Unter den zahlreichen Beiträgen, die der englische Wissenschaftler Gregory BATESON (1904 - 1980) zu den Humanwissenschaften leistete, markieren seine Untersuchungen zur Lerntheorie einen vorläufigen Zielpunkt, an dem er seine strukturellen Einsichten aus jahrzehntelanger Forschung formulieren konnte. Zugleich lässt sich hierin ein Ausgangspunkt für sein wissenschaftliches Spätwerk erkennen.
„Lernen“ bedeutet nach BATESONS Lernstufen-Modell grundsätzlich eine prozesshafte Veränderung irgendeiner Art, die innerhalb hierarchisch geordneter Reiz-, Reaktions- und Verstärkungskontexte auftritt. Theoretisch kann zwar über jeder Stufe eine Metastufe angenommen werden, praktisch lässt sich jedoch nur ein Lernen bis zur Stufe 3 nachweisen.
Nicht wenige der aufschlussreichen wie mitunter frappierenden Einsichten, die diese Lerntheorie bereit hält, sind in feine Ironie gekleidet sind. So erfährt man etwa, dass die von BATESON als Lernen 2 bezeichnete Lernstufe „eine notwendige Vorbereitung auf die Verhaltensstörung ist“, dabei aber in „… der fremden Welt außerhalb des psychologischen Laboratoriums… die Hauptbeschäftigung von Anthropologen, Erziehern, Psychologen, Tierzüchtern, menschlichen Eltern und Kindern“ darstellt.
BATESONS Erklärungsansatz leistet Beiträge zur Theorie des Lernens - nicht mehr und nicht weniger. Er steht nicht im Dienste einer Praxeologie, oder gar einer Rezeptologie, sondern verfolgt den epistemologischen Anspruch, von einer innerhalb der Struktur angesiedelten Meta-Ebene aus Strukturen und Prinzipien allen Lernens lernend zu entdecken. Trotzdem (oder deshalb?) gilt Gregory BATESON heute als metawissenschaftliche Ikone: oft bewundert, selten verstanden, kaum wirksam…
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gregory BATESON - eine biografische Skizze
- Zur Rezeption BATESONS
- Lernforschung - mit einem Exkurs: Die logischen Typen
- Die verschiedenen Stufen des Lernens
- Lernen 0 (null)
- Lernen 1 (Proto-Lernen)
- Lernen 2 (Deutero-Lernen)
- Lernen 3
- Die verschiedenen Stufen des Lernens
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Gregory Batesons Beiträge zur Lerntheorie und beleuchtet, wie seine strukturellen Einsichten aus jahrzehntelanger Forschung in seinen Untersuchungen zur Lerntheorie zusammenlaufen. Insbesondere wird auf Batesons Lernstufen-Modell eingegangen, das verschiedene Arten des Lernens in einer hierarchischen Struktur beschreibt.
- Batesons Lernstufen-Modell und seine Bedeutung für die Lerntheorie
- Die verschiedenen Stufen des Lernens (Lernen 0, Lernen 1, Lernen 2, Lernen 3)
- Die Beziehung zwischen Batesons Lerntheorie und seinen Forschungen zur Kommunikation und Schizophrenie
- Die Relevanz von Batesons Ansätzen für die Humanwissenschaften und die Bedeutung seiner Erkenntnisse für das Verständnis von Lernen und Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung bietet eine Einführung in Gregory Batesons Leben und Werk und stellt seine zentralen Forschungsinteressen vor, insbesondere die Suche nach gemeinsamen Strukturen von Geist und Natur.
- Gregory BATESON - eine biografische Skizze: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über Batesons Leben und Karriere, wobei seine wichtigsten Forschungsgebiete und Einflüsse beleuchtet werden.
- Zur Rezeption BATESONS: Dieses Kapitel befasst sich mit der Rezeption von Batesons Werk in den Humanwissenschaften und beleuchtet die Bedeutung seiner Arbeiten für verschiedene Disziplinen.
- Lernforschung - mit einem Exkurs: Die logischen Typen: Dieses Kapitel stellt Batesons Lernstufen-Modell vor, das verschiedene Arten des Lernens in einer hierarchischen Struktur beschreibt. Die logischen Typen dienen dabei als theoretisches Fundament für Batesons Lerntheorie.
- Die verschiedenen Stufen des Lernens: Hier werden die einzelnen Lernstufen (Lernen 0, Lernen 1, Lernen 2, Lernen 3) im Detail vorgestellt und ihre jeweiligen Eigenschaften und Unterschiede erklärt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Gregory Bateson, Lerntheorie, Lernstufen-Modell, Kommunikation, Schizophrenie, logische Typen, Systemtheorie, Kybernetik, Humanwissenschaften.
- Quote paper
- Katja Rommel (Author), 2011, Über das Lernen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167943