Diese Arbeit beschäftigt sich mit der militärischen Laufbahn des späteren Kaisers Publius Helvius Pertinax während der Markomannenkriege.
Die Provinzgrenzen des Römischen Reiches an der Donau und den Alpen erfuhren einen bisher nie dagewesenen Ansturm germanischer und sarmatischer Stämme.
Die daraus resultierenden Kriegsereignisse in den 60er, 70er (und frühen 80er) Jahren des 2. Jahrhunderts n.Chr. bilden den geographischen und zeitlichen Rahmen für einen äußerst bedeutenden Abschnitt der Karriere des Pertinax. Dieser hatte zwischen 167 und 180 n.Chr. zahlreiche Ämter in den Provinzen Rätien, Noricum, Pannonien, Dakien und Moesien inne.
Die Zuspitzung der Konflikte erwies sich beruflich für Pertinax von Vorteil. Ritterständischen Militärs wie ihm waren wegen der erhöhten militärischen Bedrohung von nun an Karrieren möglich, die ihnen bisher verschlossen waren. Durch seine unzweifelhaft großen militärischen Fähigkeiten gelang Pertinax ein schneller Aufstieg bis in das direkte Umfeld des Kaisers Marc Aurel, der Männer wie ihn dringend für militärische Kommandos benötigte.
Nach einer Betrachtung der Quellenlage werden im Hauptteil zunächst die ersten Lebensjahre und die frühe Karriere des Pertinax skizziert. Anschließend erfolgt der Versuch, die Ursachen und den Ablauf der Markomannenkriege und parallel dazu Pertinax’ Karrierestufen in ihnen zu rekonstruieren. Hierbei wird auf die wichtigsten Faktoren, Probleme und Fragestellungen dieses Themenkreises eingegangen. Einige prominente Ereignisse der Kriegszeit, wie das Regen- und das Blitzwunder, sowie die Usurpation des Avidius Cassius in Syrien erfahren nähere Betrachtung in einem eigenen Kapitel.
Im letzten Teil der Arbeit erfolgt ein skizzenhafter Ausblick auf den weiteren Verlauf des Lebens des Pertinax bis zu seiner Erhebung zum Kaiser und seiner baldigen Ermordung.
In der Schlussbetrachtung wird versucht, den Charakter der Markomannenkriege und die Besonderheiten dieser Zeit herauszustellen, die auf künftige Entwicklungen hinausweisen. Außerdem wird die Bedeutung der Kriegsjahre für die Laufbahn des Pertinax eingegangen, dessen kometenhafter Aufstieg ohne die Markomannenkriege wohl nur schwer vorstellbar wäre.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Quellenlage
2.1 Pertinax‘ Leben und (frühe) Karriere
2.2 Die Markomannenkriege
3. Hauptteil
3.1 Das Leben des Pertinax bis zum Beginn seiner militärischen Karriere
3.2 Die frühe zivile und militärische Karriere des Pertinax
3.3 Die Problematik der Markomannenkriege
3.4 Ursachen der Kriege
3.5 Die erste Phase der Kriegsereignisse 166-171
3.6 Pertinax‘ Karriere bis 171
3.7 Der Fortgang der Kriegsereignisse bis 175
3.8 Aufnahme in den Senatorenstand und Legionskommando 171-175
3.9 Das Regen und das Blitzwunder
3.10 Pertinax‘ Ernennung zum Konsul
3.11 Die Usurpation des Avidius Cassius und der Abbruch der römischen Offensive
3.12 Pertinax alsComes Augusti
3.13 Statthalterschaften des Pertinax in Moesien und Dakien 176-179/180
3.14 Die römische Offensive seit 178 und der Tod Marc Aurels 180
3.15 Pertinax nach 180 – Ein kurzer Abriss
4. Schlussbetrachtung
5. Literatur
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