In der Arbeit mit dem Thema „Das Hambacher Fest 1832“ soll der Verlauf und die Bedeutung des Hambacher Festes für die demokratisch-nationale Bewegung auf dem Gebiet des Deutschen Bundes dargestellt werden. Die Zeit der Aufklärung hatte den bürgerlich-liberalen Geist in den Bevölkerungen Europas wach gerufen, der vor allem auf dem Gebiet des Deutschen Bundes nach Einheit von Staat und Nation rief. Durch den Wiener Kongress wurden diese Wünsche jedoch enttäuscht, was dazu führte, dass sich im Bürgertum sehr schnell Widerstand regte. Ungünstige wirtschaftliche Verhältnisse sorgten zudem vor allem in der Pfalz, das fast zwei Jahrzehnte zu Frankreich gehört hatte und die Ideen der Französischen Revolution noch immer beherbergte, für Unmut. Durch die Einschränkung der Pressefreiheit sollte die Opposition Mundtot gemacht werden. Die Opposition umging die Zensur, indem sie Feste veranstaltete, um dort ihre Ideen zu verbreiten und neue Anhänger zu gewinnen.
Das Hambacher Fest war nicht das einzige Fest seiner Art. Die Auseinandersetzung mit den Behörden steigerte seine Popularität jedoch über den Rheinkreis hinaus. Und als die Behörden ihr anfängliches Festverbot aufhoben, hatte die liberale Oppositionsbewegung ihren ersten Sieg errungen und das Fest somit zum Symbol der Machtlosigkeit der Regierung gegenüber der Opposition gemacht. Durch den Neustadter Preßverein organisiert, zog dieses Fest 20.000-30.000 Besucher aus allen Teilen des Deutschen Bundes und sogar dem Ausland an. Die Hauptredner Siebenpfeiffer und Wirth, sowie ca. 20 andere Redner sprachen vor allem von einem geeinten und freien Deutschland und Europa. Teile unserer heutigen Grundrechte wie die bürgerlichen Rechte Meinungs-, Rede- und Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit- und Vereinigungsfreiheit, Freizügigkeit (freier Wohnungswechsel) und Handels- und Gewerbefreiheit wurden gefordert. Obwohl bei dem Großteil der Forderungen Übereinstimmung herrschte, kam es immer wieder zu Diskussionen um deren Umsetzung, was auch in der Nachversammlung am 28. Mai deutlich wurde. Ergebnislos trennten sich die dort Anwesenden.
Trotzdem erfuhr das Fest einen großen Widerhall in der Presse und Öffentlichkeit. Dies führte soweit, dass es in einigen Regionen zu Unruhen kam. Die Regierungen hingegen nutzten dieses Fest, um noch härter gegen die Opposition vorgehen zu können und drängten viele von ihnen in die Illegalität oder ins Ausland.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thema, Fragestellung und Eingrenzung
- Quellenlage und Forschungsstand
- Auf dem Weg zum Fest
- Ausgangslage und Vorbedingungen
- Aufruf, Festverbot, Wiederzulassung
- Das Fest
- Die Vorbereitung
- Die Politischen Reden
- Nachversammlung und Wirkungen
- Das Hambacher Fest in der Erinnerungskultur zweier deutscher Staaten
- Schlussbetrachtung: Zusammenfassende Betrachtung der Arbeit "Das Hambacher Fest 1832"
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Hambacher Fest 1832 als bedeutendes Ereignis der deutsch-nationalen Bewegung im Deutschen Bund. Sie beleuchtet den Verlauf des Festes und analysiert dessen Bedeutung für die demokratischen Freiheitsbestrebungen der Zeit.
- Die Entstehung der deutsch-nationalen Bewegung im Kontext der Restaurationspolitik nach dem Wiener Kongress
- Die Rolle des Hambacher Festes als Ausdruck des bürgerlich-liberalen Widerstands gegen die autoritären Herrschaftsstrukturen des Deutschen Bundes
- Die zentralen Forderungen des Festes nach Einheit und Freiheit, darunter die bürgerlichen Grundrechte wie Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit
- Die Auswirkungen des Festes auf die deutsche Politik und Gesellschaft sowie die Erinnerungskultur im geteilten Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema, die Fragestellung und die Eingrenzung der Arbeit vor. Sie beleuchtet den historischen Kontext des Hambacher Festes und die Entstehung der deutsch-nationalen Bewegung im frühen 19. Jahrhundert. Die Einleitung behandelt zudem die Quellenlage und den Forschungsstand zum Thema.
Kapitel 2 "Auf dem Weg zum Fest" untersucht die Vorbedingungen und Entwicklungen, die zum Hambacher Fest führten. Es analysiert die politische und wirtschaftliche Situation im Deutschen Bund sowie die Rolle der Pfalz als Keimzelle des Freiheitsgedankens.
Kapitel 3 "Das Fest" konzentriert sich auf den Verlauf des Hambacher Festes. Es beschreibt die Vorbereitung und die Reden der Festredner, die sich vor allem mit den Forderungen nach Einheit und Freiheit beschäftigten. Weiterhin werden die Nachversammlung und die Reaktionen auf das Fest beleuchtet.
Kapitel 4 "Das Hambacher Fest in der Erinnerungskultur zweier deutscher Staaten" setzt sich mit der Rezeption und Bedeutung des Hambacher Festes in der Erinnerungskultur der beiden deutschen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg auseinander.
Schlüsselwörter
Hambacher Fest, Deutsch-nationale Bewegung, Bürgerlich-liberale Bewegung, Demokratie, Einheit, Freiheit, Restauration, Wiener Kongress, Deutsche Bundes, Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Erinnerungskultur, Deutschland, Europa.
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- MAGISTER ARTIUM Karsten Mertens (Autor), 2008, Das Hambacher Fest 1832, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167699