichsverfassung; Bewertung der Stärken und Schwächen der Weimarer Reichsverfassung; Vergleich der Weimarer Reichsverfassung mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland; Untersuchung der Frage nach Konstruktionsfehlern der Weimarer Reichsverfassung und deren Bedeutung für die Entwicklung des Grundgesetzes.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Einordnung in den historischen Kontext, Die Verfassungsgebung, Das Verfassungswerk von Weimar (inkl. Unterkapitel zu Verfassungsbestimmungen und Bewertung), Das Grundgesetz – Abgrenzung von Weimar? (inkl. Unterkapitel zu Bundespräsident, Bundestag/Bundesregierung, Bundesrat und Grundrechten), Schluss.
Wie wird die Weimarer Reichsverfassung in der Arbeit eingeordnet?
Die Arbeit ordnet die Weimarer Reichsverfassung in den historischen Kontext des Ersten Weltkriegs und der Novemberrevolution ein. Sie beleuchtet die Oktoberreformen und die Herausforderungen der Nachkriegszeit, die die Gestaltung der neuen Verfassung maßgeblich beeinflussten. Die unterschiedlichen Meinungen über die Lebensfähigkeit der Oktoberreform werden ebenfalls berücksichtigt.
Welche Aspekte der Weimarer Reichsverfassung werden im Detail analysiert?
Die Arbeit analysiert detailliert die wichtigsten Bestimmungen der Weimarer Reichsverfassung, darunter die Rolle des Reichspräsidenten, des Reichstags, des Reichsrats und die Grundrechte. Diese werden im Vergleich zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland betrachtet.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit untersucht, ob die Weimarer Reichsverfassung gravierende Konstruktionsfehler aufwies und welche Bedeutung diese für die Entwicklung des Grundgesetzes hatten. Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage und skizziert den Aufbau der Arbeit. Ein abschließendes Kapitel fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Weimarer Reichsverfassung, Grundgesetz, Novemberrevolution, Oktoberreformen, Reichspräsident, Reichstag, Reichsrat, Grundrechte, Parlamentarismus, Demokratie, Konstruktionsfehler, historisches Scheitern, Verfassungsgeschichte Deutschlands.
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- Christian Töreki (Author), 2008, Die Weimarer Reichsverfassung - Verfassung mit Konstruktionsfehlern?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167999