Unser heutiges Leben wird von einer Vielzahl von Technologien bestimmt, die mehr oder weniger dazu beitragen sollen, dass wir angenehm und ausgefüllt die Zeit verbringen können. An nur einem Tag begegnen wir derart viel Technik und technischen Lösungen, dass wir nicht mehr dazu in der Lage sind, am Abend zu benennen, was wir überhaupt alles genutzt haben. Sei es die Kaffeemaschine, mit Hilfe derer wir morgens den ach so nötigen Espresso zubereiten, das Auto, damit wir schnell und sicher zu unserer Arbeitsstätte kommen oder die Musikanlage, um uns von einem wieder einmal anstrengenden Tag erholen können, an dem dermaßen viele Eindrücke auf uns niedergegangen sind, dass wir das meiste schon wieder vergessen oder verdrängt haben.
Man mag sich angesichts unseres strukturierten und voll ausgefüllten Tagesablaufs die Frage stellen, wie denn die Menschen vor einigen hundert Jahren gelebt haben, obwohl ihnen keine Handys, Computer oder Flugzeuge zur Verfügung standen. Es ist für viele schwer vorstellbar, dass der Horizont lediglich bis zum nächsten Dorf reichte, die Konversation auf einige wenige Personen beschränkt war und Informationen, wenn sie denn ankamen, viele Wochen Verzögerung mit sich brachten. Doch wie weit wird sich die heutige Entwicklung noch fortsetzen, wann ist einmal Schluss mit der Gier nach immer mehr Fortschritt, nach immer mehr Abwechslung und Zeitvertreib? Sollten wir nicht doch inne halten, uns auf wirklich wesentliche Dinge besinnen, anstatt danach zu streben, auch die letzten Ressourcen unserer Erde zu erschließen, auszubeuten und dann ganz empört die Schuld auf andere schieben?
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- Arne Viecens (Author), 2010, Bringt die Wissenschaft ewiges Leben?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167721
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