An der Zweiten Teilung Polens 1793 nahmen nur zwei der drei Mitglieder der Liga der „Schwarzen Adler“ teil: Preußen und Russland. Österreich blieb anders als bei der ersten und Dritten Teilung vom Landerwerb in Polen ausgeschlossen. Die Donaumonarchie wurde dabei sowohl durch eigenes Verschulden, als auch durch diplomatisches Geschick der Preußen und Russen ausgespielt.
Leidtragender dieser neuerlichen partage-Politik der osteuropäischen Großmächte war wie schon 1772 die Adelsrepublik Polen. Nach der Teilung von 1793 verblieb das restliche Polen als nicht mehr lebensfähiges Konstrukt, dessen endgültige Auflösung nur noch eine Frage der Zeit schien. Die Gründe, die diese Entwicklung möglich machten, sind sehr different und betreffen sowohl innen-, wie auch außenpolitische Entscheidungen und Vorgänge des Staates Polen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Zweite Teilung aus der Sicht Polens
- Preußens Diplomatie bis zur Zweiten Teilung Polens
- Österreich wird ausmanövriert
- Russlands Rolle bei der Zweiten Teilung Polens
- Verluste Polens bei der Zweiten Teilung und Nachbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Zweite Teilung Polens im Jahr 1793 und ihre Vorgeschichte, indem sie die Perspektiven der beteiligten Mächte beleuchtet. Der Fokus liegt auf den innen- und außenpolitischen Faktoren, die zu diesem Ereignis führten, sowie auf den Rollen Preußens, Russlands und Österreichs. Die Analyse berücksichtigt die polnischen Reformbestrebungen und den Einfluss des diplomatischen Vorgehens der Nachbarstaaten.
- Die innenpolitische Situation in Polen vor der Zweiten Teilung
- Die Rolle der Diplomatie Preußens, Russlands und Österreichs
- Die Auswirkungen der Teilung auf Polen
- Die unterschiedlichen Interessen und Strategien der beteiligten Mächte
- Die Verantwortung der einzelnen Akteure für die Zweite Teilung
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einführung beschreibt die Zweite Teilung Polens 1793 als ein Ereignis, an dem nur Preußen und Russland teilnahmen, während Österreich ausgeschlossen blieb. Sie hebt die Folgen für Polen hervor, das nach dieser Teilung als nicht mehr lebensfähig galt. Die Arbeit untersucht die innen- und außenpolitischen Gründe für diese Entwicklung, die von der politischen Situation Europas bis hin zu den Kompensationsansprüchen der Großmächte und der politischen Aktivität Polens reichen. Die Analyse konzentriert sich auf die Reformbestrebungen in Polen, das diplomatische und politische Vorgehen der Nachbarstaaten und die anteilige Schuld der beteiligten Parteien.
Die Zweite Teilung aus der Sicht Polens: Dieses Kapitel betrachtet die Zweite Teilung aus polnischer Perspektive. Es beschreibt die innenpolitische Konsolidierung Polens nach der Ersten Teilung und die Reformbemühungen, insbesondere im Schul- und Bildungswesen und der Staatsverwaltung. Es wird der zunehmende patriotische Zusammenhalt zwischen der Hofpartei und der Magnatenopposition thematisiert, aber auch die Herausforderungen, diese Reformen trotz des Widerstands Russlands durchzusetzen. Das Kapitel beleuchtet den Wandel der politischen Allianzen in Polen, mit der Abwendung eines Teils der Anhängerschaft vom König und der Entstehung einer pro-preußischen Haltung aufgrund von wirtschaftlichen Faktoren. Die Suche nach ausländischen Protektoren durch polnische Magnaten und der Versuch, die Gebietsabtretungen von 1772 zu revidieren, werden ebenfalls behandelt, wobei der Krieg zwischen Russland/Österreich und dem Osmanischen Reich als potentielle Chance für Polen dargestellt wird. Die unterschiedlichen Bündnisoptionen für Polen (mit Russland oder Preußen) und die damit verbundenen Konsequenzen werden im Detail erläutert.
Preußens Diplomatie bis zur Zweiten Teilung Polens: Dieses Kapitel analysiert die preußische Diplomatie im Vorfeld der Zweiten Teilung. Es beschreibt die preußische „Ostpolitik“ und deren Ziel, die Rivalen Russland und Österreich in einen langwierigen Konflikt mit dem Osmanischen Reich zu verwickeln. Die Annäherung Preußens an die polnische Opposition wird beleuchtet, die im preußischen Hof einen Partner gegen Russland sah. Das Kapitel fokussiert auf die preußischen Interessen, insbesondere den Erwerb von Danzig und Thorn, und den Plan des preußischen Außenministers Hertzberg, der Polen den Rückerwerb Galiziens in Aussicht stellte. Die Entstehung einer pro-preußischen Partei in Polen und die Rolle der preußischen Gesandten werden detailliert dargestellt. Der Fokus liegt auf der strategischen Nutzung der politischen Situation in Polen durch Preußen zur Erreichung eigener territorialer Ziele.
Österreich wird ausmanövriert: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Rolle Österreichs in den Ereignissen, die zur Zweiten Teilung Polens führten. Es erläutert, wie Österreich durch das geschickte diplomatische Vorgehen Preußens und Russlands aus dem Landerwerb in Polen ausgeschlossen wurde. Der Text beschreibt die Gründe für Österreichs Ausschluss und die Folgen für die österreichische Außenpolitik in Osteuropa. Die Analyse berücksichtigt die Beziehungen Österreichs zu Russland und Polen und die Rolle der österreichischen Diplomatie im Kontext der europäischen Machtverhältnisse.
Russlands Rolle bei der Zweiten Teilung Polens: Dieser Abschnitt analysiert Russlands Einfluss und Rolle in der Zweiten Teilung. Es wird die russische Politik gegenüber Polen untersucht, inklusive der Frage nach der Aufrechterhaltung eines polnischen Pufferstaates. Die Rolle des russischen Hofes und seine Beziehungen zu den verschiedenen polnischen Fraktionen werden hier untersucht. Die strategischen Überlegungen Russlands im Kontext der europäischen Großmachtpolitik werden im Detail analysiert.
Verluste Polens bei der Zweiten Teilung und Nachbetrachtung: Dieses Kapitel beschreibt die konkreten territorialen Verluste Polens durch die Zweite Teilung und deren langfristige Folgen für das Land. Es beleuchtet die Situation Polens nach dem Verlust weiterer Gebiete und die damit verbundenen Herausforderungen für den Staat. Eine Nachbetrachtung der Ereignisse beleuchtet die Ursachen und Konsequenzen der Teilung für die weitere Entwicklung Polens.
Schlüsselwörter
Zweite Teilung Polens, Preußen, Russland, Österreich, Polen, Diplomatie, Reformbestrebungen, Territorialverluste, Großmachtpolitik, Innenpolitik, Außenpolitik, Patriotismus, Bündnisse.
Häufig gestellte Fragen zur Zweiten Teilung Polens
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Zweite Teilung Polens im Jahr 1793. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Darstellung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse der innen- und außenpolitischen Faktoren, die zur Teilung führten, sowie auf den Rollen Preußens, Russlands und Österreichs.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die innenpolitische Situation in Polen vor der Zweiten Teilung, die Rolle der Diplomatie Preußens, Russlands und Österreichs, die Auswirkungen der Teilung auf Polen, die unterschiedlichen Interessen und Strategien der beteiligten Mächte und die Verantwortung der einzelnen Akteure für die Zweite Teilung. Es beleuchtet die polnischen Reformbestrebungen und den Einfluss des diplomatischen Vorgehens der Nachbarstaaten.
Welche Kapitel sind enthalten und worum geht es in ihnen?
Das Dokument umfasst Kapitel zur Einführung in die Thematik, zur Zweiten Teilung aus polnischer Perspektive, zur preußischen Diplomatie bis zur Zweiten Teilung, zum Ausschluss Österreichs, zur Rolle Russlands, und zu den Verlusten Polens und einer Nachbetrachtung. Jedes Kapitel analysiert die Ereignisse aus einer spezifischen Perspektive und beleuchtet die jeweiligen Interessen und Strategien der beteiligten Mächte.
Welche Rolle spielte Preußen bei der Zweiten Teilung Polens?
Das Dokument analysiert die preußische „Ostpolitik“, die Annäherung an die polnische Opposition, die preußischen Interessen (besonders Danzig und Thorn), und den Plan Hertzbergs. Es betont die strategische Nutzung der politischen Situation in Polen durch Preußen zur Erreichung eigener territorialer Ziele.
Welche Rolle spielte Russland bei der Zweiten Teilung Polens?
Der Abschnitt zu Russland untersucht die russische Politik gegenüber Polen, inklusive der Frage nach der Aufrechterhaltung eines polnischen Pufferstaates, die Rolle des russischen Hofes und seine Beziehungen zu den verschiedenen polnischen Fraktionen, sowie die strategischen Überlegungen Russlands im Kontext der europäischen Großmachtpolitik.
Welche Rolle spielte Österreich bei der Zweiten Teilung Polens?
Das Kapitel zu Österreich konzentriert sich auf dessen Ausschluss vom Landerwerb in Polen durch das geschickte diplomatische Vorgehen Preußens und Russlands. Es beschreibt die Gründe für Österreichs Ausschluss und die Folgen für die österreichische Außenpolitik in Osteuropa.
Wie wird die Zweite Teilung aus polnischer Perspektive dargestellt?
Das Kapitel aus polnischer Sicht beschreibt die innenpolitische Konsolidierung nach der Ersten Teilung, die Reformbemühungen, den zunehmenden patriotischen Zusammenhalt, die Herausforderungen bei der Umsetzung der Reformen, den Wandel der politischen Allianzen und die Suche nach ausländischen Protektoren.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Thematik?
Schlüsselwörter sind: Zweite Teilung Polens, Preußen, Russland, Österreich, Polen, Diplomatie, Reformbestrebungen, Territorialverluste, Großmachtpolitik, Innenpolitik, Außenpolitik, Patriotismus, Bündnisse.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Dokument zieht Schlussfolgerungen über die Ursachen und Konsequenzen der Zweiten Teilung für die weitere Entwicklung Polens. Es analysiert die Verantwortung der einzelnen Akteure und die langfristigen Folgen der territorialen Verluste für das Land.
- Quote paper
- Magister Artium Andre Hoffmann (Author), 2001, Die Zweite Teilung Polens 1793 und ihre Vorgeschichte aus den Perspektiven der beteiligten Mächte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167329