Ob nun der Ausspruch „Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“ [S.54/39] oder das Sprichwort „Etwas ist faul im Staate Dänemark“ [S.24/34f] die Tragödie „Hamlet, Prinz von Dänemark“ berühmt gemacht hat, William Shakespeares Renaissance-Drama ist und bleibt, neben „Romeo und Julia“, das meistaufgeführte Werk der Theatergeschichte. Es gibt mehr als 20 Kinofilme mit dem Titel „Hamlet“, 50 Filme, die den Hamlet-Stoff behandeln oder den Namen im Titel haben und unzählige Aufführungen, die den düsteren Prinzen mit seiner „gewohnten Tracht von ernsten Schwarz“ [S.13/2f] und seinem „stürmischen Geseufz beklemmten Odems“ [S.13/3f] auf die Bühne treten lassen:
Denn der Grübler und Skeptiker, der von der „hohen Schul’ in Wittenberg“ [S.13/38f] nach Helsingör zurückgekehrt ist, zweifelt daran, dass sein Vater durch einen einfachen Schlangenbiss gestorben ist, und ist tief entsetzt von seiner Mutter, die nur zwei Monate nach dem Ableben ihres Ehemanns sich dessen Bruder Claudius hingegeben hat. „O Himmel! Würd’ ein Tier, das nicht Vernunft hat, doch länger trauern“ [S.14/35-36ff], meint Hamlet und lehnt auch den Auftrag zur Rache nicht ab, als ihn eines Nachts der Geist seines Vaters besucht und ihm von Claudius, der „Schlang’, die deines Vaters Leben stach“ [S.26/11f], erzählt. Um den Täter überführen zu können, versteckt sich Hamlet hinter der Maske eines Wahnsinnigen und ersticht sogar, in der Annahme es sei Claudius, den Vater seiner Geliebten Ophelia, die daraufhin Selbstmord begeht. In der Finalszene kommt es zu einem Turnier zwischen dem racheerfüllten Bruder Ophelias und Hamlet, die schließlich damit endet, dass die gesamte königliche Familie stirbt.
Im Grunde ist es aber genau dieses Massaker, das den Leser am meisten beeindruckt: Geht vorerst die Handlung nur ganz langsam vonstatten und wird man, als Leser, von den scheinbar endlosen inneren Monologen Hamlets gequält, so kommt der Schluss schnell und ruckartig und kaum ist man sich bewusst, dass der Held tot ist, schon ist das Buch zu Ende. Ein recht eigenartiger Aufbau, der aber doch Zusammenhänge mit dem eigentlichen Leben aufweist: Zweifeln wir nicht auch bevor wir etwas tun? Befindet sich jeder Mensch sofort in der Lage einen verhassten Menschen zu töten? Die Antwort ...
Inhaltsverzeichnis
- Kapitel 1: Einführung in Hamlets Tragödie
- Kapitel 2: Hamlets Rache und Wahnsinn
- Kapitel 3: Claudius, Gertrude und die Hofintrigen
- Kapitel 4: Ophelia und der Zerfall der Liebe
- Kapitel 5: Hamlet und die Renaissance
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert William Shakespeares Hamlet, Prinz von Dänemark, mit Fokus auf die Hauptfigur Hamlet, seine Entwicklung, sein Handeln im Kontext der Renaissance und barocker Elemente des Stücks. Es werden die zentralen Konflikte, die Rolle der Nebenfiguren und die literarischen Besonderheiten des Dramas untersucht.
- Hamlets moralische und philosophische Zerrissenheit
- Die Darstellung von Macht und Intrige am dänischen Hof
- Das Verhältnis von Liebe, Verrat und Rache
- Der Einfluss der Renaissance und barocker Elemente auf Shakespeares Werk
- Die sprachliche Gestaltung und symbolische Symbolik in Hamlet
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einführung in Hamlets Tragödie: Dieses einführende Kapitel stellt Shakespeares Hamlet als eines der meistaufgeführten Stücke der Theatergeschichte vor und skizziert die zentralen Handlungselemente: Hamlets Zweifel am Tod seines Vaters, die Heirat seiner Mutter mit Claudius, den Besuch des Geister seines Vaters und Hamlets anschließenden Racheplan. Es werden die verschiedenen Adaptionen des Stoffes in Film und Theater angesprochen und die Hauptfigur als grüblerischer und skeptischer Prinz eingeführt, dessen moralische und philosophische Fragen das Drama prägen werden.
Kapitel 2: Hamlets Rache und Wahnsinn: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Hamlets Entwicklung und sein Handeln. Der anfängliche, fast spontane Rachewunsch wird durch seine Zweifel und philosophischen Überlegungen immer wieder in Frage gestellt. Hamlets Inszenierung von Wahnsinn als Mittel zur Täuschung und zur Aufklärung dient als Schlüssel zur Analyse seiner komplexen Persönlichkeit. Der tragische Tod von Ophelia im Kontext von Hamlets Taten wird als Resultat von Hamlets Handlungsunfähigkeit und seiner moralischen Zerrissenheit beschrieben. Die zunehmende Gewaltbereitschaft Hamlets im Verlauf des Stücks wird hier ebenfalls diskutiert.
Kapitel 3: Claudius, Gertrude und die Hofintrigen: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf den antagonistischen Figuren Claudius und Gertrude. Claudius wird als skrupelloser Intrigant dargestellt, dessen Machtgier und Verrat das gesamte Hofleben bestimmen. Gertrudes Rolle als Komplizin und ihr Konflikt zwischen Liebe und Pflicht werden analysiert. Die Kapitel beleuchtet, wie die Intrigen am Hof zu den tragischen Ereignissen beitragen und die moralische Verderbnis der Gesellschaft aufzeigen.
Kapitel 4: Ophelia und der Zerfall der Liebe: Dieses Kapitel analysiert Ophelias Rolle als Nebenfigur und deren tragischen Verfall. Ihre Liebesbeziehung zu Hamlet, ihre Reaktion auf seinen vermeintlichen Wahnsinn und ihr Selbstmord werden eingehend untersucht. Ophelias Schicksal wird als Opfer des Konflikts zwischen Hamlet und Claudius und als Spiegelbild des gesellschaftlichen und moralischen Verfalls dargestellt. Ihre Unschuld und ihr tragischer Tod kontrastieren mit Hamlets Handlungsunfähigkeit und dem rücksichtslosen Verhalten der anderen Figuren.
Kapitel 5: Hamlet und die Renaissance: In diesem Kapitel wird Hamlets Kontext innerhalb der Renaissance-Epoche eingeordnet. Shakespeares Werk wird als Spiegelbild der humanistischen Ideale, aber auch als Ausdruck der beginnenden barocken Tendenzen interpretiert. Die Analyse konzentriert sich auf die Verbindung von Renaissance-Humanismus und barocken Elementen im Stück und deren Bedeutung für die Charaktere und Handlung. Es werden auch die sprachlichen Besonderheiten Shakespeares und seine Verwendung von Metaphern und Symbolen im Kontext dieser Epoche erörtert.
Schlüsselwörter
Hamlet, Prinz von Dänemark, Shakespeare, Renaissance, Barock, Rache, Wahnsinn, Intrige, Macht, Moral, Tugend (Virtus), Humanismus, Ophelia, Claudius, Gertrude, Tragödie, Sprachkunst, Metapher, Symbol.
Häufig gestellte Fragen zu Shakespeares Hamlet: Eine umfassende Analyse
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet eine umfassende Analyse von Shakespeares Hamlet, Prinz von Dänemark. Sie enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Zielsetzung und der Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und ein Glossar der Schlüsselwörter. Die Analyse konzentriert sich auf Hamlets Charakterentwicklung, seine moralische und philosophische Zerrissenheit, die Hofintrigen, die Rolle von Ophelia, Claudius und Gertrude, sowie den Einfluss der Renaissance und des Barock auf das Werk.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem einzelnen?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 bietet eine Einführung in die Tragödie und skizziert die Haupthandlungselemente. Kapitel 2 analysiert Hamlets Rache und seinen inszenierten Wahnsinn. Kapitel 3 konzentriert sich auf Claudius, Gertrude und die Hofintrigen. Kapitel 4 untersucht Ophelias Rolle und ihren tragischen Verfall. Kapitel 5 schließlich ordnet Hamlet in den Kontext der Renaissance und des Barock ein.
Welche Themenschwerpunkte werden in der Analyse behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende zentrale Themen: Hamlets moralische und philosophische Zerrissenheit, die Darstellung von Macht und Intrigen am dänischen Hof, das Verhältnis von Liebe, Verrat und Rache, der Einfluss der Renaissance und barocker Elemente auf Shakespeares Werk, sowie die sprachliche Gestaltung und symbolische Symbolik in Hamlet.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Analyse wichtig?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Hamlet, Prinz von Dänemark, Shakespeare, Renaissance, Barock, Rache, Wahnsinn, Intrige, Macht, Moral, Tugend (Virtus), Humanismus, Ophelia, Claudius, Gertrude, Tragödie, Sprachkunst, Metapher, Symbol.
Wer ist die Zielgruppe dieser Arbeit?
Diese Arbeit richtet sich an akademische Leser, die sich mit Shakespeares Hamlet auseinandersetzen möchten. Sie eignet sich besonders für Studierende der Literaturwissenschaft und Theaterwissenschaft.
Wo finde ich mehr Informationen über die einzelnen Kapitel?
Die Kapitelzusammenfassungen im HTML-Dokument bieten detaillierte Einblicke in den Inhalt jedes Kapitels. Diese Zusammenfassungen beschreiben die jeweiligen Schwerpunkte und analytischen Ansätze.
Welche Methoden werden in der Analyse verwendet?
Die Analyse verwendet literaturwissenschaftliche Methoden, um die Charaktere, die Handlung und die sprachliche Gestaltung von Shakespeares Hamlet zu untersuchen. Dabei werden historische und kulturelle Kontexte, insbesondere die Renaissance und der Barock, berücksichtigt.
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- Bsc Natalie Romanov (Author), 2008, William Shakespeare: Hamlet. Prinz von Dänemark. Eine Tragödie: Eine Rezension, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166983